Keine Angst vor kontaktlosem Bezahlen

Das Bezahlen per Smartphone gilt als Trend der Zukunft. Mit Technologien wie NFC soll dies problemlos funktionieren. Auch in Österreich starten erste Projekte wie das von Payment Services Austria. Neben NFC gibt es aber auch weitere Modelle. [...]

Bargeldloses Bezahlen hat sich schon seit langem durchgesetzt. Sei es ­mittels Bankomat- oder Kreditkarte, für Kunden ist Zahlen mit Plastik keine Zukunftstechnologie mehr. Anders verhält es sich mit dem kontaktlosen Bezahlen. Dank Technologien wie Near Field Communication (NFC) ist dies bereits möglich – ebenfalls mit Girokarte oder auch mit dem Smartphone. Im Alltag sind wir davon und den theoretischen Möglichkeiten der Technik allerdings noch weit entfernt. Das Interesse an NFC und am kontaktlosen ­Bezahlen von kleineren Beträgen an der Supermarktkasse ist da. Eine deutsche Studie des Branchenverbandes Bitkom sieht großes Potential in NFC. In Deutschland gibt es mehr als 80 Millionen Mobiltelefone. Und 43 Prozent aller Handy-Besitzer können sich vorstellen, ihr Mobiltelefon zum Bezahlen einzusetzen. Bei der jüngeren Generation unter 30 Jahren sind es sogar drei von vier Nutzern. Damit man NFC-Technologie nutzen kann, braucht man entweder eine NFC-fähige Bankomat- oder Kreditkarte oder ein Smartphone, das mit einem NFC-Chip ausgestattet ist. Momentan hält sich die herstellende Industrie noch eher zurück, NFC-Geräte zu bauen, aber Experten rechnen mit einem starken Anstieg solcher Geräte 2013. Die Marktforscher von IMS Research rechnen damit, dass 2016 rund 45 Prozent aller Mobiltelefone NFC-fähig sein werden. Apple will von NFC noch nichts wissen und verspricht sich von seiner App Passbook mehr Erfolg. Sie kann die Verwaltung von Gutscheinen, Flugtickets, Kino- und sonstigen Eintrittskarten übernehmen.

KONTAKTLOS BEZAHLEN VIA BANKOMATKARTE
Payment Services Austria (PSA) – ein Tochterunternehmen der österreichischen Banken und seit Mitte 2012 für die Abwicklung des Bankomat und Bankomatkartengeschäfts zuständig – startet im März mit kontaktlosem Bezahlen via Bankomartkarte und NFC. Es soll dann möglich sein, Beträge bis 25 Euro kontaktlos mit der Bankomatkarte zu zahlen – ohne PIN-Eingabe. „Es muss lediglich die Bankomatkarte nahe an das Lesemodul einer entsprechend ausgerüsteten Bankomat­kassa gehalten werden“, so der Geschäftsführer von PSA, Rainer Schamberger. Die neuen Karten seien aufgrund der Antennen teurer in der Herstellung, ob aber Mehrkosten verrechnet werden, entscheiden die Bankinstitute. In Österreich gibt es laut Schamberger 8,6 Mio. Karten. Damit besitzt jeder Österreicher über 15 Jahre statistisch gesehen 1,2 Karten.

Doch NFC ist nicht die einzige Technologie für kontaktloses Bezahlen. Paypal-Chef David Marcus verlautbarte kürzlich in einem Interview, dass er davon ausgeht, dass NFC von den Kunden nicht angenommen werden wird. Paypal ermöglicht es seinen Nutzern, über eine Smartphone-App Rechnungen zu begleichen. 2012 seien diese mobilen Umsätze von 3,9 Milliarden auf 14 Milliarden Dollar (mehr als zehn Milliarden Euro) gestiegen. Der Kreditkartenkonzern American Express lässt seine US-Kunden sogar via Twitter Geld ausgeben. Sie können ihre Karte mit dem Profil beim Kurzmitteilungsdienst verknüpfen und danach einkaufen, indem sie bestimmte Hashtags eingeben. (cb)


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*