conova bietet Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen Housing, Hosting, Managed- & Cloud-Services, Outsourcing und Netzwerk & Security und greift dabei auf über 20 Jahre Erfahrung zurück. Die COMPUTERWELT sprach mit CEO Gerhard Haider. [...]
Wie war der Geschäftsverlauf 2016? Was erwarten Sie für 2017?
Wir sind mit dem Verlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres sehr zufrieden. Wir konnten wieder im zweistelligen Bereich wachsen, somit war 2016 für conova definitiv ein weiteres Rekordjahr! Diesen Erfolg verdanken wir zum einen unseren engagierten Mitarbeitern und zum anderen unseren Bestandskunden, mit denen uns seit vielen Jahren eine intensive Partnerschaft verbindet. Aber natürlich auch unseren Neukunden, die sich im vergangenen Jahr für uns entschieden haben. Wir arbeiten bereits mit Hochdruck daran, dieses Wachstum auch 2017 fortzuführen.
Produktseitig haben wir 2016 eine neue Security-Lösung gelauncht, welche unsere Kunden vor sogenannten Distributed Denial of Services (DDOS) Angriffen aus dem Internet schützt. In diesem Jahr erwarten wir insbesondere im Security-Bereich ein sehr starkes Wachstum.
Was waren aus Ihre Sicht die wichtigsten Kundenprojekte in den vorangegangenen Monaten?
Es ist schwer, hier einzelne Projekte herauszugreifen, weil jedes an sich spannend und gleichermaßen wichtig für uns ist. Wir haben aber beispielsweise gemeinsam mit
Bellaflora deren gesamte IT neu konzipiert und aufgebaut. Die bestehende IT wird seither zentral in den Rechenzentren von conova gemanaged. Vor einer ähnlichen Herausforderung standen wir auch bei Sport Bründl. Die Bründl Gruppe zählt mit einem Filialnetz von insgesamt 23 Sportgeschäften und knapp 400 Mitarbeitern zu den führenden Sportfachhändlern in Österreich. Um bereit für weiteres Wachstum zu sein, wurde die IT mit uns gemeinsam modernisiert. Dem oberösterreichischen Lichtanlagenspezialisten Aspöck stehen wir gemeinsam mit b1 consulting als SAP-Hostingspezialist zur Seite.
Inwieweit zahlt sich Ihre Nachwuchsarbeit aus – Stichwort „Bootcamp“?
Die IT-Branche ist nach wie vor mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. Um diesem entgegenzuwirken, engagiert sich conova seit vielen Jahren in der Nachwuchsarbeit. Große Erfolge haben wir mit unserem gesponserten Studium erzielt. Dabei bekommt ein IT-Student aus der Fachhochschule Salzburg einen fixen Arbeitsplatz für ca. 10 bis 15 Wochenstunden bei conova. Gleichzeitig übernehmen wir die Studiengebühren und unterstützen mit einem Wohnkostenzuschuss. Dieses Modell hat sich über die Jahre bewährt, weil sich so Theorie und Praxis ideal miteinander verbinden lassen. Mitarbeiter, die über das IT-Stipendium zu uns gekommen sind, haben sich bereits zu vollwertigen Arbeitskräften entwickelt.
Darüber hinaus laden wir jedes Jahr in der letzten Schulwoche zum kostenlosen conova Bootcamp. Dabei halten namhafte Hersteller aus der IT-Branche für alle technikbegeisterten HTL-Schüler und Studenten praxisnahe Workshops. Das Feedback ist durchwegs positiv und wir können uns dadurch schon sehr früh als potenzieller Arbeitgeber in den Köpfen der Schüler verankern. Trotz all dieser Akzente ist es nach wie vor eine große Herausforderung, kompetente Mitarbeiter in dem Maß zu rekrutieren, wie es unsere Kunden und die damit verbundenen Projekte von uns fordern.
Welche Bedeutung spielen Zertifizierungen – z.B. ISO 27001 – bei der Akquise?
Zertifizierungen bieten Orientierung und unterstützen Unternehmen bei der Auswahl des richtigen IT-Partners. Bei einigen unserer Kunden war die Zertifizierung nach ISO 27001 ausschlaggebend dafür, um conova mit der Umsetzung der Projekte zu beauftragen. Gleichzeitig sind wir der erste von der SAP SE zertifizierte Anbieter von Infrastruktur für SAP-Lösungen in Österreich. Durch diese Zertifizierung wird gewährleistet, dass conova die Anforderungen von SAP an Qualität, Verfügbarkeit und Sicherheit erfüllt. Ein gutes Gefühl, wenn unabhängige Institutionen die hohe Sicherheit in unseren Datacentern bestätigen.
Was sind aus Ihrer Sicht die derzeit wichtigsten Trends im Outsourcing- bzw. Hosting-Business?
Eine große Herausforderung ist sicherlich die EU-Datenschutz-Grundverordnung und damit einhergehend die Daten sicher und vor allem gesetzeskonform zu verwalten. Hier besteht für viele Firmen bestimmt noch Handlungsbedarf.
Aus unserer Sicht geht ein aktueller Trend in Richtung Individualisierung. Klassische Cloud-Ressourcen werden am Markt schon sehr breit angeboten. Die österreichische Wirtschaft ist jedoch so strukturiert, dass es sehr viele KMUs gibt, die hier auf Grund mangelnder Personalressourcen nur schwer in der Lage sind, diese Services auch autonom und 24×7 zu betreiben – und hier kommt conova ins Spiel. Unsere Stärke sehen wir definitiv darin, maßgeschneiderte Services für unsere Kunden zu entwickeln.
Gleichzeitig spielt das Thema Hochverfügbarkeit eine sehr große Rolle. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, dass ihre Systeme und Anwendungen rund um die Uhr verfügbar sind. Diesem Wunsch werden wir durch redundante Systeme in unseren Rechenzentren gerecht. Die Stromversorgung wird beispielsweise durch die Speisung von getrennten Umspannwerken und durch eine redundante Mittelspannungsanlage gewährleistet. Redundante USV-Anlagen und eigene Dieselaggregate schützen zusätzlich vor Ausfällen.
Wie zufrieden sind Sie mit dem IT-Standort Salzburg und welches Verbesserungspotenzial sehen Sie in Sachen Infrastruktur bzw. Rahmenbedingungen?
Die Rahmenbedingungen an sich sind sehr ansprechend. Salzburg liegt im Herzen Europas und bietet durch die umliegenden Seen und Berge und mit dem kulturellen Angebot eine hohe Lebensqualität. Auch im Bereich der Bildungseinrichtungen hat Salzburg einiges zu bieten. Mit dem Salzburger Internet-Exchange und den breitbandigen Anbindungen zu den Internet Hotspots von Europa finden nationale wie auch internationale Unternehmen auch technisch gesehen das ideale Umfeld.
Verbesserungspotenzial sehe ich zum einen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit.
In einem Hochsicherheitsrechenzentrum kann es im Extremfall – bei Problemen oder Ausfällen – dazu kommen, dass Mitarbeiter Störungen unabhängig von geregelten Arbeitszeiten beheben müssen. Ich hoffe – auch im Sinne unserer Kunden – dass die Politik hier auch wirklich rasch handeln wird. Optimierungsbedarf sehe ich zum anderen aber auch bei dem Thema IT-Fachkräftemangel. Die Nachfrage an qualifizierten IT Arbeitskräften übersteigt aktuell das Angebot. Auch hier wünschen wir uns von der Politik klare Akzente, um das Interesse für diesen stark wachsenden Berufszweig schon in den Pflichtschuljahren zu wecken.
Be the first to comment