Um den Kunden innovative, effiziente und kostengünstige Metro-Ethernet-Services mit Bandbreiten von bis zu mehreren 100 Gigabyte anbieten zu können, hat der österreichische Carrier Energie AG sein Netzwerk grundlegend erneuert. [...]
Die Energie AG Oberösterreich ist ein regionales Infrastrukturunternehmen mit Hauptsitz in Linz. Der Konzern stellt Kunden aus Industrie und Handel sowie öffentlichen Einrichtungen und Gemeinden eine breite Palette von Dienstleistungen zur Verfügung – von der Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme bis hin zur Entsorgung. Ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette sind Daten- und Telekommunikationsservices. Die Energie AG Oberösterreich Data GmbH, die Telekommunikationssparte des Versorgungsunternehmens, hat seit 2006 zu diesem Zweck ein Glasfasernetz aufgebaut. Es erstreckt sich über rund 5.000 Kilometer Länge und umfasst mehr als 400 Netzwerkknoten.
Nach fast zehn Jahren Betriebsdauer war es notwendig, die vorhandene Netzwerkinfrastruktur zu erweitern, um auch künftig neue Dienste bereitstellen zu können. Das galt vor allem für Business-Services auf Grundlage von Ethernet, beispielsweise Breitbandanschlüsse für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen – Stichwort Fiber to the Building (FTTB) beziehungsweise Fiber to the Home (FTTH). Außerdem verzeichnete Energie AG eine steigende Nachfrage seiner Kunden nach Breitbandzugängen und Cloud-Computing-Diensten sowie nach Services wie Voice over IP (VoIP), Videokonferenzen sowie die Anbindung von Mobilfunk-Basisstationen an das Kernnetz (Mobile Backhaul).
Den wachsenden Bedarf nach Netzwerkressourcen spürte auch die eigene Muttergesellschaft der Energie AG: Als Energieversorger setzt das Unternehmen auf Smart Metering. Die intelligenten Zähler ermitteln den Verbrauch und stellen die Daten über Netzwerkverbindungen dem Versorgungsunternehmen und dem Kunden zur Verfügung. Dies erfolgt mithilfe eines Backhaul-Netzes auf Basis von CDMA (Code Division Multiple Access).
Um solche neuartigen Services anbieten zu können, musste Energie AG das bestehende Netzwerk erweitern. Erforderlich war eine Infrastruktur, die Bandbreiten von 10 GbE bis hin zu 100 Gb unterstützt und zudem für DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing) ausgelegt ist. Die Energie AG machte sich deshalb auf die Suche nach Partnern, mit deren Hilfe die Runderneuerung des Netzwerks durchgeführt werden konnte.
Die Wahl fiel letztlich auf das Beratungsunternehmen Kapsch BusinessCom und Ciena, das die Systemkomponenten bereitstellte. Kapsch ist als „Diamond Partner“ von Ciena mit dem Produktportfolio des Unternehmens bestens vertraut und konnte somit für Energie AG eine maßgeschneiderte Lösung auf Basis der Technologie von Ciena entwerfen.
Eine Anforderung bestand darin, der Energie AG eine durchgängige, End-to-End-Carrier-Ethernet-Lösung an die Hand zu geben, die für künftige Carrier-Ethernet-2.0-Dienste ausgelegt war. Dies ließ sich mithilfe der 8700 Packetwave Platform von Ciena umsetzen. Sie unterstützt Ethernet-Switching bis in den Terabit-Bereich hinein. Außerdem ist die Plattform für das Aggregieren von Ethernet-Diensten mit 10 GbE bis 100 GbE ausgelegt. Die erforderliche Bandbreite lässt sich somit nach Bedarf skalieren. Dadurch ist Energie AG in der Lage, bandbreitenintensive Ethernet-Services auf flexible und kostengünstige Weise bereitzustellen.
Ein weiteres Anforderungskriterium der Energie AG war, möglichst schnell und unkompliziert auf spezielle Wünsche von Kunden eingehen zu können. Dies galt beispielsweise für die Umsetzung unterschiedlicher Implementierungsszenarien. Die Lösung bestand in Cienas Service-Aware Operating System (SAOS) in Verbindung mit dem OneControl Unified Management System. OneControl ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf die Netzwerkstruktur. Das wiederum ist die Voraussetzung dafür, die Bandbreite optimal zu nutzen, maßgeschneiderte neue Services aufzusetzen und technische Probleme schnell und effizient zu lösen.
Die Implementierung der neuen Netzwerkinfrastruktur erfolgte in mehreren Phasen, die sich über drei Jahre erstreckten. Im ersten Schritt wurden an Netzwerkknoten mit besonders hohen Anforderungen in Bezug auf die Bandbreite Komponenten von Ciena implementiert. Diese Systeme unterstützen Bandbreiten von bis zu 10 GbE.
Zusammen mit seinem Partner Kapsch BusinessCom implementierte Ciena die neuen Netzwerkkomponenten. Neben den Service Delivery Switches der Reihe 3902, 3916 und 3930 wurden Service Aggregation Switches der Serie 5142, 5150 und 5160 installiert. Hinzu kamen die 8700 Wave Packet Platform mit dem Service-Aware Operating System und die OneControl-Managementlösung, die der Energie AG eine nahtlose End-to-End-Carrier-Ethernet-Lösung zur Verfügung stellen. Zudem bietet die Plattform Multi-Terabit-Ethernet-Switching speziell optimiert für 10GbE und 100GbE-Service-Aggregation, um Ethernet-Netzwerke zu vereinfachen. Cienas Service-Aware Operating System und die OneControl-Management-Lösung geben der Energie AG die Möglichkeit, die operationale Effizienz zu verbessern und verschiedene Einsatzszenarien umzusetzen und so auf Kundenwünsche einzugehen.
Ergänzend dazu führten Kapsch und Ciena eine intensive Schulung der für den Netzbetrieb zuständigen Mitarbeiter durch. Zudem erarbeiteten Fachleute aller drei Unternehmen einen Zeitplan für Tests und die Inbetriebnahme der Netzwerkkomponenten. Bislang verliefen alle Arbeiten an der neuen Ethernet-Infrastruktur der Energie AG nach Plan.
Die strategischen Investitionen der Energie AG befähigen das Unternehmen, sowohl einen technologischen als auch einen wirtschaftlichen Mehrwert mit Carrier-Ethernet – und Ethernet-Business-Services für ihre Kunden in Europa zu schaffen. Mit der Modernisierung des Netzwerks ist eine effiziente Netzwerk-Performance und Verfügbarkeit realisierbar. Einer der wichtigsten Vorteile ist die hohe Skalierbarkeit in Verbindung mit der exzellenten Flexibilität.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Backbone-Netz dank Ciena die Anbindung von Gebäuden über Glasfaserkabel unterstützt (Fibre-to-the-Home, Fibre-to-the-Building). Damit eröffnen sich für die Energie AG neue Geschäftsfelder: Das Unternehmen kann beispielsweise Privat- und Geschäftskunden zukunftssichere Breitbandanschlüsse offerieren. Angesichts von Trends wie Cloud Computing, Video on Demand und dem Streaming von Medieninhalten aller Art ist dies ein zukunftsträchtiges Geschäftsfeld. (pi/wf)
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