Auch in der IT-Supermacht USA hat die IT-Branche offenbar keine allzugute Lobby. Wie sonst ist es zu erklären, dass in einem Gerichtsurteil zweiter Instanz offiziell Zugriff auf Daten verlangt wird, die außerhalb des US-Hoheitsgebietes entstanden und gespeichert sind? [...]
Konkret geht es um die Microsoft-Tochter in Irland, die der US-Regierung zur Bekämpfung von Drogenhändlern europäische Daten liefern soll. Vor allem für die europäischen Niederlassungen von US-IT-Unternehmen bedeutet das einen herben Rückschlag im Hoffnungsmarkt Cloud Computing. Denn selbst wenn das noch nicht rechtskräftige Urteil keinen Bestand haben sollte – der Schaden ist angerichtet: Die Hoheit über vertrauliche Daten liegt im Zweifelsfall bei einem Gericht in den USA. „Es geht darum, wer die Information kontrolliert, nicht, wo sie liegt“, begründete die Richterin ihre Entscheidung. Ein Satz, den man sich für Verhandlungen mit Cloud-Anbietern merken sollte. (oli)
Be the first to comment