iQSol ist ein unabhängiger Hersteller für Lösungen im Bereich Unternehmensalarmierung sowie Log-Management. Das Portfolio umfasst Produkte wie LogApp, HoneyApp und Alert Messaging Server. Jürgen Kolb ist Managing Director von iQSol. [...]
Wie beurteilen Sie den IKT-Standort Oberösterreich?
Jürgen Kolb: Oberösterreich ist geprägt durch ein sehr innovatives Klima, was gerade für die ITK-Branche sowie deren Kunden besonders bedeutend ist. Darüber hinaus sind Internationalität sowie die Nähe zur Industrie Bayerns für unser Unternehmen wichtig. Und nicht zuletzt profitieren hier ansässige Unternehmen von der breiten Akzeptanz und Förderung durch die Politik.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Sowohl hinsichtlich des Breitbandausbaus als auch zum Beispiel bei den direkten und indirekten Arbeitskosten sind aus meiner Sicht noch Optimierungen erforderlich. Ebenfalls stellen wir fest, dass gerade Großunternehmen und Konzerne noch skeptisch sind, wenn es um die Leistungsfähigkeit von KMU geht. Hier müsste ein anderes Denken Einzug halten. Immerhin ist die IT-Security eines der innovativsten und auch heikelsten Geschäftsfelder überhaupt, da ist die Unternehmenskultur wesentlich wichtiger als die Unternehmensgröße.
Ihr Geschäftsverlauf?
Das vergangene Jahr verlief ebenso positiv wie wir in das laufende Jahr gestartet sind. Neben einigen neuen Aufträgen, auch für Behörden und Institutionen, konnten wir das Thema IT-Security-Management weiter vorantreiben. Wir zielen nun darauf ab, uns auch international über die DACH-Region hinaus breiter aufzustellen und für größeres Verständnis für den Bedarf unserer Lösungen zu sorgen sowie über laufende und täglich zunehmende Cyber-Bedrohungen aufzuklären. Unsere Themen Security Log Management, IT-Krisenmanagement und Alarmierung werden immer „kritischer“ und so haben wir auch den Vertrag mit der Bundesbeschaffungsbehörde sehr rasch abschließen können. Somit können öffentliche Institutionen Projekte mit uns sehr schnell umsetzen, ohne unnötig Zeit mit umfassenden Ausschreibungen und bürokratischen Hindernissen zu verlieren.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften?
Bislang konnten wir keinen Mangel an Fachkräften verspüren. Vielmehr sehen wir es doch als Aufgabe des Arbeitgebers, sich so zu positionieren, dass Mitarbeiter gerne für das Unternehmen arbeiten.
Wo ist die Kundennachfrage am stärksten?
Hier wird es gerade im Bereich der IT-Sicherheit einige Punkte geben, die künftig mehr und mehr nachgefragt werden. So wird die IT-Basissicherheit aufgestockt und erneuert (Firewalls, Verschlüsselung, Rechteverwaltung). Zudem sehen wir einen Anstieg bei Managed Security Services, also dem laufenden Betrieb hochwertiger IT-Sicherheitsanwendungen. Ob bei Advanced Persistent Threats, bei SIEM- und Schwachstellen- oder auch Power-Management steigt die Nachfrage stark an. Wir adressieren Unternehmen und Organisationen aus dem Bereich kritischer Infrastrukturen, die sich gegen Industriespionage schützen und Krisenszenarien wie schwere Sabotage, Blackouts oder mobile Krisenkommunikation abbilden müssen. Unser Angebot, nicht nur Konzepte und „Papiere“ zu erstellen, sondern dies auch mit drei Software-Lösungen zu automatisieren, die kombinierbar und modulartig aufgebaut sind, kommt sehr gut an.
Aktuelles Vorzeigeprojekt?
Aus Sicherheits- und Verschwiegenheitsgründen können wir hierauf leider nicht detailliert eingehen, wir haben jedoch gemeinsam mit einem globalen IT-Unternehmen, das von unseren Lösungen überzeugt ist, ein Power-Management-Projekt bei einer internationalen Organisation durchgeführt. Auch in Deutschland konnten wir bereits kleinere Projekte durchführen, die nun wohl aufgestockt werden. Besonders in kritischen Infrastrukturen sind unsere Kunden vorwiegend zu finden, also große Behörden, Finanzdienstleister, Energieversorger und sehr sensible Industrieunternehmen. Wenig überraschend: Der Hinweis „Security Made in Austria“ ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. (red.)
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