Mit Gamification zu gesunden Zähnen

Das österreichisch-englische Startup Playbrush macht die Zahnbürste zum Gaming Controller und will so den Bereich E-Health bunter machen. Derzeit läuft eine Kampagne auf Kickstarter, um Playbrush weiterentwickeln zu können. [...]

Kinder finden Zähneputzen einfach lästig und viele Eltern haben ihre liebe Not, ihre Kleinen zwei Mal täglich zur Zahnpflege zu motivieren. Diese Unlust lässt die Kinder oft nicht richtig Zähne putzen, was nicht nur zu einer schlechten Mundhygiene, sondern langfristig auch zu hohen Zahnarzt-Behandlungskosten führt. Paul Varga, ein studierter Biotechniker, hat diese Putzfaulheit bei seinem Patenkind beobachtet und in London das österreichisch-englische Startup Playbrush gegründet. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, das Zähneputzen für Kinder zu einem lustigen Spiel zu machen. Dazu wurde ein Gadget entwickelt, das jede herkömmliche Zahnbürste zu einem Gaming Controller verwandelt. Kinder und Junggebliebene können somit während des Putzens mobile Games spielen.

Das Gadget, eine Art Gummigriff, der die Technik enthält, kann auf jede herkömmliche Zahnbürste gesteckt werden und misst die Putzbewegungen. Über die dazugehörige App für Smartphones (iOS und Android) kann man damit nun Spiele spielen. Derzeit steuert man einen fliegenden Löwen durch die Luft, muss Hindernissen ausweichen, und den Absturz vermeiden, indem man richtig putzt. Varga und seine Mitgründer Matthäus Ittner und Tolulope Ogunsina, die sich beim Studium in London kennenlernten, haben bei der Entwicklung von Playbrush eng mit Zahnärzten zusammengearbeitet und das Gadget von über 250 Kindern testen lassen.

KICKSTARTER-KAMPAGNE
Playbrush operiert von London aus und wird vom University College London, dem Eastman Dental Hospital und mehreren Zahnärzten im Vereinigten Königreich und Österreich unterstützt. Seit Anfang April 2015 kann man das Gadget auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter vorbestellen. Varga ist derzeit auf der Suche nach einem Hersteller, der die Gadgets produziert und will dabei unbedingt in Europa fündig werden. Dass Playbrush in London gegründet wurde, ist laut Varga Zufall, aber er gibt zu, dass es in Österreich wahrscheinlich schwieriger gewesen wäre. „In England kann man ein Unternehmen online gründen – ohne die ganze Bürokratie“, so Varga im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Auch der Vermarktung des Produkts schade die Internationalität nicht. Playbrush will selbst via Onlineshop verkaufen, aber auch mit Zahnärzten, Versicherungen und Apotheken zusammenarbeiten. Der Preis soll bei rund 54 Euro liegen. Varga weiß, dass es nicht zu früh ist, ein solches Produkt auf den Markt zu bringen, Hersteller von Zahnbürsten arbeiten selber an ähnlichen Lösungen. Der Vorteil von Playbrush sei aber, dass es mit jeder Zahnbürste verwendet werden kann, ob elektrisch oder herkömmlich. (cb)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*