Andreas Kranabitl, Managing Director bei der SPAR Business Services GmbH, ist CIO des Jahres. Im COMPUTERWELT-Interview spricht er über die Bedeutung dieser Auszeichnung für ihn sowie die Aufgaben und Herausforderungen eines IT-Managers. [...]
Worauf lag Ihr Schwerpunkt bei der Einreichung?
Uns war wichtig, dass wir Dinge darstellen, die wir tatsächlich umgesetzt haben – ganz nach dem Motto »andere reden über die Dinge, wir bei SPAR ICS tun sie«.
Zudem wollten wir einen Gesamtüberblick über unsere Arbeit und unsere Leistungen geben. Also nicht nur ein bis zwei spannende, aktuelle Themen, sondern vielmehr von Führung über Security, Technologie, Applikationsplattformen bis zu Innovations- und People-Management. Der Schwerpunkt lag darauf, die SPAR ICS als Top-Performer in allen relevanten Leistungsbereichen einer Unternehmens-IT zu zeigen.
Was bedeutet der Gewinn des CIO Awards 2017 für Sie konkret?
Persönlich ist es natürlich sehr schön und eine Anerkennung der persönlichen Leistung. Viel mehr bedeutet es aber für mich, dass wir als ICS-Team diesen Preis gewinnen konnten und somit die SPAR IT und jede/jeder meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Spitzen-IT ausgezeichnet wurde. Die Auszeichnung wurde im Unternehmen sehr umfassend positiv aufgenommen, was mich zuerst etwas überrascht hat, aber in der Reflexion war das dann eine zusätzliche und noch stärkere Anerkennung unserer Arbeit.
Was macht einen guten CIO aus?
Viel Erfahrung, gutes People-Management, Konzentration auf die strategische Ebene, eine gute und inspirierende Vision, Offenheit für Neues, in Zeiten wie diesen auch etwas Mut zum Abenteuer, gutes Gespür und Methoden zur Kommunikation mit den verschiedenen Stakeholdern, Hyper-Awareness für alles was nicht offensichtlich ist und man muss schon auch fleißig sein. Es braucht aber auch die richtige Firma dazu und ich bin sehr glücklich, in so einer Firma wirken zu dürfen. SPAR ist aus meiner Sicht ein absoluter Benchmark, weil Innovation und Spitzenleistung zentrale Teile der Firmenkultur sind.
Was sind derzeit die wichtigsten Herausforderungen für einen CIO?
Die aktuelle Entwicklung bringt vermehrt die handelnden Menschen in den Mittelpunkt. Noch nie waren die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der IT so wichtig wie heute. Diese Leute muss man holen, halten, motivieren und inspirieren.
Wie gehen Sie mit dem Spannungsfeld technische Anforderungen versus vorhandenes Budget um?
Selbstverständlich das Maximum mit den vorhandenen Mitteln herausholen. Aber auch permanent »nach oben« arbeiten und beweisen, dass wir die richtigen Dinge richtig tun und die Investments in die IT gute Investments für SPAR sind.
Wie bewältigen Sie das Spannungsfeld zwischen Schnelligkeit in der Umsetzung versus verlässliche und sichere Lösung, die aber nicht so schnell umsetzbar sind?
Für mich sind das Herausforderungen, die zu bearbeiten und zu lösen sind, weil sonst wird man nicht erfolgreich sein. Wir haben uns schon frühzeitig Methoden und Prozesse zurechtgelegt und erprobt und können mittlerweile ganz gut mit diesen beiden Geschwindigkeiten und Anforderungen umgehen. Wir haben aber auch in der IT-Organisation und beim People-Staffing darauf reagiert und fokussierte Teams etabliert.
Wie bleiben Sie auf dem aktuellsten Stand?
Naja, wenn man in der dynamischen SPAR eine leitende Aufgabe hat, dann wird es nicht
langweilig – beim Innovationsführer im Retail muss man immer am Puls der Zeit sein. Kaum ein technisches Thema geht an uns beziehungsweise mir vorbei.
Aber ich bilde mich schon laufend weiter, lese viele Fachpublikationen und fokussiere mich stark auf neue, innovative Themen und Entwicklungen. Ich bin nicht zufrieden, wenn ́s nicht weiter geht, das betrifft auch mich persönlich.
Welche Besonderheiten und Anforderungen an die IT bringt die Handels- und Lebensmittelbranche mit sich?
Retail gilt in der aktuellen Zeit der sogenannten Digitalisierung hinter Technologie und Medien als die am drittstärksten beeinflusste Branche. Dem kann ich nur zustimmen, weil sehr vieles, das sich aktuell verändert, im Retail-Bereich zu finden ist. Zum Beispiel Mobile Payment oder digitale Lösungen in der Logistik, im Laden, im Transport, im E-Commerce, in den Administrations-Prozessen und ganz stark wachsend das Thema Analytics. Was aus meiner Sicht auch immer relevanter wird, sind die Themen Technologie/ Hardware, wie beispielsweise mobile Geräte, das Internet of Things oder Systeme in der Logistik.
Wie sehen Sie die Rolle des CIO in der Zukunft?
Spannend, herausfordernd, dynamisch, abenteuerlich, inspirierend und viel wichtiger für die Unternehmen als bisher – aber auf jeden Fall immer im Rennfieber.
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