Lernfähigkeit gefordert

Die Wahlen sind geschlagen und, wie es aussieht, bleibt alles beim Alten. [...]

Ob sich für die IKT-Branche etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Diese mokiert seit Jahren, dass sie von Seiten der Politik eher stiefmütterlich behandelt wird. Eine Initiative da, ein Kongress dort, aber Handfestes wie zum Beispiel ein IKT-Minister oder Staatssekretär ist nicht in Sicht, obwohl die Branche mittlerweile einen erheblichen Anteil am BIP hat und zahlreiche Arbeitsplätze stellt. Vielleicht ist die Branche ja zu schnell und zu modern für die politischen Eliten, die sich in einem alten und relativ unflexiblen Gefüge Posten und Subventionen zuschieben. Doch möglicherweise gibt es hier Hoffnung. Der deutsche Netzaktivist und Blogger mit der markanten Frisur, Sascha Lobo, stellte auf dem Internet Summit fest, dass es mittlerweile in jeder Partei Leute gebe, die etwas vom Internet verstehen. Das ist doch beruhigend, und vielleicht wirkt sich das eines Tages  positiv auf die IKT-Branche aus, dass sich die Politik auch ein wenig in das »Neuland« Internet vorwagt und sich dabei sogar etwas auskennt. Vielleicht sollten die IT-Experten mehr Zeit dafür aufwänden, den Politikern die Branche zu erklären, bevor sie etwas fordern.
Doch auch die Unternehmen selbst könnten mehr von den »neuen« Technologien profitieren. Wie eine Studie des Internetkonzerns Google zeigt, bieten zum Beispiel nur zwölf Prozent aller heimischen Einzelhandelunternehmen ihre Waren auch im Internet an. Da gibt es noch reichlich Luft nach oben. Trotzdem wird der Internet-bezogene Konsum im Jahr 2012 schon mit 7,2 Milliarden Euro beziffert. Ähnlich wie in der Politik sind es auch hier die alteingesessenen beziehungsweise traditionellen Betriebe, die noch nicht auf den immer schneller fahrenden IKT-Zug aufgesprungen sind. Doch auch hier gibt es viele Lernwillige, und die Kurve zeigt glücklicherweise nach oben.

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