„Mobility ist schon ein Dauerbrenner“

Die proALPHA Gruppe ist ein ERP-Anbieter und liefert Software, Consulting-, Service-, Schulungs- und Wartungsleistungen aus einer Hand. Die ERP-Komplettlösung steuert sämtliche Prozesse entlang der Wertschöpfungskette. [...]

Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Steiermark?
Peter Flotzinger:
Die Steiermark verfügt schon historisch bedingt über eine gute Konzentration von Industrieunternehmen einerseits und über branchenumspannende Organisationen, wie den Autocluster, andererseits, und ist daher schon lange Jahre ein guter Standort im Bereich des IKT-Umfelds.
Zudem ist die Steiermark ein attraktiver Lebensraum mit erschwinglichen Lebenserhaltungskosten, was im österreichischen Vergleich ein kompetitives Kostenniveau für die Industrie ermöglicht und auch für Mitarbeiter attraktive Voraussetzungen schafft.

Wo gibt es noch Aufholbedarf?
Das Unternehmensgefüge weist in der Steiermark einige große Player in der Industrie und eine Vielzahl an KMU auf. Eine Stärkung des gehobenen Mittelstandes und damit verbunden eine Ansiedlung von international tätigen Hidden Champions würde zu einer weiteren Stabilisierung des Arbeitsmarkts in der Steiermark führen und sollte vorrangiges politisches Ziel sein.

Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und was haben Sie für Erwartungen für 2015?
Trotz der für 2014 nicht 100-prozentig optimistischen Wirtschaftsprognosen ist uns ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit einer hervorragenden Neukundenzuwachsrate gelungen. Auch für 2015 sagen die Prognosen keinesfalls berauschendes Wirtschaftswachstum vorher.
Dennoch sehen wir im ERP-Markt insbesondere bei mittelständischen Unternehmen im Bereich der Fertigungsindustrie großen Weiterentwicklungsbedarf, nicht zuletzt auch getrieben von technologischen Errungenschaften aus dem Bereich Industrie 4.0. Wir bei proALPHA sind überzeugt, dass wir diesen Bedarf mit unserer Software und unseren Prozesskenntnissen optimal abdecken können.

Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in der Steiermark und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Der vorherrschende Mangel an IT-Fachkräften stellt auch für uns eine Herausforderung dar. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten IT-Fachkräften steht einem geringeren Angebot an verfügbaren Mitarbeitern gegenüber. Hier herrscht sicherlich noch Aufholbedarf beim Ausbildungsangebot im IT-Bereich, um den steigenden Bedarf zukünftig optimal abdecken zu können.
Generell ist die Wirtschaft auch mit einer kürzer werdenden Verweildauer von Mitarbeitern im Unternehmen konfrontiert, welche keinesfalls unbeachtet bleiben darf. Wir von proALPHA gehen hier den Weg, schon möglichst bald mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt zu treten, um uns als attraktiven Arbeitgeber bekannt zu machen. Kooperationen mit verschiedenen Ausbildungseinrichtungen sind dabei ein wesentlicher Bestandteil.

Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Getrieben durch das Thema Industrie 4.0 wird der Datenaustausch zwischen Maschinen, Fertigungsanlagen oder sogar Werkstücken immer intensiver und erfordert eine umfassende Betrachtung hinsichtlich der veränderten Prozesslandschaft und auch der Ableitung von neuen Geschäftsmodellen.
Das Thema Mobility ist dabei längst zum Dauerbrenner geworden und auch die nach wie vor steigenden Anforderungen im Bereich von BI-Lösungen dominieren den Bedarf der Unternehmen.

Was war Ihr Vorzeigeprojekt 2014?
Wir konnten im Jahr 2014 mehrere namhafte Unternehmen von proALPHA überzeugen. Mit dem Ziel, die Prozesse im Bereich Finanzbuchhaltung und Rechnungswesen in der gesamten Gruppe zu harmonisieren, gestaltete die IGO-Ortner Gruppe eine Ausschreibung für eine einheitliche Konzernlösung und lud zwölf ERP-Anbieter zur Angebotslegung ein. Nach intensiver Evaluierung konnte proALPHA mit seiner integrierten ERP-Komplettlösung das Auswahlverfahren klar für sich entscheiden.
Die IGO-Ortner Gruppe erwirtschaftet mit rund 3.500 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro. Die Gruppe – mit Ortner Anlagen, ELIN und Bacon Gebäudetechnik sowie weiteren Tochtergesellschaften – ist ein führender Lösungsanbieter für Gebäude- und Anlagentechnik in den Bereichen Heizung-, Klima-, Sanitär-, sowie Elektro- und Industrieanlagen, aber auch Umwelttechnik.
Durch die Harmonisierung der Prozesse und mit einheitlichen Kennzahlen kann das gesamte Konzern-Reporting schlüssig und transparent aufgebaut werden. Hoher Bedienkomfort und vollintegrierte Workflow-Automation in proALPHA verkürzen Prozesszeiten und bringen weitere Effizienzsteigerungen und Einsparpotenziale mit sich. Ziel ist es, mit proALPHA durchgängige Prozesse bis auf die Baustelle zu schaffen und somit eine noch bessere Effektivität zu erreichen.

Peter Flotzinger ist Marketingleiter bei proAlpha Österreich.


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