Die WKO hat das Kooperationsverhalten der heimischen Unternehmen untersucht und vor allem bei Kleinunternehmen Aufholbedarf ausgemacht. Unternehmen haben am E-Day die Möglichkeit mehr zu den Aspekten der Zusammenarbeit zu erfahren. [...]
Internet und soziale Medien eröffnen Unternehmen im Bereich Kooperation und Zusammenarbeit – kurz Collaboration – völlig neue Möglichkeiten. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hat im Vorfeld des „E-Day:13“ am 7. März, der unter dem Motto „Gemeinsam mehr unternehmen“ steht (www.eday.at), 1.000 österreichische Unternehmen zu ihren Erfahrungen rund um das Thema Collaboration befragt. Laut der Studie kooperieren heimische Unternehmen in der Aus- und Weiterbildung (28 Prozent), gefolgt vom IT und Telekom-Bereich (24 Prozent) sowie in den Bereichen Personal, Einkauf und Marketing (je 22 Prozent). Weniger kooperationsfreudig erweisen sie sich in den Bereichen Produktion, Logistik oder Forschung und Entwicklung. Auffällig ist, dass größere Unternehmen ab 50 Mitarbeitern deutlich stärker auf Zusammenarbeit setzen als kleine Unternehmen und EPU. Nur beim Marketing ist dieses Segment ebenso aktiv in der Collaboration wie größere Unternehmen.
Als wichtigsten Vorteil nennen die Unternehmen „Kostenersparnis“ (64 Prozent), vor „Knowhow-Transfer“ (46 Prozent), „höhere Qualität der Leistung“ (42 Prozent) und effizientere Abwicklung (41 Prozent). Bei KMU und EPU steht die „höhere Qualität der Leistung“ als wichtigster Vorteil im Vordergrund. Weitere Vorteile durch Kooperation erwarten sich die Betriebe im Bereich der Aus- und Weiterbildung (33 Prozent) sowie im Einkauf (32 Prozent). In diesen Bereichen können sich die von der WKÖ Befragten vorstellen, auch in Zukunft zu kooperieren. Am wenigsten geeignet erscheinen den heimischen Unternehmern die Produktion sowie die Logistik. Fast ein Fünftel der Befragten kann gar keine Vorteile bei der Kooperation mit anderen Unternehmen erkennen.
KOOPERATIONEN AUCH AUSSERHALB DER WIRTSCHAFT ERWÜNSCHT
Auch mit Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft zu kooperieren können sich die befragten Unternehmen gut vorstellen: Knapp die Hälfte würde hier auf eine Zusammenarbeit im Bildungsbereich bzw. mit Schulen setzen. Auch die Kooperation mit Behörden und Verwaltung oder mit Forschungseinrichtungen ist für mehr als 40 Prozent denkbar. Wenn es um die verwendeten Kooperations-Tools geht, setzen heimische Unternehmen nach wie vor auf etablierte Instrumente wie E-Mail (87 Prozent), Telefon (73 Prozent) oder das persönliche Gespräch (60 Prozent). In jeweils rund einem Viertel der Unternehmen werden außerdem Messaging-Systeme (wie Skype), Filesharing-Tools (für den Versand großer Dokumente über Internet), Videotelefonie oder Social-Media-Anwendungen eingesetzt. Nur bei größeren und Großunternehmen sind teilweise solche Collaboration-Lösungen im Einsatz.
Es gibt aber auch Aspekte, die gegen eine Zusammenarbeit sprechen: Je 36 Prozent der Befragten nennen die „Konkurrenzsituation zwischen Unternehmen“ sowie die „Angst vor dem Verlust von Betriebsgeheimnissen“ als Gründe gegen Collaboration. Für jeweils ein Drittel sprechen auch „unklare Verantwortungsbereiche“ oder „mangelndes Vertrauen“ gegen eine mögliche Kooperation. (cb)
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