Ende Mai machte die "Future-of-Work"-Tour von Xerox in Wien Halt. Zu Beginn der Veranstaltung diskutierte Sandra Kolleth,
Geschäftsführerin von Xerox Austria mit Isabella Mader, Buchautorin und Expertin für New Work, über die Zukunft der Arbeit. [...]
Die Präsentation von 29 ConnectKey-fähigen Druckern und Multifunktionsgeräten Anfang April war der größte Produktlaunch in der Geschichte von Xerox. Im Rahmen der „Future-of-Work“-Roadshow anlässlich der Markteinführung der Geräte diskutierten die Xerox-Geschäftsführerin Sandra Kolleth mit der Unternehmensberaterin Isabella Mader, Buchautorin, Gutachterin, Lehrbeauftragte und Vorstand des Excellence-Institutes, über die Zukunft der Arbeit.
Gleich zu Beginn umreißt Mader das Problem der heutigen Arbeitswelt: Im Vergleich zu den 1970er Jahren haben wir heute 30 mal mehr Korrespondenzstücke täglich zu bearbeiten. Waren es damals rund 1.000 Dokumente, die jährlich abgearbeitet werden mussten, das entspricht 4 bis 5 Dokumenten am Tag, seien es heute 30.000 (125 pro Tag), die bewältigt werden müssten. Hinzu kämen noch Meetings und Compliance-Vorgaben. Gleichzeitig würden noch Arbeitsprozesse wie aus den 70er Jahren gepflegt.
Die Geschichte der Arbeit ist eine Geschichte der Arbeitserleichterung
Deswegen sieht Mader Roboter und Künstliche Intelligenz (KI) nicht als Gefahr für den Menschen, die ihm Arbeit wegnähmen, sondern als Erleichterung: „Der Mensch hat sich in der Geschichte immer der schweren Arbeit entledigt. Kräne helfen beim Steine transportieren, und jetzt werden „dumme“ Prozesse automatisiert.“ Dabei würde der Mensch aber nicht ersetzt, denn auch hochoptimierte Systeme seien irgendwann überholt, denn die Maschine könne nicht innovieren, sieht Mader die die Aufgabe des Menschen im kreativen und innovierenden Bereich angesiedelt. Es gehe darum, eine Balance zwischen Kreativität und Automatisation zu schaffen. Lag die Durchschnittsarbeitszeit früher bei 89 Wochenstunden, liegt sie jetzt bei 40 Stunden, künftig könnte sie bei 20 Stunden liegen, so Mader.
Die größte Herausforderung sieht Mader darin, dass es mit Stand April 2017 rund einer Million arbeitender Österreicher an der nötigen digitalen Kompetenz mangelt. Deswegen sei Bildung so wichtig, denn diese „hebe den Menschen über den Algorithmus“. Beim Umgang mit neuen Technologien zeigten sich auch große Unterschiede zwischen den Genrationen. „Menschen, die jünger als 22 Jahre alt sind, lesen auf dem Display um ein Drittel schneller, als auf Papier. Bei älteren ist es umgekehrt,“ verweist Mader auf sich ändernde Fähigkeiten. Deswegen seien Projekte, bei denen „Juniors“ mit „Seniors“ zusammenarbeiteten eine gute Sache. Früher hieß Wissensmanagement, dass Ältere ihr Fachwissen aufschreiben, heute ginge es um die Vernetzung der Menschen, so Mader.
Auch könne nicht alles digital abgebildet werden, wie beispielsweise das Vertrauen. Hier spiele der Faktor Mensch nach wir vor eine große Rolle. Isabella Mader ist überzeugt davon, dass künftig Themen wie Security und Blockchain wesentlich an Bedeutung gewinnen werden.
Dennoch: Wie künftige Geschäftsmodelle in zehn Jahren aussehen werden, kann natürlich nicht vorhergesagt werden, doch eines sei gewiss, so Mader: „Wir werden auch in fünf Jahren noch über den Mensch reden und zwar mehr noch als heute, denn er wird ja weiterhin der Kunde sein.“
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