Wie gelingt digitale Transformation in Österreich? Jörg Steinbauer, Partner bei BearingPoint, verrät im Interview mit ITWelt.at, warum individuelle Lösungen, KI und Nachhaltigkeit entscheidend für den Erfolg moderner Unternehmen sind. [...]
Wie positioniert sich BearingPoint in Österreich, was macht Sie besonders?
Unsere Stärke liegt in der Verbindung von Business- und Technologieberatung. In Österreich sind wir mit rund 400 Mitarbeitenden aktiv, davon über 300 mit tiefem Technologieverständnis. Wir begleiten Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Strategieberatung über die Technologieauswahl bis zur Implementierung. Wir verstehen uns nicht nur als klassische Berater, sondern als Lösungsanbieter. Wir entwickeln individuelle Softwarelösungen für unsere Kunden und betreuen diese auch im Betrieb.
Welche Themen treiben Ihre Kunden aktuell besonders stark?
Die großen Treiber sind digitale Reife, KI, Cloud-Infrastrukturen, Data Governance und Data
Management. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, KI nicht nur als Spielerei zu sehen, sondern sinnvoll in Prozesse und Systemlandschaften zu integrieren. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Datenbasis stimmt, um KI sinnvoll einsetzen zu können.
Ein weiteres großes Thema ist die Transformation von Legacy-Systemen, die nicht mehr als Big Bang, sondern Schritt für Schritt erfolgt.
Wie verändert der Einsatz von KI die Beratungslandschaft?
KI treibt die digitale Transformation voran, aber viele Unternehmen wissen noch nicht genau, wie sie KI wirklich in ihre Geschäftsprozesse integrieren können. Es geht nicht nur darum, einen Chatbot zu implementieren, sondern darum, KI in die Unternehmenssysteme und Prozesse einzubinden. Das erfordert strategische Überlegungen, technologische Expertise und oft auch eine Anpassung der Organisation.
In welchen Branchen sehen Sie aktuell die größte Dynamik?
Besonders viel Bewegung gibt es im Bereich der kritischen Infrastrukturen, etwa bei Energieversorgern und im Bahnbereich. Dort ist die Integration von Echtzeitdaten und die intelligente Steuerung von Netzen ein zentrales Thema. Auch die öffentliche Verwaltung und der E-Government-Bereich bieten großes Potenzial für digitale Transformation. Die Herausforderung besteht oft darin, Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen und effiziente digitale Services zu schaffen.
BearingPoint versteht sich auch als Softwareentwickler – wie genau?
Wir bauen keine Produkte von der Stange, sondern entwickeln maßgeschneiderte Lösungen – etwa für die ÖBB, wo wir ein Abrechnungssystem für Fremdzüge gebaut haben. In Österreich beschäftigen wir etwa 120 Entwickler, ergänzt durch ein großes Nearshore-Team in Rumänien.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen?
Wir setzen uns aktiv mit Themen wie Energieeffizienz und Ressourcenmanagement auseinander. BearingPoint ist zudem mit dem B Corp-Zertifikat ausgezeichnet, was unser Engagement für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung unterstreicht.
Wo sehen Sie aktuell die spannendsten Felder für die Zukunft?
Neben Energie und öffentlicher Verwaltung ist auch die Industrie zunehmend interessant. Aber auch ESG, Security und Datenmanagement gewinnen weiter an Bedeutung. Digitalisierung endet eben nicht bei der Technik – sie betrifft ganze Organisationen.
Die Langfassung des Interviews finden Sie hier.

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