IT-Leitung soll User als Kunden betrachten

Das IT-Management eines Unternehmens soll laut Forrester Research und Matrix42 seine User in den Mittelpunkt rücken und ein ganzheitliches IT-Arbeitsplatz-Management installieren – in Zeiten von Fachkräftemangel und Employer Branding nicht unwichtig. [...]

Wer seine IT nicht für den Arbeitsplatz der Zukunft vorbereitet, riskiert den Verlust von Leistungsträgern. Dies ist eine der Thesen, mit der Matrix42 an ­Unternehmen und Organisationen appelliert, rechtzeitig Vorkehrungen für die ­zukünftigen Veränderungen im IT-Arbeitsplatz-Management zu treffen. Analysten von Forrester Research verzeichnen nämlich bereits jetzt starke Veränderungen in der IT-Landschaft: Mit einer ganzheitlichen Strategie für ein IT-Arbeitsplatz-Management, welche die Nutzer als Kunden sieht, könne die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter signifikant verbessert und damit die Profitabilität des Unternehmens gesteigert werden.

Matrix42 hat zu diesem Thema ein ­Webinar mit David K. Johnson, Principal Analyst bei Forrester Research für Workforce Computing, organisiert, der die neuesten Forschungsergebnisse zu diesem Thema erläuterte. Demnach gibt es fünf Schlüsseltrends, die den Arbeitsplatz der Zukunft umgestalten werden: So habe sich beispielsweise die Anzahl der Mitarbeiter, die außerhalb des Büros und mobil arbeiten, in den letzten drei Jahren verdoppelt. Auch wächst die Vielfalt an Gerätetypen, Applikationen und Betriebssystemen im Unternehmen exponentiell. Außerdem geben Mitarbeiter zu­ehmend und in beträchtlichem Maße ihr eigenes Geld für Hardware, Software und Applikationen aus. 65 Prozent geben dabei die Ver­besserungen der eigenen Effizienz und Produktivität als die größten Vorteile an. Schlüsseltrend Nummer Vier: Die Einführung von Tablets für verschiedenste Applikationen wächst, während die Nutzung von Windows-basierenden Geräten stagniert. Zusätzlich sin die Nutzer technisch immer gewandter und entwickeln zunehmend die Fähigkeit, sich bei IT-Problemen selbst zu helfen.

GANZHEITLICHE STRATEGIE
Oliver Bendig, Vice President Produktmanagement bei Matrix42, erläutert: „Diese Trends verändern das IT-Management grundlegend. Unternehmen können diesen Herausforderungen begegnen, indem sie eine ganzheitliche Strategie für das Workplace Management implementieren, die das Management von physischen, ­virtuellen und mobilen Geräten vereint. Außerdem sollten sie den Endanwendern die Möglichkeit geben, eigenständig mit der IT zu interagieren.“ Dies ermöglichte es, das Potenzial der Nutzer zu erschließen, die Produktivität zu steigern und die Zufriedenheit zu verbessern. Bendig sieht zusätzlich Vorteile, da sich zugleich ein ­intelligenter Ansatz für Compliance und Kostenkontrolle ergebe. „So haben wir derzeit die einmalige Gelegenheit, rechtzeitig die Infrastruktur für den Arbeitsplatz der Zukunft zu etablieren und gleichzeitig die Möglichkeiten der Mitarbeiter und deren Work-Life-Balance enorm zu verbessern. Ohne dieses Investment riskieren Unternehmen den Verlust von Leistungsträgern, die sich Organisationen ­suchen werden, die ihren Arbeitsstil aktiv unterstützen.“

In dem Webinar von Matrix42 und Forrester Research wurde auch aufgezeigt, wie sich die Ausrichtung der IT-Abteilungen verschieben wird – von einem Geräte-­basierenden Ansatz hin zu einer Nutzer-zentrierten Sicht mit dem nahtlosen ­Management verschiedenster Geräte.

HILFE ZUR SELBSTHILFE
Ebenso muss der Arbeitsplatz der Zukunft vermehrt Self-Service- und Self-Support-Angebote bereithalten, was laut Forrester Research nachweisbar zu höherer Produktivität, mehr Effizienz und größerer Nutzerzufriedenheit beiträgt. Wichtige Prioritäten sind daneben etwa die Einführung einer Strategie zum Thema Bring your own device, die Verfügbarkeit von Software über interne und externe App-Stores sowie auch die Nutzung der Cloud. „Mit Self-Service-Portalen empowert man den User, sich selbst zu helfen. Es ermöglicht dem Nutzer, sich selbst zu organisieren, wenn ein Problem auftritt“, erklärt Michael Bicsik, Territory Manager Austria bei Matrix42, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Der User unterstütze ­dadurch wiederum die IT-Abteilung, die sich schließlich vermehrt auf ihre Kernkompetenz konzentrieren kann. „In anderen Worten: Der third line support belastet nicht den first line support“, so Bicsik. ­Natürlich bestehe aber weiterhin die ­Möglichkeit, das Self-Service-Portal zu umgehen und den IT-Leiter um Hilfe zu bitten.

CIO SOLL AUCH HUMAN RESOURCES UNTERSTÜTZEN
Das interne IT-Management solle in dieser Hinsicht auch den Human-Resources-Bereich mit sowohl ein­fachen als auch  attraktiven Lösungen für die „Generation Y“ unterstützen und sich vor allem auch proaktiv um neue Trends kümmern – Beispiel Google Glass. „Der CIO, der ­strategisch denkt, sollte sich fragen, wie das Tool das Unternehmen unterstützen kann und immer vorausblickend und ­proaktiv handeln“, erklärt Bicsik. Kollege Oliver Bendig ergänzt: „In nur fünf Jahren werden unsere Arbeitsplätze komplett verändert sein. Neue Geräte wie Google Glass und das Verschmelzen von privater und geschäftlicher Nutzung der Arbeitsum­gebung wird zum zentralen Faktor für die Anwenderproduktivität. IT-Abteilungen brauchen jetzt einen klar strukturierten Plan, um diesen Wandel umzusetzen.“ Am Anfang solle deshalb auch eine genaue Analyse stehen, die ermitteln soll, was die ­jeweilige ­Belegschaft wirklich brauche und wie die aktuellen IT-Kapazitäten diesen Anforderungen auch gerecht werden ­können. „Integraler Bestandteil des Plans müssen außerdem gesetzliche Richtlinien und Compliance-Vorschriften sein.  Ein guter Start auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft könnte beispielsweise die Ein­führung einer BYOD-Initiative sein – etwa für Mitarbeiter, die Macs oder iPads nutzen möchten“, sagt der Matrix42-Manager.

Das Webinar „Digital Workspace Delivery, The Future of Workforce Computing“ von Matrix42 und Forrester Research steht allen Interessierten für einen begrenzten Zeitraum auf www.matrix42.com kostenlos zur Verfügung. (mi)


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