Siemens Industry steht für Beschleunigung in jeder Phase der Wertschöpfungskette der Kunden. Da war es naheliegend, auch den internen Abläufen mehr Speed zu verleihen: Akamai hat bei der weltweiten Bereitstellung von Sharepoint unter die Arme gegriffen. [...]
Der Siemens-Sektor Industry, ein Unternehmensbereich der Siemens AG, ist ein weltweit agierender Anbieter innovativer und umweltfreundlicher Produkte und Lösungen für Industrieunternehmen. Mit der IT-basierenden Integration von Produktplanung und Produktion ist der Automatisierungsspezialist eigenen Angaben zufolge der erste Anbieter weltweit, der den Herstellungsprozess in jeder Phase der Wertschöpfungskette beschleunigen kann. Für viele Produkte reduziert das die Einführungszeit um bis zu 50 Prozent und verschafft Kunden dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil. Siemens Industry beschäftigt derzeit mehr als 100.000 Mitarbeiter weltweit in nahezu allen Ländern und umfasst die Divisionen Industry Automation, Drive Technologies und Customer Services sowie die Business Unit Metals Technologies.
DIE HERAUSFORDERUNG
Der Industry-Sektor stellt seinen Mitarbeitern, Partnern, Lieferanten, Kunden und anderen Stakeholdern unterschiedliche webbasierende Services zur Verfügung. Zum Beispiel bietet das Online-Marketing-Portal Informationen für potenzielle Kunden, die sogenannte Industry Mall stellt dem Vertrieb spezielles Sales-Material zur Verfügung und der Bereich Postsales wird über ein Service & Support-Portal abgedeckt. Die Industry Mall alleine wickelt bereits 12.000 Bestellungen pro Woche ab und generiert einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro.
Der Haken an der Sache: »Wir hatten eine Situation, in der weltweit 30 bis 40 Content-Management-Systeme im Einsatz waren. Vielleicht auch mehr, die genaue Zahl haben wir nie wirklich erfasst«, sagt André Graf, Leiter CoC Internet Intranet + Gruppe Online Marketing der Siemens AG, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Zudem haben Mitbewerbanalysen gezeigt, dass der Web-Auftritt verbessert werden musste, »vor allem was die Einheitlichkeit und Durchgängigkeit der Sales-Seiten betrifft – egal ob der User in Australien, Deutschland oder in den USA einsteigt.«
Um ein einheitliches Look & Feel und gleichermaßen gutes Nutzungserlebnis für alle User weltweit zu gewährleisten, hat sich Siemens Industry entschieden, die Sharepoint Collaboration Software als globale Web-Publishing-Plattform auszurollen. Die Wahl fiel auf Microsoft, weil das Unternehmen schon länger mit den Redmondern zusammenarbeitete und auch intern auf Sharepoint setzt. Die Microsoft-Lösung sollte dazu dienen, die Komplexität zu reduzieren und die Kommunikation zu verbessern. Gleichzeitig musste Siemens Industry mit der Lösung einen Anstieg bei Nutzerzahlen und Datenvolumen bewältigen – bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten: Die wachsende Anzahl von Login-Sessions und Page Views sollte über ein einziges Rechenzentrum verarbeitet werden. Wichtig war zudem, dass auch Nutzer in entfernten Regionen in den Genuss einer maximalen Performance kommen. Beispiel China: Zur Reduzierung der hohen Latenzzeiten, die sich durch die Internet-Zensur-Firewall ergaben, plante das Unternehmen, die Seiten innerhalb der Landesgrenzen zu verarbeiten – ohne ein neues Rechenzentrum dafür aufbauen zu müssen.
DIE LÖSUNG
Bereits seit 2004 nutzt Siemens Industry die Services von Akamai, einschließlich der Lösungen zur Beschleunigung webbasierender Applikationen. Im Laufe der Jahre erweiterte und vertiefte sich die Zusammenarbeit. Da lag es auf der Hand, Akamai auch für die weltweite Auslieferung der Sharepoint-Anwendung zu beauftragen.
Der Web Application Accelerator (WAA) erfüllt genau die Anforderungen von Siemens Industry. Mit seiner flächendeckenden, hochverteilten Cloud-Optimierungsplattform aus über 100.000 Servern weltweit ist Akamai in der Lage, jede Art von Applikation schnell und sicher über das Internet auszuliefern. Zudem kommt eine Kombination aus Dynamic Caching, Routing- und Verbindungsoptimierung sowie speziellen Sicherheitstechnologien zum Einsatz, die die Auslieferung verbessern. Indem Anfragen stets von einem Akamai-Server in der Nähe des Website-Besuchers bedient werden, können die Antwortzeiten für Applikationen verringert werden. »Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Anfang skeptisch war, dass in einem Land wie China die Performance verdoppelt werden kann, was versprochen wurde. Als wir vor Ort waren und festgestellt haben, wie schnell der Internet-Auftritt in Wirklichkeit ist, waren die Vorbehalte ausgeräumt«, so Graf.
