Business Upper Austria ist die Wirtschaftsagentur des Landes Oberösterreich und sowohl Innovationsmotor als auch Partner für Standortentwicklung, Kooperation und Förderberatung. Die COMPUTERWELT sprach mit Cluster-Manager Robert Stubenrauch. [...]
Business Upper Austria beteiligt sich mit 4,8 Millionen Euro am Horizon-2020-Projekt PERMIDES der EU. Was versprechen Sie sich für das Land und die Region?
PERMIDES ist mehr als nur die Möglichkeit, ein innovatives Projekt mit EU-Fördergeldern zu finanzieren. Seit September 2016 ermöglicht PERMIDES die europaweite Zusammenarbeit zwischen KMUs aus dem Bereich Life Science und IT. Die Vernetzung wird mit Hilfe von Förder-, Consultancy- und Reisegut-scheinen gefördert und so treffen oberösterreichische Unternehmen auf den unterschiedlichsten Fachveranstaltungen auf potentielle Partner und Kunden in ganz Europa. Gut zehn Prozent aller international registrierten Nutzer auf der Plattform kommen aus Oberösterreich. Unternehmen aus der Region sind international sehr gut aufgestellt und nutzen die Möglichkeiten der EU, ihre Position und damit auch Arbeitsplätze vor Ort auszubauen.
Der IT-Cluster in Oberösterreich setzt seit einigen Jahren stark auf Kooperationsprojekte. Können Sie die erfolgreichsten Projekte der jüngeren Vergangenheit kurz skizzieren?
Mit unseren Partnern verfolgen wir zwei Arten von Projekten. Durch die Vernetzung von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen entstehen intelligente Technologieprojekte. Die Digitalisierung fordert aber auch immer stärker eine Veränderung der Organisationsstrukturen. Dafür entwickeln unsere Partner zusammen innovative Organisationsprojekte.
Ein gelungenes Beispiel für ein Technologieprojekt der letzten Zeit ist die App Baumaster.at. Gemeinsam haben die Projektpartner einen digitalen Projektleiter für Bauvorhaben entwickelt. Baubesprechungen können so digitalisiert und von allen am Bau beteiligten Unternehmen in einer einheitlichen Lösung verwendet werden. Durch die Digitalisierung aller Protokolle, Fotos, Listen und Statusmeldungen der einzelnen Gewerke wird ein gut abgestimmter Bauablauf gewährleistet. Inklusive tagesaktueller to-do-Listen für alle beteiligten Gewerke, die geräteunabhängig über die Online-Plattform eingesehen und bearbeitet werden können. So weiß auch der Bauherr jederzeit Bescheid über den Stand seines Bauvorhabens.
Mit DIG – Digitales Innovation Game haben wir ein innovatives Beispiel für ein Organisa-tionsprojekt in der finalen Entwicklungsphase. Auslöser für das Projekt war die Entwicklung einer neuen Trainingsform für digitale Innovationen und Geschäftsmodell-Innovationen nach der Methode von Open Innovation. Auf spielerische Art und Weise – Classroom-Training kombiniert mit einem digitalem Brettspiel – werden zwei oder mehrere Teams in Form eines virtuellen kompetitiven Wissens- und Ideentrips durch die Weltstadt London an die Entwicklung von Geschäftsmodell-Innovationen herangeführt. DIG durchbricht damit die vertrauten Denk-, Organisations- und Kommunikationsmuster nach der Gamification-Methode. Ideen für Produkte und/oder Dienstleistungen werden so spielerisch und auf kompetitiver Basis erarbeitet. Noch im Juni beginnen die Tests gemeinsam mit den Kooperationspartnern. Ausbildungsanbieter in ganz Österreich können die Trainingsform dann voraussichtlich ab Herbst 2017 einsetzen.
Wie unterstützt der IT-Cluster die regionale IT-Branche?
Für IT-Unternehmer, die in Oberösterreich aktiv sind – oder es noch werden wollen – ist der IT-Cluster der Ansprechpartner mit dem entscheidenden Branchen-Knowhow. Denn er ist das größte IT-Kooperationsnetzwerk Österreichs und gilt national und international als die zentrale Anlaufstelle für Fragen bezüglich Digitalisierung.
Der IT-Cluster ist das Netzwerk der regionalen IT- und Softwareindustrie, mit intensiven internationalen Verbindungen. Er macht IT-Unternehmen innovationsfit, indem er den Austausch innerhalb der IT-Branche pflegt und konkrete Kooperationen begleitet. Seine enge Verbindung mit insgesamt sieben industriellen Branchenclustern der Region macht ihn auch branchenübergreifend zum kompetenten Begleiter für die regionale Wirtschaft. Denn das Zukunftsthema „digitale Transformation“ betrifft alle Branchen.
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