»Made in Austria ist Qualitätsprädikat«

Die PROGRAMMIERFABRIK hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz von über 27 Mio. Euro abgeschlossen. Nach dem Zukauf der Wiener InfraSoft und der Raiffeisen Rechenzentrum in Graz wird erstmals auch ein Gruppenumsatz ausgewiesen, der über 40 Mi0. liegt. Wir haben mit den beiden Geschäftsführern Achim Mühlberger und Wilfried Seyruck gesprochen. [...]

Die Geschäftsführer der PROGRAMMIERFABRIK: Wilfried Seyruck und Achim Mühlberger. (c) Programmierfabrik
Die Geschäftsführer der PROGRAMMIERFABRIK: Wilfried Seyruck und Achim Mühlberger. (c) Programmierfabrik

Die PROGRAMMIERFABRIK konnte ein deutliches Umsatzplus verzeichnen und weist erstmals einen Gruppenumsatz aus. Was waren die Haupttreiber hinter diesem Erfolg vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage?

Wilfried Seyruck: Der Haupttreiber unserer erfreulichen Entwicklung ist Kundenvertrauen. Wir merken nicht nur in allen Geschäftsbereichen, – also bei der Entwicklung von Standardsoftware, bei der Realisierung von Turnkey-Lösungen, bei der Bereitstellung von IT-Experts on demand, beim Betrieb und der Betreuung von Software – dass wir die Geschäftsbeziehungen zu langjährigen Kunden vertiefen konnten. Wir merken das auch in allen drei Unternehmen – also in der PROGRAMMIERFABRIK, bei InfraSoft und der Raiffeisen Rechenzentrum GmbH (RRZ).

Können Sie ein paar Schlüsselfaktoren herausheben, die hinter dem Umsatzwachstum stehen?

Achim Mühlberger: Der allumfassende Digitalisierungstrend verleiht uns natürlich enormen Rückenwind. Die automatisierte Auszahlung des Klimabonus, die letztes Jahr noch großes mediales Echo ausgelöst hat, wickeln wir auch heuer ab. Obwohl der Prozess der Auszahlung mit vier verschiedenen, individuell zu ermittelnden Beträgen wesentlich komplexer geworden ist, läuft alles weitgehend reibungslos ab. In der Medizin hat die Digitalisierung, auch durch künstliche Intelligenz, einen zusätzlichen Schub erhalten. Medizinisches Personal von all jenen digitalen Routine-Tätigkeiten – etwa Dokumentationsarbeiten oder Befund-Auswertungen – zu befreien, die eine gute Software zuverlässig und viel schneller erledigen kann, muss höchste Priorität haben. Denn dadurch bleibt dem hochqualifizierten Personal mehr Zeit für die Patienten. Weil sich unser Pathologie-Team in der Branche einen sehr guten Ruf erarbeitet hat, arbeiten wir an einigen hochinteressanten Projekten zur noch umfassenderen Digitalisierung unserer Kunden, etwa um Objektträger sowohl vom Institut als auch von zu Hause oder unterwegs beurteilen zu können. Die Transformation klassischer analoger Prozesse hin zu digitalen Varianten ist höchst spannend und dank unserem Branchen-Knowhow gut umsetzbar.

Seyruck: Dass »Made in Austria« auch in der IT zum Qualitätsprädikat geworden ist, hilft der gesamten Branche. Wir profitieren davon vor allem am Standort Graz, an dem wir mit dem RRZ zu 100 Prozent österreichische Datensicherheit bieten, die sich vor internationaler Konkurrenz nicht verstecken muss.

Wie hat sich die PROGRAMMIERFABRIK angesichts des technologischen Wandels und der neuen Trends in der Branche weiterentwickelt?

Mühlberger: Der wichtigste Schritt, den wir vollzogen haben, ist die intensive Zusammenarbeit unserer Teams in Linz, Wien und Graz. Als breit aufgestelltes IT-Systemhaus hilft es uns enorm, wenn wir Teams für neue Herausforderungen aus verschiedenen Bereichen und Standorten zusammenziehen können. Das verleiht uns jene Schlagkraft, die gerade bei IT-Projekten immer wichtiger wird.

In Anbetracht des Fachkräftemangels in der Branche: Wie stark ist die PROGRAMMIERFABRIK von dieser Herausforderung betroffen und welche strategischen Initiativen und Maßnahmen ergreifen Sie, um diesem Engpass zu begegnen?

Seyruck: Wir sind genauso wie alle anderen IT-Unternehmen davon betroffen. Wir haben allerdings schon vor vielen Jahren begonnen, die PROGRAMMIERFABRIK auf allen wichtigen Bühnen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Wir kooperieren eng mit drei IT-HTLs und den Fachhochschulen in Oberösterreich und bieten Praktika, Diplom- und Bachelorarbeiten an, um schon früh Talente anzusprechen. Außerdem gelingt es uns auch, hochqualifizierte Talente aus dem Ausland anzulocken oder erfahrene Kollegen über weitreichende Home-Office-Regelungen an uns zu binden. So konnten wir eine Kollegin aus dem rumänischen IT-Hotspot Cluj-Napoca gewinnen. Eine Kollegin arbeitet von Osttirol aus für uns.

Welche Rolle spielt hier die Duale Akademie?

Mühlberger: Die in Oberösterreich entwickelte Idee, AHS-Maturanten eine gute bezahlte, spannende Berufsausbildung in den Betrieb anzubieten, war mutig. Wie sich gezeigt hat, wurde der Mut belohnt. Das Modell ist erfolgreich. Wir haben so schon zahlreiche Schlüsselarbeitskräfte gewonnen und werden uns weiterhin daran beteiligen.

Die PROGRAMMIERFABRIK setzt sich stark für Gender-Equity und Diversity ein. Wie integrieren Sie diese Werte in Ihre Rekrutierungspraktiken und das Arbeitsumfeld?

Seyruck: Wir haben vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft das Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung erhalten und wurden 2022 »Linzer Unternehmen des Jahres« in der Kategorie »Mit Qualifizierung und sozialem Engagement«. Der wahre Erfolg unserer Bemühungen um Chancengleichheit zeigt sich aber im Team, das hervorragend harmoniert, hervorragende Arbeit für unsere Kunden liefert und zukünftigen Kolleginnen und Kollegen signalisiert, dass sie hier willkommen sind.

Wie sieht die Vision der PROGRAMMIERFABRIK für die nächsten Jahre aus und welche strategischen Schritte planen Sie, um diese Vision zu realisieren?

Mühlberger: Wenn es uns gelingt, unser Team so wie in den letzten Jahren weiterzuentwickeln und zu vergrößern, ergibt sich der Rest von selbst. Es hat sich gezeigt, dass die Qualität unserer Arbeit hohe Nachfrage erzeugt. Die PROGRAMMIERFABRIK als Qualitätsführer zu etablieren, ist unser oberstes Ziel.


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