Viele Unternehmen sind mit ihrem aktuellen ERP-System unzufrieden. Schiess Werkzeugmaschinenfabrik bietet ein aktuelles Beispiel für einen gelungenen Wechsel zu einer modernen Lösung. [...]
Die Schiess Werkzeugmaschinenfabrik GmbH aus Aschersleben blickt auf über 150 Jahre Geschichte zurück und positioniert sich heute als modernes, international tätiges Maschinenbauunternehmen. 2022 entschied sich Schiess für die Einführung des ERP-Systems FEPA der Planat GmbH, um ein veraltetes System abzulösen und Geschäftsprozesse zukunftssicher zu gestalten. Ziel war die Digitalisierung zentraler Abläufe, die Verkürzung von Durchlaufzeiten sowie die Beseitigung von Medienbrüchen.
Auswahl und Anforderungen
Das bisherige ERP-System war über zwei Jahrzehnte im Einsatz und konnte die Anforderungen eines modernen Maschinenbauunternehmens nicht mehr erfüllen. Besonders die Abbildung komplexer Projekte und die Integration von Fertigung und Service erwiesen sich als problematisch. Nach Prüfung von rund zehn Anbietern fiel die Wahl auf Planat. Ausschlaggebend waren laut Schiess die funktionale Breite, die Flexibilität des Systems und die enge Zusammenarbeit mit dem Anbieter.
Einführung und Datenmigration
Die Implementierung begann im Juni 2022, der Echtbetrieb startete im November 2023. Eine besondere Herausforderung war die Migration von über 97.000 Artikeln, 30.000 Arbeitsplänen und 42.000 Stücklisten. Diese teils Jahrzehnte alten Daten wurden strukturiert aufbereitet und über Importe übernommen. Während der Übergangsphase liefen Alt- und Neusystem parallel, was laut Controller Nico Schatz zusätzlichen Aufwand bedeutete, sich jedoch langfristig gelohnt habe.
Vor der Einführung des neuen ERP-Systems existierten bei Schiess mehrere Einzellösungen für verschiedene Bereiche wie Angebotserstellung, Auftragsmanagement oder Serviceorganisation. Mit FEPA konnten diese Systeme zusammengeführt und Prozesse medienbruchfrei gestaltet werden. Ein integriertes Dokumentenmanagementsystem sorgt für eine einheitliche Ablage von Lieferantenkorrespondenz, Rechnungen und Kundenunterlagen.
Projektabwicklung
Schiess realisiert Maschinenbauprojekte mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren und mehreren Tausend Einzelkomponenten. FEPA unterstützt die Steuerung dieser Projekte über alle Phasen hinweg – von Planung und Fertigung bis Service und Dokumentation. Dadurch arbeiten alle Beteiligten mit identischen Daten, was die Transparenz deutlich erhöht.
Mit dem neuen System stehen Informationen in Echtzeit bereit. Dies erleichtert die Abstimmung zwischen Einkauf, Fertigung, Entwicklung und Service. Mehrfacheingaben entfallen, Abläufe werden nachvollziehbarer, und das Prozessverständnis der Mitarbeitenden verbessert sich.
Trotz der Systemkomplexität blieb der Schulungsaufwand überschaubar. Die Oberfläche gilt als intuitiv, Schulungen erfolgten gezielt in den Fachabteilungen. Ein Großteil der Einführung wurde intern umgesetzt, was die Akzeptanz förderte. Nach anfänglicher Zurückhaltung wird FEPA heute breit genutzt, da es den Arbeitsalltag spürbar erleichtert.
Die Zusammenarbeit mit Planat verlief laut Schiess von Beginn an konstruktiv. Anpassungen wurden schnell umgesetzt und branchenspezifische Erweiterungen gemeinsam entwickelt – etwa in der Fertigung, im Service-Management und in der Projektabwicklung.

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