Mitarbeiter übernehmen ACP

Einen für Österreich unüblichen Schritt wagen die Mitarbeiter des heimischen IT-Dienstleisters ACP. [...]

Nach dem Ende des Engagements des Schweizer Private Equity Investors Capvis Equity, der bisher 56 Prozent am Unternehmen hielt, haben 89 Angestellte und Führungskräfte sowie sieben ehemalige Mitarbeiter das Unternehmen komplett übernommen. „Wir haben alle Möglichkeiten vom Börsegang, über die Suche nach einem neuen Investor oder der Suche nach einem starken Partner durchgedacht“, sagt ACP-Geschäftsführer Rainer Kalkbrener im Gespräch mit der COMPUTERWELT, und weiter: „Wir haben uns aber für diesen Schritt entschieden, weil wir glauben, dass es langfristig am Besten für das Unternehmen ist, wenn die Mitarbeiter selbst beteiligt sind.“

„Zwischen 17.000 Euro und mehreren 100.000 Euro wurden pro Person investiert. Alle anderen Optionen wären mit deutlichen Risiken beziehungsweise Nachteilen verbunden gewesen“, so Kalkbrener. Insgesamt wurden rund fünf Mio. Euro von den Mitarbeitern eingebracht, der Rest des nicht bezifferten Kaufpreises wurde mithilfe der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich finanziert. Kalkbrener empfiehlt diesen Schritt des Mitarbeiter-Buyouts auch anderen kleineren und mittleren Unternehmen, zum Beispiel sei dies in Großbritannien bereits stark verbreitet. Unternehmerisches Denken und Handeln ist laut dem ACP-Chef einer der zentralen Werte von ACP, der den Mitarbeitern auch große Entscheidungsfreiheiten gibt, um möglichst nahe am Kunden arbeiten zu können. „Wenn ich unsere Zielsetzungen sehe, also eine langfristige Eigenkapitalstruktur für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung und als zweites die Erhaltung der Eigenständigkeit, dann muss ich klar sagen, der Mitarbeiter-Buy-out ist die beste Lösung für ACP. Ich bin von der Bereitschaft der Mitarbeiter begeistert, ins eigene Unternehmen zu investieren.“ Auch Expansionspläne wie etwa eine Akquisition in Deutschland können mit der neuen Struktur schneller umgesetzt werden. Das jährliche Wachstum von ACP lag seit 2008 bei 12,5 Prozent. 2012 wurden im Bereich Services 73,6 Mio. Euro erwirtschaftet. Mit 26 Mio. Euro ist dabei der Bereich Managed Services am größten. (cb)


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