Nachhilfe für die „Digital beginners“

Zühlke bietet öffentliche Seminare, auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Firmenkurse sowie Lehrgänge in Zusammenarbeit mit FHs an. Zühlke-Trainer verbringen rund 80 Prozent der Arbeitszeit in Projekten, in denen sie Erfahrung und Wissen aktuell halten. [...]

Die Idee hinter dem Lehrgang Digital Manager ist es
Die Idee hinter dem Lehrgang Digital Manager ist es

Wie beurteilen Sie den digitalen Reifegrad österreichischer Unternehmen? Gibt es hier Unterschiede zwischen deutschen und österreichischen Unternehmen?
Die Intensität der digitalen Transformation ist in Österreich wahrscheinlich geringer als in Deutschland. Wir sehen hohen Druck in wettbewerbsintensiven Branchen, die in Deutschland stärker vertreten sind. Auch hierzulande gibt es einige Unternehmen, die einen hohen digitalen Reifegrad besitzen und eine digitale Unternehmenskultur etabliert haben. Dazu gehören natürlich auch Kunden von Zühlke. Der Großteil der Unternehmen in Österreich ist jedoch immer noch auf dem Level von „Digital Beginners“.

Welchen Ansatz verfolgt Zühlke bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten und wie werden die einzelnen Lehrgänge darauf abgestimmt?
Wir stützen uns auf drei methodischen Säulen: agiles Vorgehen in der Entwicklung, Design-Thinking zur Analyse von Benutzerbedürfnissen und dem Lean-Start-Up-Ansatz zum Gewinn von raschem Feedback vom Markt. So entwickeln wir aus den Innovationsideen unserer Kunden technische Lösungen, die am Markt erfolgreich sind. Diese Methoden geben wir in Form unserer Weiterbildungsangebote weiter und haben daher den Lehrgang „Digital Manager“ entwickelt.

Welche Rolle spielen dabei die großen Trendthemen IoT oder Künstliche Intelligenz?
Diese Trends beeinflussen die digitale Transformation massiv, sodass die reale Welt zunehmend mit der virtuellen verschmilzt. Daher sehen wir die Vernetzung von Geräten, vorausschauende Analysen, Maschinenlernen und künstliche Intelligenz als Basis einer neuen Generation von IoT-Anwendungen und digitaler Geschäftsmodelle. Ein perfektes Beispiel hierzu ist das „Digipigi“-Projekt. Hierbei hat Zühlke Engineering gemeinsam mit Credit Suisse ein digitales und vernetztes IoT-Sparschwein für Kinder entwickelt.

Sie bieten einen Lehrgang mit dem Namen „Digital Manager“ an. An wen richtet sich der Lehrgang und wie sehen die Lehrgangs-Inhalte konkret aus?

Die Idee hinter dem Lehrgang war es, Führungskräfte fit für Digitalisierungsprojekte zu machen, und das in einer kompakten, schnell einsetzbaren Form mit hohem Lerntransfer.

Dazu haben wir Inhalte ausgewählt, die immer wieder in Projekten auftauchen und projektkritisch sind. So befassen wir uns im ersten von vier Modulen mit Digitalen Herausforderungen, die sich im organisatorischen und persönlichen Umfeld der Führungskraft zeigen können. Im zweiten Teil geht es um benutzerzentriertes Denken und Innovationsprozesse, im dritten Teil um Technologien und digitales Arbeiten. Zu guter Letzt befassen wir uns mit der konkreten Umsetzung von Digitalisierungsideen und deren Kommerzialisierung.

Wir haben den Lehrgang modular konzipiert, um gute thematische Pakete anzubieten und auch um die Investitionsaufwände für die Teilnehmer so effizient wie möglich einzusetzen. Jeder kann für sich herauspicken, was am wichtigsten ist. Man muss nicht den gesamten Lehrgang besuchen, sondern kann sich auch für einzelne Module entscheiden.

Ist der Lehrgang quasi eine Ausbildung zum CDO?
Der Lehrgang ist als „Starting Point“ für Digitalisierungsinitiativen konzipiert. Wir sprechen als Zielgruppe natürlich auch Führungskräfte an, die sich Richtung CDO entwickeln wollen. Inhaltlich bieten wir ja Wissen und Werkzeuge an, die jeder CDO braucht. Allerdings ist es damit nicht getan, 14 Tage Ausbildung, fertiger CDO. Diese Positionen erfordern weitaus mehr, was nur schwer in Kursen vermittelbar ist. Da spreche ich vor allem die Erfahrung und die persönlichen Eigenschaften an, die Voraussetzung für erfolgreiche CDOs sind.

Jedes Unternehmen mit Digitalisierungsvorhaben braucht aber nicht nur auf oberster Ebene „Digital Manager“, sondern auch auf allen anderen Management-Ebenen. Digitalisierung betrifft ja die gesamte Organisation. Daher sollte das „Digital Manager“-Knowhow so breit wie möglich im Unternehmen vorhanden sein.

Sprechen Sie bestimmte Branchen und Unternehmensgrößen an?
Unsere Stärke ist sicherlich das branchenübergreifende Knowhow, das wir im Lehrgang auch entsprechend eingebaut haben. Wir arbeiten mit Gastreferenten und bringen Fallbeispiele aus unterschiedlichen Branchen. Wir schränken uns absichtlich nicht ein, um keine künstlichen Denkgrenzen aufzuziehen.

Die meisten Inhalte, die wir bringen, können Sie in allen Branchen, Unternehmensgrößen und Fachabteilungen anwenden. Egal, ob Sie die Vertriebsschiene in einem Versicherungskonzern, ein Nischen-Produkt aus dem Industriebereich oder einen Bauernhof digitalisieren wollen.

Können auch Startups von den Angeboten von Zühlke profitieren?
Durchaus, die Digitalisierung betrifft ja auch Startup-Unternehmen. Wir vermitteln im Lehrgang implizit und explizit das Mindset von Entrepreneuren, sprich unternehmerisches Denken, und arbeiten auch mit typischen Tools aus der Startup-Szene. Es ist also für alle etwas dabei.

Susanne Bauer ist Leiterin der Zühlke Academy. Das Ausbildungskonzept umfasst Fachkurse und Workshops in den Bereichen Software Engineering, Innovation und Produktentwicklung.


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*