Benutzerfreundlichkeit, Praxistauglichkeit und Innovationen sind die Schwerpunkte des Business-Process-Management-Spezialisten PROLOGICS. CEO Robert Hutter über den IKT-Standort Oberösterreich. [...]
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Oberösterreich?
Robert Hutter: Der IKT-Standort Oberösterreich profitiert mit der FH Hagenberg und der JKU Linz in erster Linie von den nahegelegenen Ausbildungsstätten im Hochschulbereich, was für IT- Unternehmen ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor ist. Als IT-Unternehmen ist man schnell dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt, und dem kann man nur mit leistungsstarken Produkten und hochqualifizierten Mitarbeitern entgegentreten. Die vielen mittelständischen industrienahen Unternehmen bieten ebenfalls ein gutes Kundenumfeld, um innovative IT-Produkte und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu positionieren. Als dritten positiven Faktor sehe ich den OÖ Hightechfonds, mit dem ein wichtiges Finanzierungsinstrument entstanden ist, das enorme Unterstützung bei der Finanzierung des Marktaufbaus über die österreichischen Grenzen hinaus bietet. Das sollte ebenfalls ein Vorzeigemodell für andere Bundesländer sein.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Obwohl die Digitalisierung jeden Tag stetig zunimmt, so wird die Wichtigkeit der IT als Wirtschafts- und Produktionsfaktor in der öffentlichen Wahrnehmung für mich noch zu wenig gewürdigt. Kaum ein (physisches) Produkt kann heute noch ohne eine leistungsstarke Informationstechnologie effizient produziert, vertrieben oder gewartet werden. Wenn Sie da in die USA schauen (Wirtschaftswachstum 3,5 Prozent und mehr), dann ist es dort genau umgekehrt. Darüber sollen wir nachdenken und vor allem die Akzeptanz und Innovationsfreudigkeit bei traditionellen Unternehmen steigern. „Digital Business“ gehört die Zukunft und wird sämtliche Geschäftsprozesse, wie wir sie heute noch kennen, radikal verändern. Entweder zieht man proaktiv mit oder man bleibt auf der Strecke.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften?
Unsere Schlüsselpositionen sind derzeit durch qualifizierte Mitarbeiter besetzt, wodurch sich der IT-Fachkräftemangel zum Glück derzeit nicht negativ auf unsere Geschäftsentwicklung auswirkt. Es wird allerdings immer schwieriger, richtig gutes Personal in der Softwareentwicklung zu finden. Auch die mentale Einstellung potenzieller Kandidaten hat sich in den letzten zehn Jahren ins Negative entwickelt, was Leistungsbereitschaft und Gehaltvorstellungen betrifft. Dafür ist meiner Auffassung nach ein vollkommen überzogener IT-Kollektivvertrag mitverantwortlich, der die Situation weiter anheizt. (red.)
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