Jungunternehmer in altehrwürdigen Hallen

Zum zweiten Mal ging das Pioneers Festival in der Wiener Hofburg nun über die Bühne. Ab sofort wird das Veranstalter-Team rund um die beiden Gründer Jürgen Furian und Andreas Tschas zusätzlich durch den Unternehmer Klaus Matzka verstärkt. [...]

Insgesamt 2.500 internationale Teilnehmer bahnten sich ihren Weg zum Pioneers Festival in die Hofburg. Darunter fanden sich Namen wie Charles Adler (Kickstarter Co-Gründer), Adam Cheyrer (Siri-Gründer) oder Chris Barton (Co-Gründer von Shazam), die als Speaker am Pioneers Festival teilnahmen. Neben dem zweitägigen Event in der Hofburg fand einen Tag vorher der Investors Day im Haus der Industrie statt. Dieser war ganz den Top 50 Startups der Pioneers Challenge und Investoren wie Sequoia Capital, Earlybird und Accel Partners gewidmet. Jedes der Startups erhielt die Chance, innerhalb von drei Minuten ihr Unternehmen der hochkarätigen Jury vorzustellen. Mehr als 670 Startups aus der ganzen Welt hatten sich darum beworben, ihre Ideen präsentieren zu dürfen – am Ende des Tages wurden 16 ausgewählt, ihre Vorschläge während der zwei Tage am Festival zu präsentieren.

Nach der Eröffnung durch die zwei Gründer Andreas Tschas und Jürgen Furian startete das Programm gleich fulminant los. Während Vorträge und Live-Demonstrationen von neuen Technologien von Speakern wie Phil Libin (Evernote) oder Charles Adler das Publikum in der Arena unterhielten, wurde in der Academy supported by Konica Minolta auf Entrepreneurship in der Praxis eingegangen. Renommierte Mentoren wie Dave McClure (500startups) und Chris Barton gewährten den Teilnehmern teils schonungslose Einblicke in die Realität des „daily business“.

Mit der Startup Challenge begann der zweite Festival Tag, indem die Top-Acht-Startups auf der Bühne ihre Projekte dem Publikum vorstellten. Am Ende des Tages war Babywatch, das „home ultrasound device“ Startup aus Kroatien, der Gewinner der Startup Challenge und der Pioneers World Tour mit Stopps in Städten wie Shenzhen, Singapur, Atlanta, New York und San Francisco. Babywatch ist nun auch Träger des Pioneers Award 2013.

KLAUS MATZKA VERSTÄRKT PIONEERS-TEAM
Kurz vor dem Festival wurde offiziell, dass die Pioneers Gründer Andreas Tschas und Jürgen Furian Klaus Matzka als dritten Partner ins Boot geholt haben. Matzka ist seit zwanzig Jahren eine fixe Größe in der österreichischen Startup-Szene. Es ist selbst erfolgreicher Startup-Unternehmer und bringt mehr als ein Jahrzehnt Beteiligungsfinanzierungs- und Venture Capital Erfahrung ins Team. Er baute einen der ersten Online-Dienste und Internet Service Provider Österreichs auf und verkaufte das Unternehmens in marktführender Stellung an die norwegische Telenor. Seit dem Jahr 2000 ist Matzka als Startup-Investor tätig. Er gründete drei Venture Capital Fonds mit einem Volumen von mehr als 80 Mio. Euro und finanzierte damit junge Wachstumsunternehmen. Das Pioneers als Plattform weiter zu internationalisieren und zu einer globalen Bewegung zu machen, sei einer der Beweggründe für Matzka, in das Team einzusteigen, wie er im COMPUTERWELT-Interview beschreibt. Matzka engagiert sich stark für den Aufbau eines nachhaltigen Startup- und Finanzierungs­ökosystems für europäische Innovatoren und Entrepreneure und erhielt fünf Auszeichnungen seiner Venture Capital Fonds mit dem Austrian Venture Capital & Private Equity Award.

„WIR WERDEN GEMEINSAM DIE PIONEERS-ZUKUNFT GESTALTEN“
Die COMPUTERWELT hat Klaus Matzka zur Partnerschaft mit den Pioneers-Gründern interviewt und die Hintergründe erfragt.

Wie kam es zur Partnerschaft mit Jürgen Furian und Andreas Tschas?

Jürgen und Andreas liegt die Startup Szene genauso am Herzen wie mir. Wir kennen uns seit Jahren, sind uns bei unserer Arbeit mit Startups und Stakeholdern immer wieder begegnet. Im Winter 2013 haben wir begonnen, gemeinsam konkret an Pioneers Discover zu arbeiten. Pioneers Discover bietet den großen, etablierten Unternehmen über unterschiedliche Formate Zugang zum globalen Startup Innovationssystem. Anders ausgedrückt: Pioneers Discover ist die Brücke zwischen Corporates und den global innovativsten Startups.
Sehr bald war uns klar: wir werden diese Partnerschaft auf alle Aktivitätsbereiche ausdehnen und gemeinsam die Pioneers Zukunft gestalten.

Was sind Ihre Aufgaben, wie soll das Pioneers mit Ihnen als zusätzlicher Partner weiterentwickelt werden?
Meine Aufgaben sind zu einem großen Teil strategischer Natur, Pioneers als Plattform weiter zu internationalisieren und zu einer globalen Bewegung zu machen, einer Initiative für Entrepreneurship und Future Technology. Wir sind davon überzeugt und erhalten bestätigendes Feedback aus der Industrie schon heute, dass in einer Welt mit zunehmender Technologie Entwicklungsgeschwindigkeit viele etablierte Innovationsstrukturen nicht mehr schritthalten können. Das Startup Ökosystem ist immer öfter die Geburststätte für disruptive Geschäftsmodelle. Beispiele aus der Vergangenheit sind heute bereits Brandnames wie Google, Facebook, Twitter & Co. Als jüngere Beispiele kann man AirBnB, Spotify, eventuell auch Tesla neben vielen anderen nennen.
Unsere Vision ist, Entrepreneure beim Erfolgreich-werden zu unterstützen, große Erfolge möglich zu machen. Dabei wollen wir Österreich und Wien als Startup Hub etablieren und ins Zentrum rücken, als Drehscheibe für unsere globalen Aktiviäten.

Was können Sie an Expertise bzw. an Wissen einbringen?
Ich bin selbst Entrepreneur. Ich habe mehr als 25 Jahre unternehmerische Erfahrung, mehrere Unternehmen gegründet, einige erfolgreich verkauft – zum Beispiel einen der ersten österreichischen Internet Provider 1998 an die Norwegische Telenor. Ich war zwölf Jahre als Inkubator und Venture Capital Investor aktiv. Alles diese Erfahrungen sind wichtige Bausteine für den Erfolg von innovativen Startups. Hier schließt sich der Kreis zu den Aktiviäten und Plänen von Pioneers. (mi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*