M-Payment steht vor dem Abheben

Die Verbreitung von Lösungen für mobiles Bezahlen, zum Beispiel via NFC, nimmt stetig zu. Die E-Wallets bieten zusätzlich weitere Funktionen wie Kundenkarten, Fahrscheine oder Rabattcoupons, auch Lösungen für Großhändler sind denkbar. [...]

Erst kamen vollmundige Ankündigungen, dann die Ernüchterung. Das einfache Bezahlen mit dem Handy schien nach Jahren des Wartens vorbei, bevor es begonnen hatte. Doch es zeigt sich immer deutlicher, dass die Unternehmen im Verborgenen an praktischen Lösungen gearbeitet haben. Was ohne Zweifel noch 2014 kommen wird, sind Produkte, die das Zeug haben, altbekannten Bezahlmethoden zukünftig den Rang abzulaufen.

Optimismus verbreitet vor allem die Tatsache, dass die neuen Lösungen sich nicht allein auf das Bezahlen mit dem Handy beschränken. Denn das ist für die Endkunden zwar ein netter Service, aber letztlich nicht genug, um den Umstieg auf Mobile Payment schmackhaft zu machen. Lassen sich dagegen auch sämtliche Loyalty Cards, Fahrscheine, Mitgliedsausweise, Zugangskarten oder auch Parktickets in eine digitale Wallet integrieren, sind diese ständig griffbereit, ohne dass man ein überfülltes Portemonnaie mit sich herumtragen muss. Anders als kontaktlose Plastikkarten lassen sich Wallets zudem mit einem PIN und weiteren Sicherheitsmaßnahmen besser schützen. Und Transaktionen werden unmittelbar auf dem Smartphone angezeigt, was die Transparenz und Kontrolle erhöht. Ein wichtiger Vorteile für den Handel ist darüber hinaus, dass der Bezahlprozess an den Kassen bis zu viermal schneller abgewickelt werden kann als bei Barzahlungen.

BEZAHLEN UND MEHR
Kein Wunder also, dass langsam die Verbreitung NFC-basierter Lösungen bei großen Händlern zunimmt. Bereits im Dezember letzten Jahres startete Vodafone mit dem Launch seiner Mobile Wallet in Düsseldorf. Seit Anfang Oktober 2013 gibt Vodafone an Neukunden nur noch NFC-SIM-Karten – oder genauer gesagt: SIM-Karten mit einem NFC-fähigen „Secure Element“ – zum Handling sensibler Daten heraus. Im selben Monat wurde die Wallet in Spanien auf den Markt gebracht. Die Niederlande, UK, Italien und weitere europäische Länder werden bald folgen. Zwar wird sich die Funktion der Wallet zunächst weitgehend auf das Bezahlen selbst beschränken, doch zukünftig sollen auch Kundenkarten, Rabattcoupons, Eintrittskarten oder auch Fahrtickets in die Wallet integriert werden können.

Alternative Ansätze für NFC Wallets, bei der bestehende Kreditkarten einfach durch die Eingabe der Kreditkartendaten in die Mobile Wallet hinzugefügt werden, sind ebenfalls interessant. NFC ist allerdings nicht die einzige treibende Kraft hinter M-Payment. Alternative Projekte etwa mit QR-Codes oder die neue Bluetooth Low Energy Technologie, auf die unter anderem Apple setzt, dürften ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgen. Besonders spannend und interessant ist das Android Kitkat Betriebssystem. Damit könnten große Händler in Zukunft sogar ihre eigenen kontaktlosen Kundenkarten für ihre eigenen Verkaufsstellen entwickeln und über eine Aktualisierung bestehender Apps verteilen.

* Urs Lässer ist M-Payment Experte beim Beratungsunternehmen COCUS.


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