Cyberattacken betreffen nicht nur internationale Großbanken, Regierungen und Technologieunternehmen. Auch österreichische Institutionen und Firmen sind betroffen, wie Angriffe auf das Außenministerium oder ein bekanntes Tiroler Unternehmen zeigen. [...]
Das Thema IT-Security ist wichtiger denn je, weswegen sich die Verantwortlichen in einer Firma diesbezüglich an einen Spezialisten wenden sollten. Hacker und Cyberkriminelle nützen Schwachstellen, die durch Sorglosigkeit, mangelndes Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter sowie fehlendes Knowhow in der IT-Abteilung entstehen. Der sorglose Umgang mit gefährlichen E-Mails ist laut Security-Spezialist Varonis aktuell zu 94 Prozent der erste Schritt zum Sicherheitsvorfall. Es kommt hier darauf an, wie sicher die Unternehmens-IT intern aufgebaut wurde. »Deshalb sind Vorsorgemaßnahmen wie Beratung, Schulung und permanente Bewusstseinsbildung dringend anzuraten und im Vergleich zu einer Schadensbehebung viel preiswerter«, erklärt Sybille Regensberger, Obfrau der Fachgruppe UBIT der WK Tirol. »Es ist unerlässlich, das eigene Personal kontinuierlich auf aktuelle Cybercrime-Gefahren hinzuweisen. Zudem sollten die IT-Abteilung in Bezug auf Cyberangriffe immer up-to-date sein, um im Ernstfall angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.«
Digitalen Angriffen ausweichen
Digitale Angriffsversuche sind für weniger technikaffine Anwender nicht immer leicht zu erkennen. David Winkler, Mitglied der Experts Group IT-Security gibt fünf wertvolle Tipps, die es digitalen Angreifern schwer machen:
- Sicherheitsupdates einspielen: Das gilt für jegliche Soft- und Hardware in Ihrem Netz. Mit diesen Updates werden die bisher beim Hersteller bekannt gewordenen Schwachstellen korrigiert, bevor sie durch Angriffe aus dem Internet ausgenutzt werden können.
- Administratorrechte einschränken: Der Schaden eines Angriffs ist unter den Rechten eines Administrator-Accounts viel höher, als im Kontext eines Minimalbenutzers. Unternehmensmitarbeiter (aber auch Privatpersonen) sollten daher im Alltag niemals mit Admin-Rechten im Internet surfen. Dieser Account sollte nur für administrative Aufgaben angemeldet werden.
- Schutz gegen Schadsoftware: Privatanwender sind mit dem in Windows bereits inkludierten Microsoft Defender inzwischen gut geschützt. Für ein paar Euro mehr, bekommt bei Securityanbietern wie Kaspersky, ESET & Co oft noch wertvolle weitere Schutzmodule.
- Datensicherung: Alle Daten sollten so gesichert sein, dass diese bei einem Angriff nicht gelöscht oder verschlüsselt werden können und zwar regelmäßig, in mehreren Versionen und auf physikalisch getrennten Medien.
- Passwörter: Verwenden Sie für jeden Dienst ein anderes komplexes Kennwort, Passwortmanager helfen dabei.
Die Frage ist also nicht ob, sondern wann man gehackt wird. Für diesen Fall sollte man vorbereitet sein. Am einfachsten überdenkt man anhand des DSGVO-Verarbeitungsverzeichnisse auf welche Daten man wie lange verzichten kann. Der IT-Fachmann unterstützt bei der Berechnung, ob und wie spät eine Wiederherstellung nach Ausfall erfolgen kann. Besteht nur eine Sicherung von Mitternacht und ist diese bereits defekt, verliert man schon automatisch die Arbeit aller Mitarbeiter von zwei Tagen. Dabei ist für einen Spezialisten es so einfach, vorzusorgen – und der Schaden danach immer viel größer.
Be the first to comment