E-Learning erfüllt viel mehr Funktionen als die der Wissensvermittlung. Die Bandbreite reicht vom Zuteilen von Kompetenzen über die Nutzung als Vertriebstool bis hin zum kulturstiftenden Medium. Die COMPUTERWELT sprach mit Thomas Menne von Infoniqa. [...]
Nach 25 Jahren in der IT-Branche kann man sagen, dass hier meine Heimat ist. Sie ist sehr dynamisch, auch gerade im HR-Bereich. Infoniqa, wo ich zurückgefunden habe, ist mit sehr guten und innovativen Produkten unterwegs. Man merkt, dass Themen wie Kompetenzmanagement, Bildungsmanagement oder E-Learning deutlich an Fahrt gewinnen. Hier fühle ich mich zu Hause.
Da es schwer ist, an Fachpersonal heranzukommen, geht es heute mehr denn je um die Frage, wie man Fachpersonal, das bereits im Unternehmen ist, weiter ausbildet. Außerdem überlegen sich immer mehr Unternehmen, was es kosten würde, Leute, die die Anforderungen zu 80 oder sogar nur zu 50 Prozent erfüllen, anzustellen und sie durch interne Schulungen dorthin zu bringen, wo man sie haben möchte. Es geht auch um die generelle Frage, wohin sich das Unternehmen entwickeln will und welche Kompetenzen dafür notwendig sind.
Man hat in der letzten Zeit verstärkt erkannt, dass E-Learning eine komfortable Art ist, Wissen und damit Kompetenz im Unternehmen zu vermitteln. Das geht mitunter soweit, dass E-Learning dazu genutzt wird, Kunden Produkte näher zu bringen, also als Vertriebs-Tool einzusetzen. Das macht in Branchen, die sich schnell weiterentwickeln, absolut Sinn, da es hier für Vertriebsmitarbeiter mitunter schwierig ist, immer am letzten Stand zu sein.
Man darf auch nicht vergessen, dass besonders junge Mitarbeiter, die mit Smartphone und Tablet aufgewachsen sind, ganz bestimmte Anforderungen an den Arbeitgeber mitbringen. Ein uralter Arbeitsplatzrechner ist da genauso wenig attraktiv wie die Aussicht, mit traditionellen Maßnahmen weitergebildet zu werden und wieder die Schulbank drücken zu müssen, obwohl man eigentlich gekommen ist, um in der Arbeitswelt Gas zu geben. Hier hilft die Attraktivität und Flexibilität von E-Learning enorm.
Eine der Knackpunkte ist, herauszufinden, welche Inhalte wie vermittelt werden sollen. In einem Umfeld, wo es darum geht, Mitarbeiter über Vorschriften oder Normen auf dem Laufenden zu halten, lässt sich mit einfachen Tools schon viel erreichen. Powerpoint ist da das klassische Tool. Es gibt aber auch sehr komplexe, hochprofessionelle Projekte, in denen Inhalte etwa auch visuell vermittelt werden sollen. Da stellt sich die Frage, ob man das Projekt nicht besser an einen externen Spezialisten auslagert.
Was oft vergessen wird: Es geht nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch zu überprüfen, womit sich Unternehmen oft schwer tun. Möglichkeiten dafür gäbe es viele, wie etwa in Form eines durch E-Learning erstellten Tests, um zu sehen, wieviel der Mitarbeiter von den Inhalten verstanden hat und um Kompetenzen zuteilen zu können. Am Anfang ist die wichtigste Frage die, wohin das Unternehmen gehen will und was mit E-Learning überhaupt erreicht werden soll. Es ist generell so, dass in der schnelllebigen Zeit meist kurzfristig gedacht wird und diese Fragen nicht gestellt werden. Es ist unser Job, den Unternehmen hier beratend zur Seite zu stehen.
Wir haben ein Projekt, bei dem wir im Zuge eines E-Learning-Projekts gleichsam die Zukunft des Unternehmens dargestellt haben. Unsere Vorschläge sind in der Konzernzentrale des Kunden sehr gut angekommen. Man darf nicht vergessen, dass ein Unternehmen mit Content und der hier verwendeten Symbolik ein gewisses Image transportiert. Wenn die Symbolik nicht passt, wenn man etwa für die Beispielbilder Menschen mit Krawatten verwendet, man selbst aber als junges, aufstrebendes, cooles Unternehmen gelten will, dann gibt es ein Problem. Mit anderen Worten: E-Learning ist die Imagekampagne für das Unternehmen selbst. Mit E-Learning schafft man Unternehmenskultur.
Wir wollen mit unserer 28-jährigen Erfahrung am Markt einerseits das Traditionelle vermitteln. Andererseits zeigen wir unsere innovtiven Konzepte, womit wir unser dynamisches Image transportieren.
Ein Unternehmen steht erstmal vor der Frage, wie man Kompetenzen überhaupt erfasst. Informationen über das Anwenderverhalten, zum Beispiel welche Inhalte konsumiert werden, sind eine wichtige Ergänzung. Wenn man in Richtung Kompetenzmanagement geht, und immer mehr Unternehmen tun das, braucht man als erstes eine Lösung, wo diese Infos zusammengefasst und gemanaged werden. Dadurch erhält man den Überblick, welche Kompetenzen im Unternehmen vorhanden sind und welche nicht. Wenn man das auf den einzelnen Mitarbeiter herunterbricht, geht es um die Fragen: Wo steht er, wohin soll er sich entwickeln und welche Maßnahmen sind dafür notwendig.
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