Virtuelle Desktops bringen auf den ersten Blick viele Vorzüge: Die IT-Umgebung kann einfacher gewartet, flexibler bereitgestellt und effektiver abgesichert werden. Der zweite Blick offenbart: Das gilt nur, wenn es bereits eine Client-Infrastruktur mit möglichst standardisierter Ausstattung gibt. [...]
Grund dafür ist die Notwendigkeit, mit Master Images zu arbeiten. Sie definieren die Software-Ausstattung für einzelne Client-Gruppen, zum Beispiel die PC in den verschiedenen Abteilungen. Nur User-spezifische Konfigurationen und Daten wie E-Mail-Postfächer müssen separat gespeichert werden.
Würde dagegen jeder Client als vollständige Maschine im Rechenzentrum abgelegt, käme es zu einer Explosion bei den SAN-Kosten. Zudem tritt der beabsichtigte Mengeneffekt bei der Bereitstellung und Wartung der virtualisierten Desktop-Landschaft nur dann ein, wenn möglichst wenige Images gepflegt werden müssen. Denn neue Anwendungen, Versions-Updates oder Patches müssen in alle Images eingespielt werden, jede Ausnahme bedeutet mehr Arbeit. Diese Grundregel für eine Fat-Client-Infrastruktur gilt auch in der virtualisierten Welt.
Im Umkehrschluss erreichen Unternehmen, die bereits einen hohen Grad an Standardisierung der Fat-Client-Landschaft und bei der Automatisierung des IT-Betriebs durchgesetzt haben, mit Desktop-Virtualisierung weniger Arbeitserleichterungen. Der geringere Wartungsaufwand für eine virtualisierte Infrastruktur ist daher die Folge einer konsequenten Standardisierung – keine Alternative.
* Anton Kreuzer ist Geschäftsführer von FrontRange Solutions.
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