IT-Security: Mensch bleibt zentrale Schwachstelle

Eine Umfrage des Datensicherheitsunternehmens Cohesity unter 1.000 Beschäftigten zeigt, dass mangelhafte IT-Sicherheitsschulungen in Unternehmen ein erhebliches Risiko darstellen. [...]

Ein Drittel der Befragten haben im vergangenen Jahr kein Sicherheitstraining erhalten. (c) Pexels
Ein Drittel der Befragten haben im vergangenen Jahr kein Sicherheitstraining erhalten. (c) Pexels

Demnach hatte knapp ein Drittel der Befragten (30 Prozent) im vergangenen Jahr kein Sicherheitstraining erhalten. Besonders problematisch: 32 Prozent kennen den Begriff Ransomware nicht – eine Form von Schadsoftware, die Daten verschlüsselt und erst gegen Lösegeld wieder freigibt. Diese Unkenntnis erhöht die Wahrscheinlichkeit, Opfer gängiger Angriffsmethoden wie Phishing zu werden.

„Während viele Mitarbeitende das Risiko durch Cyberangriffe kennen, gibt es immer noch eine beträchtliche Minderheit, die Gefahren nicht sieht. Schulungen zur Cybersicherheit sind vielleicht an ihnen vorbeigegangen oder sie haben gar keine erhalten. Wenn sie auf einen Cyberangriff hereinfallen, bemerken sie das nicht oder geben ihren Fehler oft nicht zu. Dann haben die Angreifer jedoch mehr Zeit und der langfristige Schaden vergrößert sich“, sagt Olivier Savornin, EMEA Group Vice President bei Cohesity.

Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (55 Prozent) berichtete, dass ihr Unternehmen bereits angegriffen wurde oder sie dies vermuten. Gleichzeitig äußerte jede vierte Person Unsicherheit, einen Cyberangriff erkennen zu können. Meldewege im Verdachtsfall variieren: 69 Prozent wenden sich an die IT-Abteilung, 53 Prozent an das Cybersecurity-Team, 48 Prozent an ihre direkte Führungskraft. 6 Prozent geben an, überhaupt keine Meldung zu machen. Als Gründe dafür nennen die Betroffenen Angst vor Konsequenzen, Fehleinschätzungen oder Schuldzuweisungen.

Auch die Einschätzung der Folgen von Angriffen ist vielfach fehlerhaft. So glauben 53 Prozent der Befragten nicht, dass ein Ransomware-Angriff ihr Unternehmen lahmlegen könnte. 24 Prozent sehen keine Gefahr für das Unternehmensimage, 18 Prozent bezweifeln eine Auswirkung auf den Umsatz. 15 Prozent gehen davon aus, dass ausschließlich Großunternehmen Ziel solcher Attacken sind – ein Trugschluss, der von aktuellen Angriffen auf mittelständische Betriebe widerlegt wird.

Ein zentrales Problem sieht Cohesity im fehlenden Verantwortungsbewusstsein vieler Beschäftigter. 39 Prozent halten die IT-Abteilung, 34 Prozent das Cybersecurity-Team für hauptverantwortlich. Nur 10 Prozent erkennen, dass jeder Mitarbeitende einen Beitrag zum Schutz des Unternehmens leisten muss. „Viele Unternehmen trainieren zwar bereits ihre Belegschaft, doch sie müssen nun auch das schwächste Glied in der Kette mitnehmen: den Teil der Mitarbeitenden, die hier noch gefährliche Lücken aufweisen“, so James Blake, Field Chief Information Security Officer bei Cohesity.


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