»Nachfrage nach Apps explodiert«

bluesource - mobile solutions mit Sitz im Softwarepark Hagenberg ist spezialisiert auf App-Entwicklung und bekannt für Apps wie Blue Code oder mobile-pocket. CEO Wolfgang Stockner analysiert im Interveiw den Fintech-Markt in Österreich. [...]

Wolfgang Stockner ist Geschäftsführer von bluesource - mobile solutions. (c) bluesource - mobile solutions

Der Fintech-Markt konnte international ein rasantes Wachstum erreichen. Wie beurteilen Sie die Situation in Österreich?

Auch hier gab es enormes Wachstum. Außerdem kommen wirklich wichtige Unternehmen aus Österreich. Bluecode zum Beispiel. Bluecode hat ein innovatives Zahlungssystem entwickelt, dem gerade in der aktuellen Situation – Stichwort Corona – besondere Bedeutung zukommt, weil es berührungslos funktioniert. Wir arbeiten eng mit Bluecode zusammen und haben die App zu diesem Zahlungssystem entwickelt.

Wie sieht die Startup-Szene in diesem Bereich aus?

Österreich gewinnt in diesem Bereich immer mehr an Relevanz. Das zeigen auch die letzten Finanzierungsrunden bei bekannten österreichischen Fintechs bzw. solchen, die von Österreichern gegründet wurden. Im Laufe des Wachstums verlagern jedoch viele davon ihr Headquarter ins Ausland, da Österreich im Vergleich doch relativ klein ist und hierzulande die Möglichkeiten sehr begrenzt sind, den hohen Bedarf an Risikokapital für eine internationale Expansion zu decken.

Wie innovativ ist Österreich im internationalen Vergleich in Sachen Fintech und Payment?

Man darf sich nicht erwarten, dass ein globales Fintech ausschließlich von Österreich aus operiert. Wirklich innovative Fintechs expandieren schnell und gründen auch im Ausland lokale Niederlassungen. Dennoch gibt es auch Beispiele wie N26, die sich zunehmend wieder in Österreich niederlassen, oder Bluecode, die immer schon von Österreich aus agiert haben. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist Österreich ein guter Boden für innovative Gründer.

Was müsste sich ändern, um die Innovationstätigkeiten zu steigern?

Es müsste ganz klar mehr Risikokapital für wirklich ernst gemeinte, konkurrenzfähige, internationale Expansion geben. Mit fünf Millionen Euro kommt man nicht weit und wenn man sich ansieht, was bekannte Fintechs wie N26 oder Revolut an Kapitalbedarf melden und Bewertungen aufrufen, steht das in keiner Relation.

Was sind die Vorteile von Payment-Apps und Fintechlösungen auf den Punkt gebracht?

Berührungslos agieren in einer digitalisierten Welt. Dazu brauchen wir Lösungen, die am Smartphone funktionieren, denn das ist unser Leben.

Wie funktioniert die Kooperation mit Banken?

Aus unserer Sicht funktioniert die Kooperation sehr gut. Natürlich müssen sich die großen, etablierten Banken an die bestehenden Regularien halten und haben dies auch tief in ihren Strukturen verankert. Das macht es herausfordernd, Innovationen – außerhalb von bestehenden Rahmenwerken – schnell auf den Markt zu bringen.

Bluesource ist vor allem in der App-Entwicklung tätig. Wie groß ist die Nachfrage nach Apps im Finanzbereich?

Die Nachfrage ist explodiert und wir haben mit unserem mobile-pocket HUB, sowie mit unserem Knowhow rund um Mobile Payment, Banking und Loyalty das passende Angebot. Deshalb kommen auch immer mehr Banken, Kredit- und Finanzinstitute sowie Versicherungen auf uns zu. Wir erfüllen die von diesen Branchen geforderten hohen Sicherheitsstandards, die Kontinuität und die Betriebssicherheit, die durch eine ISO-Zertifizierung belegt werden. Speziell in Bezug auf Banken erfüllen wir deren gesetzlich festgeschriebene Anforderungen an Dienstleister. Da sind wir unseren Mitbewerbern voraus.

Wie sehen Sie die weiteren Entwicklungen?

Absolut positiv. Ich bin überzeugt, dass die Projekte in diesem Bereich mehr werden. Österreich bietet dank der bestehenden Infrastruktur schon jetzt den idealen Nährboden für Innovationen. Und für den Finanzbereich gilt das selbe wie für die vielen anderen Bereiche: Es konzentriert sich alles auf das Smartphone.


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