Leider nein. Wie Digitalisierung im eigenen Unternehmen konkret aussieht, kann man nur selber wissen. In der Digital Excellence Academy von ETC können Führungskräfte jedoch die richtige Herangehensweise lernen und sich inspirieren lassen. [...]
Digitalisierung ist zweifellos ein tolles Schlagwort, hinter dem sich ungeahnte Möglichkeiten verbergen. Trotzdem ist Österreich was die Digital Readiness betrifft, in der DACH-Region inzwischen Schlusslicht. „Traditionellerweise sind Deutschland, Österreich und die Schweiz ja etwa gleich konservativ. Das war auch bis Anfang des letzten Jahres bei der Digitalisierung so. Mittlerweile sind uns Deutschland und die Schweiz aber davongaloppiert und wenn wir da nicht gegensteuern, dann wird uns das bald auf den Kopf fallen“, sagt Michael Swoboda, Chef des heimischen IT-Trainingsanbieters ETC, im Gespräch mit der COMPUTERWELT.
Als größten Digitalisierungs-Hemmschuh sieht Swoboda Unsicherheit aufgrund von fehlendem Knowhow. „Die heimischen Unternehmen wissen, dass sie etwas tun müssen. Viele Führungskräfte haben sich aber mit dem Thema Digitalisierung bisher noch nicht ausreichend befasst. Das führt dazu, dass es viele Vorbehalte gibt und die Inspiration fehlt. Das ist ja nicht nur bei der Digitalisierung der Fall. Gesellschaftspolitisch ist es zum Beispiel genauso: Unwissenheit schafft immer Angst und führt zu einer Blockade. Wer sich aber umfassend mit dem Thema befasst und die Pros und Contras identifiziert, der findet auch einen Digitalisierungs-Weg, der gangbar ist.“
Strukturierter Einstieg Diesen Weg will ETC heimischen Unternehmen mit der neuen Ausbildungsreihe „Digital Excellence Academy“ aufzeigen, die sich an Führungskräfte richtet und einen strukturierten Einstieg in das Thema Digitalisierung ermöglichen soll. Die Ausbildung umfasst fünf Module, von denen jedes einen Tag in Anspruch nimmt und die im Abstand von zwei bis drei Wochen abgehalten werden.
Das erste Modul „Lead in Digitization“ gibt erfolgreiche Digitalisierungs-Beispiele und soll Teilnehmer motivieren abseits von ausgetretenen Tramelpfaden zu denken und sie zu neuen Ideen inspirieren, wie Digitalisierung in ihrem Unternehmen aussehen könnte.
Trust in Cloud Im zweiten Modul „Trust in Cloud“ erklärt ein Rechtsanwalt die österreichische Gesetzeslage im Bezug auf Cloud und Digitalisierung. „Da geht es darum, in einer Diskussion mit den Unternehmen herauszufinden, welche Vorbehalte sie gegenüber der Cloud haben und inwieweit diese realistisch sind und sich mit dem österreichischen Gesetz decken“, sagt Swoboda.
Das dritte Modul „Prozessmanagement in einer digitalisierten Unternehmenswelt“ dreht sich um die internen Prozesse eines Unternehmens. „Digitalisierung bedeutet auch, dass ich intern nicht einfach alles so weiter machen kann wie bisher“, erklärt der ETC-Chef. „Es ist eben ein großer Unterschied ob ich digitale Services anbiete oder ein Werkstück produziere und an Kunden verkaufe. Ich kann das eine intern nicht genauso abwickeln wir das andere.“
Im vierten Modul „Digital Security“ lernen die Teilnehmer, welche sicherheitstechnischen Punkte sie bei der Digitalisierung beachten müssen, und wieviel und welches Risiko sie mit einer Digitalisierungs-Strategie möglicherweise eingehen.
Arbeit und Führung 4.0 Das abschließende fünfte Modul trägt den Namen „Arbeit 4.0/Führung 4.0“. „Die Menschen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt strömen, die digitale Generation, denken und handeln ganz anders als frühere Generationen und wollen daher auch anders arbeiten und anders geführt werden“, erklärt Swoboda. „Daher haben wir ein Modul entwickelt, in dem es darum geht, wie Führungskräfte aufgrund der veränderten internen Prozesse auch ihre Führung Mitarbeitern gegenüber anpassen müssen beziehungsweise wie Unternehmen zu attraktiven Arbeitgebern für Menschen der digitalen Generation werden, die eben nicht mehr von neun bis fünf Uhr im Büro sitzen wollen.“
Entwickelt hat ETC die fünf Module der Digital Excellence Academy auf Basis von Gesprächen mit heimischen Unternehmen. „Wir haben uns gezielt mit Personen zusammengesetzt, die eigentlich in diesem Bereich Entscheidungen treffen sollten, und auch mit IT-Anbietern gesprochen um herauszufinden, welche Bedenken und Herausforderungen es gibt und welche Gründe am liebsten genannt werden, warum man im Bereich Digitalisierung noch nicht aktiv ist“, sagt Swoboda. Dementsprechend wenig technisch sind die fünf Module auch. „Digitalisierung wird ja oft mit Cloud oder Programmierung gleichgesetzt. Es geht da aber nicht um ein Azure-Training oder ein Amazon-Web-Services-Training, sondern um Skills für Führungskräfte, damit diese dann eine Basis haben, mit der sie ins Unternehmen zurückgehen und den Prozess der Digitalisierung starten können.“
Für die vor Kurzem gestartete erste Digital Excellence Academy dieses Jahres haben sich zehn Unternehmen angemeldet. Aufgrund der zwei- bis dreiwöchigen Pausen zwischen den einzelnen Modulen ergibt sich eine Gesamtdurchlaufzeit von etwa acht bis zehn Wochen. Gebucht werden können nur alle fünf Module, allerdings haben Unternehmen die Möglichkeit, unterschiedliche Führungskräfte zu den einzelnen Modulen zu schicken. Die Kosten für die Teilnahme an der Digital Excellence Academy betragen 3.375 Euro. Unternehmen, die zwei Plätze buchen, bekommen einen Doppelbucher-Bonus von zehn Prozent.
Die richtigen Schritte lernen Die Frage, ob man in der Digital Excellence Academy also Digitalisierung lernen kann, beantwortet Swoboda mit einem Nein. „Digitalisierung ist ja nur ein Oberbegriff. Es ist ein Aufruf, aktiv zu werden. Man kann nicht generell Digitalisierung lernen. Die konkrete Umsetzung, die Digitalisierung des eigenen Geschäftes muss jedes Unternehmen für sich selber mit seinen Mitarbeitern machen. Aber man kann die richtigen Schritte lernen. Die Digital Excellence Academy bietet Knowhow, Inspiration, eine Zielrichtung, eine Herangehensweise. Das kann man lernen. Man kann Hürden verstehen lernen, was Security, was Recht oder was Mitarbeiterführung betrifft. Zudem wird das Thema durch die Gliederung in fünf Module überschaubar.“
Der nächste Durchgang der Digital Excellence Academy startet am 27. April. Nähere Informationen dazu finden Interessierte unter www.etc.at/dea.
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