„KMU bei der Cloud zurückhaltend“

ACP spezialisiert sich auf ERP-Lösungen auf Basis Microsoft Dynamics NAV für Fertigungsbetriebe sowie projektorientierte Dienstleister. Die COMPUTERWELT hat mit Reinhard Waltl, Geschäftsführer der ACP Business Solutions mit Sitz in Graz, gesprochen. [...]

Wie weit ist die Digitalisierung in der Steiermark fortgeschritten?
Aus unserer Erfahrung zeigt der Mittelstand großes Interesse im Hinblick auf elektronischen Datenaustausch sowie Archivierung. Auch die Weiterverarbeitung von Maschinendaten beziehungsweise die Verwendung von RFID Chips in der Industrie sind ein großes Thema. Kritisch zu sehen ist eine starke Digitalisierung im Hinblick auf den Arbeitsmarkt, wenn hier nicht gleichzeitig auch entsprechende alternative Arbeitsmodelle angedacht werden.
Sind die Unternehmen in der Steiermark Cloud-Muffel oder setzen sie Cloud-Services ein?
Der steirische Mittelstand zeigt sich aus unserer Sicht noch zurückhaltend, wenn es darum geht, Unternehmensdaten in der Cloud zu speichern, auch wenn viele ERP-Hersteller wie Microsoft Lösungen in der Cloud stark forcieren.
Gibt es Innovative Anwenderunternehmen in der Steiermark bzw. sogenannte Hidden Champions?
Einer unserer innovativsten Kunden ist das über Crowdfunding unterstützte Start Up ATT mit Sitz in Dobl. Das junge Unternehmen entwickelt eine leistungsstarke, elektrisch leitfähige Beschichtung, die sich zum Beispiel in die Innenverkleidung von Autos integrieren lässt und dort für energieeffiziente Wärme sorgt. ATT wurde von uns mit einer ERP-Lösung auf Basis Microsoft Dynamics NAV ausgestattet, die mit dem Unternehmen mitwachsen kann.
Wie gut bzw. zahlreich ist das IT-Ausbildungsangebot in der Steiermark?
Im ERP-Umfeld sind wir stark auf hausinterne Trainee-Programme angewiesen, um unsere Mitarbeiter für anspruchsvolle Projekte in der Industrie fit zu bekommen. Es wäre wünschenswert, dass Universitäten und Fachhochschulen ein größeres Augenmerk auf kaufmännische Software und Prozesse legen würden. Derzeit ist dies aus unserer Sicht aber noch unzureichend. Es ist schwierig, qualifiziertes Personal zu finden. 
Was war Ihr spannendstes Kunden-Projekt in den letzten zwölf Monaten?
Bei unserem langjähriger Kunde Efkon mit Sitz in Graz setzen wir gerade die Einbindung von Anlagendaten in die ERP-Lösung um. Die von den Mautanlagen gelieferten Telemetriedaten erzeugen bei Störungen automatisiert Supporttickets, die in der bestehenden Dynamics NAV-Applikation weiterverarbeitet werden. Dies ist für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Service 4.0 und Nutzung von Maschinen und Anlagendaten, die miteinander vernetzt sind. 


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