IT-Service-Mitarbeiter wollen mehr Fortbildung

Das IT-Service-Personal in Unternehmen nimmt meist nur an einer externen fachlichen Weiterqualifizierung pro Jahr teil, legt dabei großen Wert auf die Praxisnähe und verspricht sich von den Schulungen bessere Verdienst- als Karriereperspektiven. [...]

So lassen sich die zentralen Ergebnisse einer Erhebung der ITSM Consulting unter mehr als 500 IT-Service-Mitarbeitern zusammenfassen.

Gefragt nach ihrer hauptsächlichen Motivation zum Besuch von Fortbildungsmaßnahmen geben zwar 64 Prozent zur Antwort, dass sie für ihr berufliches Aufgabenfeld notwendig sind, aber auch der eigene fachliche Ehrgeiz ist für 59 Prozent ein wichtiger Beweggrund. Eine noch größere Rolle jedoch spielt das Geld: Zwei Drittel versprechen sich von den zusätzlichen Qualifizierungen bessere Gehaltsperspektiven. Dagegen stellt lediglich jeder ­zweite IT-Service-Mitarbeiter einen direkten Zusammenhang zwischen fachlicher Fortbildung und den persönlichen Karrierechancen her. Eine noch geringere Bedeutung hat der fachliche Austausch mit Kollegen anderer Unternehmen.

Derzeit bekommt nur gut ein Viertel der Befragten die Möglichkeit, jährlich zwei oder mehr Schulungen besuchen zu können. Meist beschränkt sich die Fortbildung auf eine Maßnahme pro Jahr, die Hälfte der Befragten würde aber gerne intensivere Weiterqualifizierung betreiben. „Die IT-Service-Organisationen stehen unter einem erheblichen Kostendruck und müssen eine restriktive Personalpolitik fahren. Als Konsequenz müssen sie die zeitlichen Ausfälle durch Fortbildungsmaßnahmen begrenzen“, vermutet Daniel Nitsch, Leiter Business Unit Education bei der ITSM Consulting. „Damit riskieren sie jedoch einen schleichenden Verlust bei den Kompetenzen, der sich vermutlich schon nach einer gewissen Zeit negativ auf die Qualität und Kundenzufriedenheit auswirken wird.“

Dies befürchten möglicherweise auch IT-Service-Fachleute, denn im Ranking ihrer Auswahlkriterien steht für mehr als zwei Drittel eine erkennbare Praxisnähe in der Schulungsbeschreibung im Vordergrund. Zusätzlich schauen sie darauf, ob die Veranstaltung inhaltlich ein interessantes Profil bietet und sie mit einem werthaltigen Zertifikat abgeschlossen werden kann. Auch zusätzliche Services des Schulungsveranstalters sind ihnen wichtig. Hingegen gehören die Kosten nur für jeden Zweiten zu den wichtigen Auswahlkriterien, noch weniger stark fällt die Entfernung zum Schulungsort ins Gewicht.

Diese Ergebnisse sind insofern interessant, da die Mitarbeiter ein großes Mitspracherecht bei der Auswahl der Veranstaltungen haben und ihre persönlichen Präferenzen in die Entscheidung einfließen. Sie kann in jedem zweiten Fall weitgehend selbständig vorgenommen werden. (pi/mi)


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