Die Entscheidungsträger in Unternehmen konstatieren wachsende Anforderungen und hohen Innovationsbedarf. Dem stehen jedoch mangelnde Ressourcen und sinkende IT-Budgets gegenüber. [...]
Lange Zeit wurde IT in den Unternehmen vor allem als Kostenfaktor gesehen. In den letzten Jahren hat sich die IT immer mehr zu einem strategischen Erfolgsfaktor entwickelt. Je mehr Geschäftsprozesse über die IT abgebildet werden, umso erfolgreicher können Unternehmen am Markt agieren. Das zeigen die Ergebnisse einer von ACP in Auftrag gegebenen Befragung von 300 IT-Verantwortlichen und -Führungskräften. So geben 71 Prozent aller Befragten an, dass IT im Unternehmen primär als strategischer Erfolgsfaktor gesehen wird. In den IT-Abteilungen sind sogar 86 Prozent, unter Inhabern, Geschäftsführern und Vorständen 79 Prozent dieser Ansicht. Primär als Kostenfaktor (gesamt 63 Prozent) wird die IT überdurchschnittlich häufig in Unternehmen mit 100 bis 250 Mitarbeitern (74 Prozent) sowie von Inhabern, Geschäftsführern und Vorständen (73 Prozent) gesehen.
60 Prozent der Befragten haben angegeben, in ihrem Unternehmen existiere ein formales IT-Strategie-Dokument. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) haben ihre IT-Services in einem Servicekatalog beschrieben. Solche Strategie-Dokumente finden sich vor allem bei den Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und in den IT-Abteilungen (je 69 Prozent).
KNAPPE RESSOURCEN
Zwei Fünftel der Befragten klagen über zu wenig Ressourcen, um sich mit technischen Innovationen auseinanderzusetzen. Konkret geben nur 18 Prozent der Befragten – jedoch 28 Prozent der Befragten aus den IT-Abteilungen an – über ausreichende Ressourcen zu verfügen. Dem konstatierten hohen Innovationsbedarf stehen zudem tendenziell sinkende IT-Budgets gegenüber. Während nur rund ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) eine Steigerung des IT-Budgets angibt, ist bei rund einem Drittel (34 Prozent) das IT-Budget im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Für 44 Prozent der IT-Verantwortlichen und -Führungskräfte ist das Budget gleich geblieben. Kritischer sehen das naturgemäß Mitarbeiter aus den IT-Abteilungen: Hier geben mehr als zwei Fünftel (44 Prozent) an, das IT-Budget sei gesunken, 30 Prozent meinen, es sei gleich geblieben, 26 sagen, es sei gestiegen. Gleichzeitig fällt auf, dass die Budgets in den kleineren Unternehmen tendenziell stärker gesunken sind. Sinkende IT-Budgets sind also eher ein Mittelstandsproblem – je kleiner das Unternehmen, desto gravierender fallen auch die Kürzungen aus.
Einig sind sich die befragten Experten beim Setup im Bereich IT-Infrastruktur: Über 90 Prozent bevorzugen eine Hybrid-Lösung. 36 Prozent der Unternehmen wollen bei der Inanspruchnahme von Managed Services, dass Infrastruktur und Dienstleister vor Ort im Unternehmen stationiert sind, 29 Prozent reicht es, die Infrastruktur im Haus zu haben, der Betrieb kann ausgelagert werden. Ein Setup, bei dem Betrieb und IT-Infrastruktur zwar im Land, allerdings beim Partner liegen, präferieren 17 Prozent. Geschäftsführer sprechen sich klar für die Lösung „alles im Haus“ aus, dicht gefolgt von der lokalen Cloud-Lösung.
GEFÜHLTE SICHERHEIT
Ein gewisser Widerspruch zeigt sich bei den Fragen rund um die IT-Security, wo die Unternehmen nach eigenen Angaben gut aufgestellt sind. Mehr als vier Fünftel (86 Prozent) der befragten Entscheidungsträger geben an, gegen Gefahren von innen und außen gut geschützt zu sein. Sechs von zehn betreiben Security auch aktiv, das heißt, sie suchen proaktiv nach Angriffsversuchen oder führen regelmäßig Security Audits durch. 77 Prozent der Befragten geben an, Security reaktiv zu betrieben und auf Alarme bzw. Incidents zu reagieren.
VIELE ZWISCHENFÄLLE
Für viele Befragten scheint intensive Beschäftigung mit Cybersecurity auf der Tagesordnung zu stehen. Ein Fünftel hat sich schon intensiv mit diesem Thema beschäftigt, weitere zwei Fünftel haben sich schon „eher“ damit auseinandergesetzt. Befragte aus IT-Abteilungen liegen hier naturgemäß deutlich über dem Durchschnitt.
Obwohl sich die Entscheidungsträger gut gegen Angriffe gerüstet fühlen, haben 27 Prozent in den letzten zwölf Monaten einen Security-Zwischenfall angegeben. Interessant ist auch, dass in Bezug auf die IT-Security nur geringe Unterschiede nach Unternehmensgröße festzustellen sind. Einzig mittelständische Unternehmen mit 100 bis 250 Mitarbeitern betreiben IT-Security noch stärker reaktiv denn proaktiv. (pi/aw)
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