VMware bekräftigt seine Vision einer Softwareinfrastruktur, über die mit allen Geräten auf alle Applikationen an jedem Ort zugegriffen werden kann. Schwerpunkte liegen auf intrinsischer Sicherheit und Softwareentwicklung im Kubernetes-Umfeld. [...]
Im Oktober versammelten sich in Barcelona mehr als 8.500 Kunden und Partner des kalifornischen Virtualisierungsspezialisten VMware zur alljährlichen Hausmesse VMworld. In seiner Keynote betonte Pat Gelsinger, CEO von VMware, dass Unternehmen immer mehr Anwendungen einsetzen und damit auch die Komplexität bei der Bereitstellung und Verwaltung der Anwendungen steigt. VMware wolle Unternehmen dabei unterstützen, dieses Chaos zum eigenen Vorteil zu nutzen. »Die Vision von VMware bleibt die gleiche: Unsere Kunden können jede Anwendung, jedes Gerät und jede Cloud bedienen. Mit Cloud als Grundlage transformieren wir die App-Erfahrung und bieten intrinsische Sicherheit für Ihre Daten. Wir definieren neu, was möglich ist«, so Gelsinger. VMware verfolgt schon länger das Konzept einer umfassenden IT-Architektur durch neue Technologien und Partnerschaften mit anderen Lösungsanbietern.
Umfassende Plattform für alle Zwecke
»Digitalisierung heißt, dass sich Unternehmen über Applikationen definieren und Dinge neu bzw. anders machen«, sagt Peter Trawnicek, Country Manager VMware Austria, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. »Die Interaktion eines Unternehmens mit der Außenwelt passiert über Digitalisierung bzw. über die Applikationen. Und dadurch, dass die Werkzeuge dazu flexibler und schneller geworden sind, entwickeln unsere Kunden ihre Applikationen vermehrt selber. VMware bietet dazu die Plattform auf der das umgesetzt werden kann.« Gerade für Österreich und seine KMU sei diese Strategie optimal, so Trawnicek. »Unternehmen wie etwa Porsche Informatik sind in ihrer Nische weltweit führend, haben aber nicht die Kapazitäten, eine große IT-Abteilung zu betreiben. Wir bieten diesen Unternehmen die Plattform auf der sie bestehende Anwendungen weiter betreiben und gleichzeitig Innovationen entwickeln können.« Dazu forciert VMware die Erweiterung seines Tanzu-Portfolios. Dabei handelt es sich um Produkte und Dienstleistungen, die darauf abzielen, die Art und Weise, wie Unternehmen Software auf Kubernetes entwickeln, betreiben und verwalten, zu verändern. Diese Produkte helfen dabei, moderne Applikationen zu programmieren und alle Cluster zentral zu verwalten. Außerdem sollen die Ergänzungen dazu beitragen, Kubernetes schneller einzuführen. Es bestehe Bedarf an Lösungen, Services, Schulungen und Training, damit Kunden das volle Potenzial von Kubernetes ausschöpfen und ihre Anwendungen und Multi-Cloud-Kubernetes-Cluster erfolgreich bauen, betreiben und verwalten können.
Zu den Aktualisierungen gehören ein Beta-Programm für Project Pacific, VMware Tanzu Mission Control und neue VMware Cloud Native Master Services, die es Partnern ermöglichen sollen, eine Kubernetes-basierte Plattform zu entwickeln. Sie wird von weiteren Technologien aus dem nativen Cloud-Ökosystem unterstützt, um eine kontinuierliche Bereitstellung von Anwendungen zu gewährleisten.
Integrierte Sicherheit
Das zweite große Thema, das in Barcelona auf der Agenda stand, ist Security. VMware widmet sich dem Thema seit der im Oktober vollzogenen Übernahme von Carbon Black verstärkt. Hierzu wurde eine neue Business Unit für Security gegründet. »Wir sind der Ansicht, dass wir aufhören müssen, immer mehr Komplexität hinzuzufügen, um die Herausforderungen im Bereich Cybersecurity zu erfüllen und stattdessen unsere Infrastruktur als Teil der Lösung nutzen müssen. Der Markt ist hier unendlich fragmentiert und es gibt tausende Anbieter für Securitykomponenten. Für jede Gefahr gibt es eine eigene Lösung. Das heißt für Unternehmen, dass sie, wenn sie abgesichert sein wollen alle diese Lösungen zusammenschrauben und dazu noch aktuell halten müssen. Das ist für KMU eine nahezu unlösbare Aufgabe. Wir müssen daher die Sicherheit zu einem wesentlichen Bestandteil der Plattform machen. Wir bauen sozusagen Security überall intrinsisch mit hinein anstatt sie anzudocken«, so Trawnicek.
Fünf Kontrollpunkte
Für seinen integrierten Sicherheitsansatz hat VMware nun fünf Kontrollpunkte identifiziert: das Netzwerk, den Endpunkt, die Identität, die Cloud und Analytics. In all diesen Bereichen soll die zur VMworld verkündete Akquisition von Carbon Black zum Zuge kommen. Denn Carbon Black biete laut Trawnicek eine Cloud-native, mandantenfähige Security-Lösung mit einem Data Lake für KI-Auswertungen und einem ressourcenschonenden Agenten. Dies will VMware mit den hauseigenen Sicherheits-, Netzwerk- und Cloud-Lösungen verschmelzen: So will man auf Workspace-One-Seite Endpoint-Management und Endpoint Security vereinen; im Zusammenspiel mit NSX soll Carbon Black die nächste Generation von Netzwerkanalysen liefern; und gemeinsam mit Secure State – einer neuen Software, die bislang aber erst in der Public-Beta-Phase ist – soll die Security-Lösung für sichere Cloud-Konfigurationen und Compliance sorgen. VMware hat darüber hinaus eine erweiterte Partnerschaft mit Dell angekündigt, die die Carbon Black Cloud, gemeinsam mit den von Dell vertrauten Geräten und Secureworks, zu einer Endpoint-/Workload-Sicherheitslösung für Dell-Kunden machen wird. Die erweiterte Partnerschaft soll den Endpoint-Schutz von Carbon Black für Unternehmen jeder Größe direkt auf den Systemen verfügbar machen. Hinzugesellen sollen sich außerdem hauseigene Security-Tools wie AppDefense sowie die Sicherheitslösungen von Dell EMC und Partnern wie IBM.
Erweiterte Partnerschaft mit Microsoft
Zudem soll die Zusammenarbeit mit Microsoft intensiviert werden. Gemeinsam präsentierten die Unternehmen neue Initiativen, darunter eine kombinierte Lösung mit VMware Workspace One und Microsoft Endpoint Manager. Auch sollen hybride Cloud-Services von Azure VMware Solutions global expandieren.
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