Von der Messbarmachung der IT für den Wirtschaftsstandort bis zur politischen Überzeugungsarbeit: Das Positionspapier des IT-Cluster steckt den Rahmen für die kommenden Jahre ab. [...]
Ende August haben IT-Cluster-Manager Robert Stubenrauch und Beiratssprecher Willibald Salomon den 10-Punkte-Plan präsentiert. Unterstützt wird dieser von Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Hier eine Übersicht:
1. IT als Multiplikator etablieren und IT-Kennzahlen messbar machen: Als Ausgangspunkt eines strategischen IT-Aktionsprogrammes ist der Status quo im Bundesland zu evaluieren. Zudem müssen die positiven Auswirkungen der IT und der Digitalisierung messbar gemacht und auch gemessen werden.
2. Forschung und Entwicklung noch stärker internationalisieren: Die Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU) und die Fachhochschule Oberösterreich (FH OÖ) als zentrale Wissensschmieden des Bundeslandes sollten im Geiste internationaler Ausbildungsstätten ihre Anstrengungen bei der Weiterentwicklung verstärken.
3. Internationale Kooperationen forcieren: Sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene gibt es in den aktuellen IT-Forschungsprogrammen zahlreiche Förderstränge für kooperative Forschung. Mit internationalen Kooperationen entstehen Optionen für eine bessere Wahrnehmbarkeit auch kleinerer und mittlerer Unternehmen abseits der Metropolregionen. Vor allem die JKU sowie die Fakultäten der FH OÖ in Linz, Wels, Hagenberg und Steyr können gemeinsam mit Industriepartnern dadurch den Standort Oberösterreich international positionieren. Für Kooperationen würden sich Themen wie europäische Cloud-Strategie, Industrie 4.0 und Home Automation anbieten.
4. Breitband-Datenverbindungen weiter ausbauen: Herausragende IT-Betriebe können sich nur etablieren, wenn die infrastrukturellen und technologischen Voraussetzungen gegeben sind (z.B. Transmission-Bandbreiten, Cloud Services, hochwertige Data-Center-Infrastrukturen). Da die Breitbandversorgung im ländlichen Raum durch Marktmechanismen allein nicht sichergestellt werden kann, jedoch im öffentlichen Interesse liegt, muss die öffentliche Unterstützung des Ausbaus, wie durch die Breitbandinitiative des Landes Oberösterreich, weiter forciert werden.
5. IT auf allen Bildungsebenen stärken: Die Lücke zwischen besetzbaren Jobs in der IT und tatsächlich verfügbaren Fachkräften wird in den kommenden Jahren noch weiter auseinanderklaffen.
6. Die IT-Branche als hochattraktiven Arbeitgeber sichtbar machen: Oberösterreich muss eine Initiative für „Employer-Branding“, also für die wirksame Etablierung von „Arbeitgebermarken“ in der IT-Branche mit hoher Strahlkraft starten.
7. Herausragende IT-Unternehmen und -Projekte als Leuchttürme kommunizieren: Vorbildliche IT-Unternehmen und -Projekte verfehlen ihre Signalwirkung auf die Gesamtbranche nicht, doch müssen sie dazu breitenwirksam kommuniziert werden.
8. Neue Finanzierungsmodelle entwickeln und einsetzen: Ohne Fremdkapital außerhalb üblicher Bankenfinanzierungen können viele erfolgsversprechende Produktions- und Marktideen nicht umgesetzt werden. IT-Startups mit innovativen, marktfähigen Produkten von hoher Alleinstellungskraft benötigen in Oberösterreich entlang der verschiedenen Unternehmensphasen (Vorgründung, Gründung, Markteinführung, Wachstum) daher eine breite Risikofinanzierungskultur.
9. Digitalregion Oberösterreich als Marke etablieren: Der Bekanntheitsgrad innovativer Unternehmen oder auch marktnaher, Zielgruppen-relevanter IT-Lösungen kann für eine hohe weitere Anschubwirkung sorgen. Dabei sollten die Bemühungen der Unternehmen durch die Etablierung der Digitalregion Oberösterreich als Marke und deren intensive Pflege gestärkt werden.
10. Politische Überzeugungsarbeit leisten: Nur wenn der Wirtschaftszweig IT als Ganzes eine hohe regionale Reputation aufweist, wird er auf Bundesebene und in weiterer Folge auch auf europäischer Ebene Gehör finden. (pi/wf)
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