SKALIERUNG NACH BEDARF
Ein weiterer wichtiger Punkt, der bei Siemens Industry zu einer Entscheidung für Akamai geführt hat, war der stetig steigende Traffic. Es galt, ein Wachstum von 50 Prozent jährlich zu bewältigen. Die Gründe für das erhöhte Verkehrsaufkommen? »Im Moment ist die Zunahme durch das Rollout der Lösung zu erklären. Früher war der Traffic verteilt, jedes Land hatte ein eigenes System. Durch die Zentralisierung entsteht ein gewaltiges Wachstum. Ein weiterer Grund ist, dass sich unser Business sich immer mehr ins Web verlagert. Während man früher den Vertriebler seines Vertrauens angerufen hat, informiert man sich heute immer mehr übers Web. Wir haben bereits die ersten iOS- und Android-Apps, auch hier sind die Wachstumsraten enorm«, erklärt Graf. Mit dem Web Application Accelerator werden über die Akamai-Plattform monatlich 2,5 TB Daten abgewickelt. Damit ist das Unternehmen in der Lage, auch unvorhersehbare Traffic-Spitzen zu bewältigen. Nutzer erhalten somit uneingeschränkten Zugriff auf die Webapplikationen und können diese schnell und zuverlässig einsetzen. »Eine gute Performance ist schließlich das A und O für zufriedene Kunden, Partner und Mitarbeiter«, erklärt der Leiter CoC Internet Intranet. »Dies stärkt unsere Position im internationalen Automatisierungsmarkt.«
NAGELPROBE CHINA
Die signifikante Performance-Verbesserung zeigte sich insbesondere bei der Bereitstellung von Services für China, wo die Wartezeiten aufgrund der Zensur-Firewall sehr viel höher ausfielen als in anderen Regionen. Tatsächlich ging dort Information häufig verloren oder kam verspätet an. Mit Einsatz des Web Application Accelerator konnte die Seitenauslieferungszeit für User im Reich der Mitte halbiert werden. Laut André Graf unterstützte Akamai Siemens Industry auch dann, wenn es darum ging, psychologische Vorbehalte gegenüber einer zentralen Lösung auszuräumen. »Klar ist der Erstkontakt in einem Land wie China anders als in den USA. In Summe war das keine echte Hürde. Beim Rollout hat uns die Unterstützung durch Akamai sehr geholfen, der Partner hat uns sehr viel abgenommen – gerade in China. China und USA waren unsere Schlüsselländer, wo wir das Projekt begonnen haben. Nachdem wir in den beiden großen Märkten erfolgreich waren, war der Rest relativ einfach.« Immer wieder war es das Thema Performance – »das KO-Kriterium des Projekts« –, das regionale Unterschiede, die sich da und dort zeigten, eindrucksvoll neutralisierte. Ein weiteres Ass im Ärmel ist das Support-System: »Wir betreuen von der Zentrale aus nur zwei User pro Land. Diese sind im Schneeballsystem verantwortlich dafür, den First Level Support abzufangen. Dadurch ist das System wenig kulturell geprägt«, beschreibt Graf das Key User-Konzept.
MOBILE LÖSUNGEN GEPLANT
Aufbauend auf den erneut positiven Erfahrung bei Siemens Industry mit der Sharepoint-Auslieferung gibt es bereits Überlegungen zu einem weiteren Einsatz von Akamai-Services, um die zunehmende Nutzung von mobilen Endgeräten zu adressieren.
Mit den Streaming Services von Akamai könnte die Marketingabteilung Multimedia-Inhalte wie Produktvideos bereitstellen und sämtliche Webinhalte auch mobilen Anwendern zugänglich machen. Sollte sich dies bewähren, plant Siemens Industry, in Folge auch E-Commerce-Lösungen über mobile Clients anzubieten.
»Mit der breiten Palette an Services, die Akamai für die optimierte Bereitstellung von Inhalten und Anwendungen über eine Reihe von Plattformen anbietet, können wir unseren Nutzern genau das Online-Erlebnis liefern, das sie erwarten«, schließt Graf. (su)
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