Künstliche Intelligenz: Europa im Rückstand

Eine Studie von NetApp beleuchtet die aktuellen Herausforderungen der KI-Einführung. Vom Datenmanagement über Cybersicherheit bis zu Nachhaltigkeit. Ein zentrales Ergebnis: Europa muss aufholen. [...]

Dateninfrastruktur ist der Schlüssel zur KI-Zukunft. (c) Pexels
Dateninfrastruktur ist der Schlüssel zur KI-Zukunft. (c) Pexels

Der aktuelle Data Complexity Report des Technologieunternehmens NetApp befasst sich mit den Auswirkungen der zunehmenden Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) auf Unternehmen weltweit. Der Bericht identifiziert zentrale Herausforderungen wie Datenkomplexität, Sicherheit und Nachhaltigkeit und gibt Aufschluss darüber, wie gut Unternehmen auf die Skalierung ihrer KI-Fähigkeiten vorbereitet sind.

„2025 wird ein KI-Schlüsseljahr. Die Anwender verlassen das Experimentierstadium und arbeiten an der Skalierbarkeit ihrer KI-Fähigkeiten“, sagt Christian Sitz, Manager Solutions Engineering bei NetApp Austria, und: „Der Report zeigt, dass Unternehmen hier investieren. Diese Bemühungen werden jedoch nur Erfolg haben, wenn die Datenverantwortlichen Herausforderungen in Bezug auf Datenkomplexität, Sicherheit und Nachhaltigkeit bewältigen können. Eine intelligente Dateninfrastruktur auf Basis von Unified Storage lässt sie das volle Potenzial von KI erschließen.“

Europäische Unternehmen hinken hinterher

Laut Studie haben zwei Drittel der weltweit befragten Unternehmen ihre Dateninfrastruktur bereits für den Einsatz von KI optimiert. Im europäischen Vergleich zeigt sich jedoch, dass Deutschland mit nur 47 Prozent ein Schlusslicht bildet. Auch Frankreich und Spanien gehören zu den Nachzüglern. Demgegenüber steht das Vereinigte Königreich mit 74 Prozent an Unternehmen mit optimierter Dateninfrastruktur.

Die Fähigkeit, Daten effizient zu verbinden und nutzbar zu machen, wird als entscheidender Faktor für den Erfolg von KI-Projekten genannt. Rund 79 Prozent der befragten Unternehmen betonen die Bedeutung einer vereinheitlichten Dateninfrastruktur, auch bekannt als Unified Storage, die Datensilos auflöst und den Zugang zu Daten über hybride Multi-Cloud-Umgebungen hinweg ermöglicht.

Die Einführung von KI erfordert weiterhin erhebliche Investitionen in die Datenverwaltung. 40 Prozent der befragten Führungskräfte weltweit erwarten, dass KI im Jahr 2025 Budgeterhöhungen in nie dagewesenem Ausmaß notwendig macht. Datenbezogene Investitionen werden inzwischen doppelt so häufig priorisiert wie andere KI-bezogene Initiativen. Besonders europäische Führungskräfte sehen in der Verbesserung der Dateninfrastruktur eine wesentliche Voraussetzung, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mehr Risiken durch künstliche Intelligenz

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts liegt auf den sicherheitsrelevanten Folgen der KI-Implementierung. 41 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass KI-getriebene Sicherheitsrisiken im Jahr 2025 deutlich zunehmen werden. Besonders Länder wie die USA, Indien und Singapur melden eine starke Zunahme von Bedrohungen, insbesondere durch Cyberangriffe auf KI-Modelle und Datensätze. In Europa ist dieses Bewusstsein hingegen weniger ausgeprägt. In Deutschland, Frankreich und Spanien sehen nur rund 40 Prozent größere IT-Risiken durch KI.

Gleichzeitig zeigt sich ein vielversprechender Fortschritt: Die strategischen Sicherheitsmaßnahmen vieler Unternehmen scheinen Wirkung zu zeigen. Die Dringlichkeit von Cybersicherheit als Top-Priorität ist rückläufig – ein Hinweis darauf, dass Unternehmen in der Lage sind, auf die wachsenden Bedrohungen zu reagieren.

KI und ihr Einfluss auf Umweltziele

Ein weiteres Thema ist der Energiebedarf und die Nachhaltigkeit von KI-Systemen. Die Studie zeigt, dass 34 Prozent der Unternehmen durch KI größere Anpassungen in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie erwarten. Insbesondere der steigende Energieverbrauch macht es schwierig, Umweltziele zu erreichen. Die Wahrnehmung der Umweltauswirkungen von KI ist in Ländern mit hoher KI-Nutzung besonders ausgeprägt: 50 Prozent der befragten KI-Spitzenreiter gaben an, dass KI erhebliche Auswirkungen auf ihre Nachhaltigkeitsinitiativen hat. Um im globalen Wettbewerb Schritt zu halten, müssen europäische Unternehmen daher ihre Datenmanagement- und Sicherheitsstrategien priorisieren.


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