In Steyr sucht man verstärkt nach weiblichem IT-Nachwuchs. [...]
Im Raum Steyr gibt es rund 200 IT-Betriebe mit etwa tausend Mitarbeitern, der Bedarf steigt ständig. Speziell Frauen stellen eine Minderheit dar, deshalb startete das AMS ein Kurzausbildungsprogramm. In eineinhalb Jahren werden die Teilnehmerinnen mittels Lehrabschluss zu IT-Expertinnen ausgebildet.
Um weiteren potenziellen IT-Nachwuchs heranzuziehen, präsentierte sich die Interessensvertretung IT-Experts Austria als gemeinsame Plattform auf der Berufsinfomesse „Jugend & Beruf“ in Wels. „Das Interesse der Mädchen war dabei durchaus gegeben. In Zahlen lässt sich das schwierig ausdrücken, aber etwa jede fünfte Anfrage auf der Messe kam von einem Mädchen“, so der Leiter der WKO Steyr, Mario Pramberger. „Einen Tag hatten wir eine Frau am Stand stehen, auch Schülerinnen der HTL Steyr informierten. Vielleicht hat das unterstützt.“ Der Ansturm könnte aber höher sein, waren sich die Unternehmen einig.
Franz Reithuber, der Direktor der HTL Steyr ist Mitglied der IT-Experts Austria. Er erklärt im Gespräch mit der COMPUTERWELT, warum sich Mädchen im Einzugsgebiet nur sporadisch an der HTL anmelden: „Meine Einschätzung ist, dass ein ländlich geprägter Raum mit klassischen Rollenbildern nicht unbedingt zu einer Steigerung beiträgt.“ In den Maschinenbaulichen Fächern wären es einzelne Mädchen, im Bereich Elektronik/Informatik und Mechatronik seien es mehr. „Hier sind Kräftefelder im Hintergrund wie die Peer-Gruppe anderer Mädchen und der Familienbereich, die eher zu klassischen Mädchenberufen konditionieren“, so Reithuber. „Die flexibelsten Arbeitsplätze könnten allerdings eher von Unternehmen im Bereich der Informationstechnologie geboten werden, „weshalb eine Ausbildung in dieser Richtung für Frauen sehr interessant ist.“ (mi)
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