KMU-Manager sind für mehr KI in der Politik

Eine aktuelle Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School unter Topmanagern aus dem Mittelstand zeigt, dass Führungskräfte vor allem beim Bürokratieabbau auf künstliche Intelligenz setzen würden. [...]

KMU-Manager halten verstärkten KI-Einsatz für wünschenswert. (c) Unsplash
KMU-Manager halten verstärkten KI-Einsatz für wünschenswert. (c) Unsplash

Künstliche Intelligenz würde bessere Entscheidungen treffen als manch ein vom Ego getriebener Politiker« – diese zugespitzte Aussage würden rund zwei Drittel der Führungskräfte im Mittelstand unterschreiben. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Steinbeis Augsburg Business School unter mehr als 100 Top­managern aus vorwiegend mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hervor.

Mehr als die Hälfte der Mittelstandsmanager hält eine KI-Unterstützung politischer Entscheidungen für wünschenswert. Auf jeden Fall könnte KI mehr Logik und Vernunft in die Politik bringen, ist ein Drittel der Führungskräfte fest überzeugt. »Der Ruf aus der Wirtschaft nach mehr Rationalität in der Politik ist unüberhörbar«, sagt Andreas Renner, Akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School und Studien­leiter der aktuellen KI-Untersuchung.

Besseres Klima, mehr Sicherheit, weniger Bürokratie

Die befragten Manager haben in der Umfrage eine Reihe konkreter Einsatzszenarien für KI in der Politik und vor allem in der Umsetzung von Politik genannt. So ließe sich durch KI-Algorithmen der Klima- und Umweltschutz verbessern, sind 32 Prozent fest und weitere 46 Prozent immerhin teilweise überzeugt. Mit KI-gestützten Systemen wäre die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen, meinen 72 Prozent. So könnte die Aufklärungsrate bei Verbrechen durch den KI-Einsatz gesteigert werden, sind sich 45 Prozent ganz sicher. Weitere 40 Prozent neigen zur Zustimmung. Den größten Bedarf an künstlicher Intelligenz sieht die Managementriege indes bei der Entrümpelung der Bürokratie. 85 Prozent der Führungskräfte sind der festen Überzeugung, dass KI-Software einen Beitrag zum Abbau der Bürokratie leisten kann. 58 Prozent stufen KI sogar als maßgebliche Technologie ein, um die ausufernde »Herrschaft des Büros« (Bürokratie wörtlich genommen) einzudämmen. Bei der Demokratie – also der „Herrschaft des Volkes“ – schreiben 44 Prozent der Manager aus dem Mittelstand der künstlichen Intelligenz eine positive Wirkung zu.

„KI würde bessere Entscheidungen treffen als manch ein vom Ego getriebener Politiker.“

Steinbeis Augsburg Business School

„Mehr Demokratie und weniger Bürokratie ist offenbar eine Hoffnung, die viele Führungskräfte mit dem KI-Einsatz verbinden“, analysiert Andreas Renner von der Steinbeis Augsburg Business School. Er stellt fest: „Viele Entscheider aus der Wirtschaft verlagern offenbar einige ihrer dringlichsten Wünsche an die Politik als eine Hoffnung auf künstliche Intelligenz. Wenn es die menschliche Intelligenz der Politiker nicht richten kann, dann hoffentlich die KI der Computer. Ob diese Rechnung aufgeht, bleibt allerdings abzuwarten.“ Dieser Interpretation kommen auch die Antworten auf die Frage nahe, ob KI »mehr Frieden in die Welt bringen« kann. Ja, zumindest etwas, meinen drei Viertel der Entscheider aus der Wirtschaft. „Hoffentlich behalten sie alle Recht“, sagt Studienleiter Andreas Renner von der Steinbeis Augsburg Business School.

Die Befragung wurde von der Steinbeis Augsburg Business School gemeinsam mit der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council, der zentraleuropäischen Interim Manager-Community United Interim und der Oberösterreichischen Landesbank durchgeführt. Sie ist nicht repräsentativ, sondern hat sich auf die Zielgruppe von Top-Managern aus der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz fokussiert.


Mehr Artikel

News

Digitale Fähigkeiten der Österreicher:innen lassen zu wünschen übrig

39 Prozent der Beschäftigten in Österreich arbeiten nur selten mit digitalen Tools. Dabei ist klar: die Digitalisierung betrifft immer mehr Jobs. Vor diesem Hintergrund fühlt sich nur etwa jeder Achte hierzulande sehr gut auf die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen vorbereitet. Das sind die Ergebnisse der repräsentativen kununu Arbeitsmarktstudie, für die über 3.000 Beschäftigte in Österreich befragt wurden. […]

News

Mehrheit der Unternehmen könnte den Geschäftsbetrieb nach einer Cyberattacke nicht weiterführen

Den Backups gilt sowohl die Sorge der Securityverantworlichen als auch die Aufmerksamkeit der Hacker. So zeigt die global durchgeführte ESG-Commvault-Studie „Preparedness Gap: Why Cyber-Recovery Demands a Different Approach From Disaster Recovery“, dass nur jedes fünfte Unternehmen weltweit zuversichtlich ist, nach einer Cyberattacke seine Geschäftsprozesse weiterführen zu können. […]

News

KI und Cybersicherheit eröffnen dem Channel Wachstumschancen

Der Bericht „State of the Channel 2025“ zeigt, dass die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz im gesamten Channel gestiegen ist, insbesondere bei umsatzgenerierenden Aktivitäten. 53 Prozent der in der DACH-Region befragten Unternehmen betrachten die komplexer werdende Technologie als wichtigsten Faktor für die Kundennachfrage nach Knowhow im Channel. […]

News

Check Point integriert CloudGuard in Nutanix Cloud Platform

Check Point will mit der Kollaboration den Herausforderungen begegnen, denen sich Unternehmen bei der Migration hin zu Cloud-Infrastrukturen gegenübersehen. Durch die Nutzung des Nutanix Service Insertion Frameworks und die Unterstützung des AHV-Hypervisors bietet CloudGuard eine konsistente Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und Transparenz bezüglich Bedrohungen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*