IT-Profis fühlen sich ausgebremst

Viele IT-Fachkräfte erhalten nicht die Fortbildungsmöglichkeiten oder die Unterstützung, die notwendig wären, um digitale Innovationen umzusetzen und um zukünftigen Arbeitsanforderungen gewachsen zu sein. [...]

Viele Mitarbeiter wünschen sich mehr Unterstützung. (c) Pixabay
Viele Mitarbeiter wünschen sich mehr Unterstützung. (c) Pixabay

Viele IT-Fachkräfte erhalten nicht die Fortbildungsmöglichkeiten oder die Unterstützung, die notwendig wären, um digitale Innovationen umzusetzen, mit neuen Technologien und Arbeitspraktiken Schritt zu halten oder sich effektiv in Funktionen zu behaupten, die sich rasch weiterentwickeln. Das ergab eine Umfrage von Skillsoft, einem weltweit agierenden Unternehmen im Bereich Corporate Learning. Die Studie wurde Ende 2019 auf der Digital Transformation Expo Europe unter 200 Teilnehmern des Fachpublikums durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass IT Profis nicht die entscheidenden Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im Bereich der digitalen Fähigkeiten erhalten, um langfristig sicherzustellen, dass sie sich in wandelnden Arbeitsfunktionen behaupten können oder der Umstellung auf neue Arbeitsweisen gewachsen sind.

Die meisten der Befragten (81 Prozent) gaben an, dass sie innerhalb der nächsten 18 Monate neue Fähigkeiten erlernen müssen, um ihre aktuelle Rolle weiterhin souverän und kompetent meistern zu können, 59 Prozent äußerten jedoch die Befürchtung, dass sie in ihrem derzeitigen Unternehmen nicht das Maß an Schulung oder Vorbereitung erhalten, das erforderlich wäre, um auch in Zukunft vermittelbar oder qualifiziert zu sein. Und 47 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Team oder ihre Abteilung aktuell nicht die Kompetenzen oder das Know-How habe, das notwendig wäre, um den Anforderungen der Branche gewachsen zu sein.

Insbesondere in Bezug auf Tätigkeiten im Bereich DevOps, KI, Cyber- und Datensicherheit, Infrastruktur und Cloud äußerten die Befragten starke Bedenken, dass die getätigten Qualifizierungsmaßnahmen nicht mit den Anforderungen der digitalen Transformation Schritt halten können. Somit würden Mitarbeiter nicht in der Lage sein, die neuen Arbeitspraktiken umzusetzen.

Diekrepanz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Die Studienergebnisse zeigen zudem eine auffallende Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Arbeitgeber und der Mitarbeiter in Bezug darauf, was an Schulung der Mitarbeiter und Qualifizierungsmaßnahmen notwendig wäre. Das lässt vermuten, dass man in vielen Unternehmen versäumt, die Belegschaft im Einklang mit den ehrgeizigen Zielen der digitalen Transformation vorzubereiten.

Fast die Hälfte (45 Prozent) der Befragten berichtete, dass die anstehende Umsetzung neuer Technologien voraussetzt, dass ihr Unternehmen aktiver im Bereich der Fortbildung von Mitarbeitern und der Kompetenzentwicklung sein muss. Weitere 16 Prozent gaben an, dass vermehrte Investitionen in die digitale Qualifizierung unerlässlich sind. Die meisten Befragten (85 Prozent) erklärten zwar, dass sie in ihrer Rolle bereits Einflüsse der digitalen Transformation erleben, aber 79 Prozent hätten sich in den letzten 18 Monaten mehr Lern-, Aus- oder Fortbildungsmöglichkeiten gewünscht, damit gewährleistet ist, dass sie für ihre sich entwickelnden Rollen hinreichend qualifiziert sind.

Aber anstatt die richtigen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die ein nachhaltiges Lernen unterstützen, das auf die umfassenderen Ziele der Branche ausgerichtet ist, scheinen Unternehmen den Bedarf an digitaler Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter zu vernachlässigen. Denn 89 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen mehr tun könnte, um die benötigten Lern-, Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten bereitzustellen und 84 Prozent würden es vorziehen, die Qualifikationen zu erwerben, die für die Übernahme von durch die digitale Transformation betroffenen Rollen beim aktuellen Arbeitgeber notwendig sind, anstatt sich einen anderen Job zu suchen.Nur 30 Prozent fühlen sich von ihrem derzeitigen Arbeitgeber so unterstützt, dass sie sich den neuen Anforderungen gewachsen fühlen, die eine digital transformierte Rolle mit sich bringt. Dass 59 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen für neue Rollen lieber Fachkräfte extern rekrutiert als bereits im Unternehmen tätige Mitarbeiter besser auszubilden bestätigt die unterschiedlichen Sichtweisen.

„Die Arbeitskräfte von heute rekrutieren sich aus fünf verschiedenen Generationen – angefangen von den Traditionalisten bis hin zur Generation Z – die alle die digitale Transformation bewältigen müssen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter zukunftssicher machen, in deren Qualifizierung investieren und die Schulungen sowie die Unterstützung bieten, die die Beschäftigten für ihre neuen Rollen und den Erwerb neuer Fachkenntnisse benötigen“, sagt Steve Wainwright, Geschäftsführer EMEA bei Skillsoft.


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