Landesweite Digitalisierung

Südtirol setzt konsequent auf Digitalisierung. Beispiele dafür sind unter anderem ein zentrales Security Operation Center, eine behördenübergreifende Cloud-Lösung für bessere Zusammenarbeit und konsequente Bereitstellung von Open Data. [...]

Seit 1992 sorgt die Südtiroler Informatik AG als IT-Dienstleister der öffentlichen Verwaltung in Südtirol für die ganzheitliche und kundenfreundliche Optimierung von Verwaltungsprozessen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf E-Government sowie spezifischen Lösungen für die Gesundheitsbehörden und die Gemeinden in Südtirol. Im Rahmen dieser Tätigkeit verwaltet die Südtiroler Informatik AG mit 140 Mitarbeitern jährlich 13.000 GB an Daten und stellt Services für rund 30.000 Endkunden bereit.

Um für die öffentliche Verwaltung und die Bürger die bestmöglichen Services bereitzustellen, setzt Südtirol sowohl technologisch als auch organisatorisch auf innovative Methoden. So gibt es zum Beispiel seit 2015 eine von der Landesregierung eingesetzte, behördenübergreifenden IT-Steuerungsgruppe. Dieses sogenannte „IT-Governance-Board“ wurde mit dem Ziel gegründet, den IT-Bereich zu vereinheitlichen. „Die Digitalisierung muss Bürgern und Unternehmen das Leben erleichtern, die verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit ist dabei eine notwendige Voraussetzung“, sagt IT-Landesrätin Waltraud Deeg. Um Synergien zu schaffen, Verwaltungsabläufe zu vereinfachen und Kosten einzusparen, werden daher die IT-Systeme vereinfacht. Im Aufbau befindet sich zudem ein zentrales „Security Operation Center“, das bei der Südtiroler Informatik AG angesiedelt ist und einen besseren Schutz der Daten, die im Besitz der öffentlichen Körperschaften sind, gewährleisten soll.

Behördenübergreifende Zusammenarbeit
Auch beim Softwareeinsatz zeigt sich Südtirol durchaus innovativ. So hat die Landesregierung einem Vorschlag von IT-Landesrätin Deeg zugestimmt, auf Microsoft Office 365 umzustellen um eine behördenübergreifende Cloud-Lösung zu ermöglichen. „Wir haben analysiert, welche Software-Lösungen langfristig eine hohe Funktionalität aufweisen, die nötige Flexibilität garantieren und mit dem bestehenden IT-System der Landesverwaltung kompatibel sind“, erklärt Deeg. Davon ausgehend habe die Landesregierung beschlossen, alle heute im Einsatz befindlichen Office-Suiten der öffentlichen Verwaltung Südtirols auf Microsoft Office 365 umzustellen.
In die Überlegungen mit eingeflossen sei laut Deeg die Tatsache, dass sich die Arbeitsweise im digitalen Umfeld unaufhaltsam von einem Modell der individuellen Produktivität hin zu einem Modell der Zusammenarbeit in der Gruppe entwickle. „Anstelle von abgesonderter Einzelarbeit am eigenen PC-Arbeitsplatz arbeiten wir immer häufiger unterwegs, an verschiedenen Geräten, bearbeiten Dokumente zeitgleich mit anderen und teilen sie in Echtzeit“, so Deeg. Die Zukunft der Verwaltung liege daher in einer Software, die sowohl eine Offline-Variante als auch eine Cloud-Lösung ermögliche und alle heute absehbaren Bedürfnisse einer modernen, vernetzten Arbeitsweise in der Verwaltung abdecke. „Längerfristig wird die neue, gemeinsame Software-Lösung zudem zu merklichen Kosteneinsparungen führen“, sagt Deeg.

Auch was Open Data betrifft, zeigt sich Südtirol als Vorreiter. Bauleitpläne, Fahrpläne, Wetterdaten und Wahlergebnisse: Das sind nur einige der Daten, die die Südtiroler im Open-Data-Portal des Landes kostenlos abrufen können. Seit das IT-Ressort im Dezember 2015 ein Open Data Portal online gestellt hat, ist die Menge von Datensätzen von gut 200 auf 396 gestiegen. Noch etwas länger, nämlich seit Mai 2015, ist das Geoportal Südtirol online. Es enthält 228 Geodatenschichten, die von der IT-Abteilung des Landes, der Südtirol Informatik AG, der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, dem Gemeindenverband, der Gemeinde Bozen und der Europäischen Akademie gesammelt und bereitgestellt werden.


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