IT-Werkzeugkasten für Politik

Mit dem EU-Projekt FUPOL sollen die Bürger näher an politische Entscheidungen gebracht werden. Bei der Umsetzung der IT-Lösung ist das heimische Unternehmen cellent federführend. [...]

Die IT-Lösung FUPOL (Future Policy Modeling) ist das Ergebnis eines neun Millionen Euro schweren Forschungsprojektes der EU Kommission mit dem Ziel, politische Entscheidungen durch Einbindung der Bürger zu unterstützen. Dabei sollen moderne Technologien zum Einsatz kommen, die von den Bürgern im privaten und im Arbeitsumfeld ohnehin genutzt werden. »FUPOL nutzt diese Gelegenheit und wir haben in den letzten drei Jahren ein System entwickelt, das es den Bewohnern im urbanen Umfeld erlaubt, ihre gewohnten Werkzeuge zur politischen Gestaltung zu nutzen. Dabei war es uns wichtig, die Hemmschwelle für alle Bevölkerungsgruppen möglichst niedrig zu halten – alle sollen ihre Meinung kund tun können, unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialem Status usw.«, sagt Nikolaus Rumm, Director Solutions bei cellent Österreich, im Gespräch mit der COMPUTERWELT.

FUPOL unterstützt den gesamten politischen Gestaltungsprozess: Von der automatischen Themenerkennung und dem Dialog mit dem Bürger über die Analyse der gesammelten Daten bis zur Simulation der Auswirkungen von politischen Entscheidungen. Alle relevanten Medien finden sich in einer gemeinsamen Sicht: Die Inhalte von Social Media, Zeitungen und Radio/TV werden analysiert und neue Themen automatisch erkannt. Darüber hinaus können die Bürger über Online-Umfragen oder ortsbezogene Meinungserhebungen aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Mithilfe intelligenter Visualisierung werden die Ergebnisse schließlich verdichtet, um Einflussfaktoren und Abhängigkeiten leicht erkennen zu können. Die Simulation und Prognose der Auswirkungen von politischen Entscheidungen ermöglicht es, ineffiziente Varianten im Vorfeld auszuschließen, was Zeit und Geld spart.

»FUPOL funktioniert wie ein Werkzeugkasten«, sagt Thomas Cermak, Vorstand von cellent Österreich, und: »Die Stadtverwaltung bzw. der politische Entscheidungsträger kann die jeweils geeigneten Tools auswählen, um die Bürger bestmöglich in den Entscheidungsfindungsprozess einzubinden. Das ist bislang einzigartig.«

cellent hat die Führung des mit der Umsetzung des Projekts betrauten Konsortiums, bestehend aus 18 internationalen Partnern aus dem wissenschaftlichen, industriellen und öffentlichen Umfeld, übernommen. In diesem Konsortium sind Partner wie das Xerox Research Center Europe und mehrere Universitäten. (pi/cb)


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