Kommunizieren auf einer Wellenlänge

New Work und Home Office haben durch den Wegfall des direkten, menschlichen Kontakts unser Kommunikationsverhalten in den letzten Jahren stark verändert. Wie man sich in einem Videocall richtig verhält, um besser verstanden zu werden, weiß Mario Grabner, Wirtschaftspsychologe, Kommunikationsexperte und Gründer von myNLP. [...]

Mario Grabner ist NLP-Lehrtrainer, Wirtschafts-wissenschaftler und Gründer von myNLP. (c) Nadine Studeny
Mario Grabner ist NLP-Lehrtrainer, Wirtschafts-wissenschaftler und Gründer von myNLP. (c) Nadine Studeny

Inwiefern hat die Pandemie die Art und Weise wie wir kommunizieren verändert?

Das Problem an der Veränderung war die Geschwindigkeit, mit der sie auf uns zukam. Von einem Tag auf den anderen waren viele im Home Office und das anfangs auf unbestimmte Zeit. Weder Unternehmen noch deren Mitarbeiter hatten Zeit, sich ausreichend darauf vorzubereiten. Dies führte dazu, dass im Eiltempo neue Möglichkeiten gesucht wurden. Das brachte schnell große Vorteile aber auch Nachteile zu Tage. Plötzlich musste man für ein Meeting das Haus nicht mehr verlassen, alles war effizienter, Meetings wurden dicht aneinander getaktet. Auf der Strecke blieb der zwischenmenschliche, soziale Kontakt, der für Menschen und ganze Teams aber so wichtig ist. Weil wir Menschen soziale Wesen sind, führte das bei vielen zu Unzufriedenheit und Unsicherheit.

Haben sich die Anforderungen oder Anfragen Ihrer Kunden verändert?

Die Anfragen haben sich drastisch verändert. Vor der Pandemie waren viele Unternehmen skeptisch und auch jene, die die neuen Möglichkeiten erkannten, waren mit Widerstand seitens der Belegschaft konfrontiert. Dies hat sich in den letzten zwei Jahren stark gewandelt. Während vor der Pandemie 90 Prozent unseres Auftragsvolumens aus Präsenzschulungen bestand, hat sich die Quote mittlerweile auf 70 Prozent zugunsten des Online-Trainings gedreht. Vor allem unser Lehrgang „Coachende Führungskraft“ wird von vielen großen Unternehmen gerne angenommen. In diesem Lehrgang zeigen wir den Führungskräften, wie sie auch in einem digitalen Umfeld einen Kontext der Wertschätzung und strategischen Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter gestalten können. Gerade, wenn es um die Schaffung eines angenehmen und wertschätzenden Gesprächsklimas in digitalen Meetings geht, ist eine der Basic-Methoden etwa die Spiegeltechnik.

Was versteht man unter der der Spiegeltechnik?

Menschen, die sich miteinander wohlfühlen, wirken fast synchron aufeinander abgestimmt. Das Prinzip der Spiegeltechnik ist, etwa die Körpersprache oder Stimmlage des Gegenübers zu spiegeln, um eine bessere Gesprächsbasis und Vertrauensbeziehung zu schaffen.

Wie kann man die Spiegelung im Videocall am besten einsetzen?

Grundsätzlich funktioniert das Spiegeln im Videocall genauso wie im Face-to- Face-Gespräch. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass man einen kleineren Ausschnitt des Gegenübers zu Gesicht bekommt, der große Vorteil liegt darin, dass dieser kleine Ausschnitt auf ein kleines Fenster komprimiert ist. Das bedeutet, dass es vielen Menschen dadurch sogar leichter fällt, ihr Gegenüber zu beobachten.

Wie werden sich die letzten zwei Jahre auf das Kommunikationsverhalten auswirken?

Ich glaube, dass es kurzfristig einen Trend geben wird, durch den die Menschen wieder mehr Kontakt suchen und diesen auch schätzen werden. Langfristig werden sich die neuen Möglichkeiten aber definitiv durchsetzen. Viel zu groß sind die damit verbundenen Vorteile. Und sobald die Menschen die Zeit bekommen, um sich in Ruhe darauf vorzubereiten und den Nachteilen entgehen zu wirken, werden wir uns sehr schnell noch tiefer in diese Richtung bewegen – Stichwort „Arbeiten im Metaverse“.


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