Kommentar: IT-Geschäftsprozessexzellenz

Können Sie als IT-Entscheider belegen, wie gut ihre Unternehmens-IT die Geschäftsprozesse ihres Unternehmens unterstützt? [...]

Den Wertbeitrag der IT für ein Unternehmen zu evaluieren und darzustellen ist ein sehr schwieriges und komplexes Thema. Grundsätzlich gliedert man das Thema „Wertbeitrag der IT“ in drei Bereiche:

  • Bereitstellung einer IT-Infrastruktur, die aus der Unternehmensstrategie abgeleitet wird,
  • Gestaltung der Geschäftsprozesse durch die IT und
  • Förderungen von betrieblichen Innovationen.

Für die eingangs gestellt Frage ist die Gestaltung der Geschäftsprozesse durch die IT von entscheidender Bedeutung, diese gilt es zu evaluieren. Die Gestaltung der Geschäftsprozesse durch die IT wird über die IT-Architektur bzw. das IT-Architektur-Management und über die Transformation der Geschäftsprozessanforderungen realisiert. Consigma hat für beide Bereiche ein Vorgehensmodell entwickelt, welches es ermöglicht die aktuelle Situation zu evaluieren und Potenziale zu identifizieren und heben.
Die IT-Architektur, die über einen IT-Bebauungsplan (bildet die Prozess- und Anwendungsarchitektur ab) und die IT-Infrastruktur (verknüpft die Technologie- und Anwendungsarchitektur) repräsentiert wird, wirkt somit direkt auf die IT-Unterstützung der Geschäftsprozesse. Anhand eines Reifegradmodells wird zuerst die Reife des IT-Architektur-Managements im Unternehmen ermittelt. Gemeinsam mit dem CIO werden fünf Kriterien (IT-Architektur-Prozess, IT-Architektur-Modell, IT-Architektur-Strategie, Kommunikation und Konformität von IT-Projekten) evaluiert. Der Wertbeitrag der IT-Architektur ist umso höher, je höher der Reifegrad der fünf Kriterien im Unternehmen ausgeprägt ist.
Im Umkehrschluss wird mit den Prozessverantwortlichen (Fachbereichen) und wahlweise gemeinsam mit dem CIO die Transformation der Geschäftsprozessanforderungen basierend auf drei Wirkungsdimensionen Effektivität (Qualität), Effizienz (Kosten) und Flexibilität evaluiert. Eine höhere Effektivität zielt auf eine bessere Abdeckung der vorhandenen Geschäftsprozesse durch die IT ab. Höhere Effizienz äußert sich in reduzierte Kosten bei gleicher IT-Leistung. Die Flexibilität korreliert mit höheren Wettbewerbsvorteilen, d. h. höhere Anpassungsgeschwindigkeit oder mehr Entscheidungsmöglichkeiten. Hieraus resultieren Verbesserungen der Prozesskosten, Durchlaufzeiten, Flexibilität oder der Qualität der Geschäftsprozesse. Auch hier gilt, je höher die einzelnen Wirkungsdimensionen pro Geschäftsprozesse ausgeprägt sind, umso besser ist die Transformation der Geschäftsprozessanforderungen realisiert.
Für beide Bereiche wird jeweils der Ist-Zustand evaluiert und ein geeigneter Soll-Zustand definiert. Maßnahmen werden nach ihren Potenzialen (qualitativ und quantitativ) für die IT-Architektur und pro Geschäftsprozess bewertet. Da es sich in der Regel um mehrere Geschäftsprozesse handelt, erfolgt eine Konsolidierung sämtlicher Potenziale prozess-übergreifend inkl. Ableitung einer globalen Handlungsempfehlung.
Das gesamtheitliche Bild aus den Potenzialen der IT-Architektur und der Transformation der Geschäftsprozesse ergibt die Neugestaltung der Geschäftsprozesse durch die IT. Diese soll so hoch wie möglich ausgeprägt sein.
Mit dem hier vorgestellten Vorgehensmodell kann die Gestaltung der Geschäftsprozesse durch die IT evaluiert und entscheidend positiv beeinflusst werden und bei konsequenter Anwendung somit ein positiver Effekt auf den Wertbeitrag der IT im Unternehmen erzielt werden.
* Karl Hendling ist Geschäftsführender Gesellschafter der Consigma Management Beratung GmbH.


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Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
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