Nachwuchskräfte für JavaScript

Programmierer und Programmiererinnen sind am Markt weiterhin stark nachgefragt, etwa im Bereich Full-Stack-Webanwendungen. Die ITWelt.at sprach mit Daniel Messner, Lehrgangsleiter SD Java Script am WIFI Tirol. [...]

Das Erlernen einer Programmiersprache ist oft von Trial and Error geprägt. (c) Unsplash
Das Erlernen einer Programmiersprache ist oft von Trial and Error geprägt. (c) Unsplash

Was sind Ihre wichtigsten Ausbildungsschwerpunkte im Programmier-Bereich für das Jahr 2023 bzw. mit welchen Inhalten haben Sie Ihr Angebot in der letzten Zeit ausgeweitet?

Ein zentraler Schwerpunkt im Kurs Software Developer JavaScript ist das Erlernen der grundlegenden Werkzeuge von JavaScript auf Basis des Standards ECMAScript 2015 und darüber hinaus. Diese essentiellen Grundlagen sind ausschlaggebend für das technische Verständnis sowie die selbstständige Umsetzung von Full-Stack-Webanwendungen, welche die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Ende des halbjährigen Kurses beherrschen sollen.

Zur Erreichung dieses Ziels ist der Unterricht stufenweise aufbauend strukturiert und beschäftigt sich nach Schaffung der Grundlagen zunächst mit dem Frontend im Browser bevor im nächsten Schritt das Backend in Kombination mit Node.js und Datenbanksystemen behandelt wird. Ergänzt wird dies durch Inhalte wie Electron, Netzwerkprotokolle sowie Internet of Things.

Bereichert wird der Lehrgang durch die individuell für diese Ausbildung maßgeschneiderte Trainingssoftware „Code Trainer“, in welchem die Teilnehmenden in Echtzeit am Unterricht teilhaben können. Damit werden interaktive Aufgabenstellungen passend zum vermittelten Lehrthema bereitgestellt und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten direkt Feedback über ihren Lernfortschritt – sowohl vor Ort im Präsenzunterricht als auch im Selbststudium.

Eine Erweiterung des Curriculums für den diesjährigen Lehrgang ist der zusätzliche Fokus auf den Aspekt des Hostings, welcher unter anderem durch die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen in Form eines Linux-basierten Root Servers für den Zeitraum des Kurses jedem Teilnehmenden zur Verfügung gestellt wird.

Werden auch Themen wie Marktbedürfnisse und Kundenwünsche angesprochen?

Der primäre Fokus dieser Ausbildung liegt in der Schaffung von neuen, fähigen Nachwuchskräften im Bereich der Anwendung der Programmiersprache JavaScript. Obwohl der Zeitraum des gesamten Kurses wie gesagt ein halbes Jahr beträgt, ist dieser zeitliche Rahmen für die Erreichung des oben beschriebenen Ziels durchaus knapp gesteckt und daher spielen die Aspekte Kundenwünsche und Marktbedürfnisse eine eher untergeordnete Rolle.

Indirekt wird das Thema des Umgangs mit den Kundenwünschen jedoch dahingehend behandelt, dass für die erfolgreiche Absolvierung des Lehrgangs selbstständig ein Projekt mit den zwei Standbeinen Projektmanagement und Programmierung realisiert werden soll. Der Entwicklungsfortschritt dieses Projektes ist durch die Teilnehmenden in regelmäßigen Intervallen zu präsentieren und im Zuge dessen werden auch die Fähigkeiten zur Abhaltung von Präsentationen sowie die Auseinandersetzung mit kritischen Fragen aus dem Publikum trainiert.

Wird die Frage der Identifizierung von Marktbedürfnissen vor dem Hintergrund der stetig im Umbruch befindlichen Landschaft an populären JavaScript-Frameworks wie beispielsweise React oder Vue.js betrachtet, welche in ihrem Kern jeweils relativ ähnliche Ziel verfolgen, dann wird dies beginnend mit dem heurigen Lehrgang abgedeckt, da die Framework-basierte Entwicklung von Web-Anwendungen nun auch Teil des Curriculums ist. Ausgestattet mit dieser Expertise ist somit die Grundlage zur Identifizierung und Anwendung vergleichbarer Konzepte gelegt.

Welche Voraussetzungen sollen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer idealerweise mitbringen?

Da der Kurs möglichst unmittelbar in den Themenbereich rund um Java-Script einsteigen soll, ist der sichere Umgang mit den Technologien HTML und CSS unerlässlich. Zu Beginn werden zwar beide Themen angeschnitten – dies dient aber in erster Linie zur Bildung eines gemeinsamen Verständnisses über die angestrebte Nutzung von HTML und CSS im weiteren Verlauf der Ausbildung.

Zudem sollte jeder Interessierte die Eigenschaften Geduld und Frustrationstoleranz mitbringen, da das Erlernen einer Programmiersprache in sehr vielen Fällen von Trial and Error geprägt ist und daher eine hohe Zahl an Misserfolgen mit sich bringt. Erst mit der Zeit, und dies ist von Person zu Person individuell, breitet sich langsam eine wachsende Sicherheit in der Anwendung der Programmiersprache aus und die Erreichung der eigenen Ziel wird dadurch erst greifbar.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für die Teilnehmenden ist ein gutes Zeitmanagement, da der erforderliche Zeitaufwand für eine berufsbegleitende Ausbildung ein oft unterschätzender Faktor ist. Die reine Teilnahme an den Präsenzveranstaltungen alleine ist erfahrungsgemäß für einen guten Lernerfolg nicht ausreichend und daher ist es unerlässlich, weitere Zeit ins Selbststudium sowie für die Erledigung von den Kurs begleitenden Übungen zu investieren.

Was können die Absolventinnen und Absolventen der Programmierausbildung am Arbeitsmarkt erwarten?

Programmierer und Programmiererinnen sind am Markt weiterhin stark nachgefragt und insbesondere im Bereich der modernen Entwicklung für das Web, welche erst durch die Programmiersprache JavaScript ermöglicht wird, sind viele offene Stellen zu finden. Die Rückmeldungen von früheren Absolventen und Absolventinnen des Software Developer JavaScript haben dies in den vergangenen zwei Jahren, seit Durchführung des ersten Lehrgangs, wiederholt aufgezeigt.


Mehr Artikel

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

News

Risiken beim Einsatz von GenAI in vier Schritten senken

Die Themen Datenschutz und Modellverwaltung sind in der Datenwissenschaft zwar nicht neu, doch GenAI hat ihnen eine neue Dimension der Komplexität verliehen, die Datenschutzbeauftragte vor neue Herausforderungen stellt. Die Data-Science-Spezialisten von KNIME haben die Potenziale und Risiken der KI-Nutzung beim Einsatz bei der Datenarbeit zusammengefasst und empfehlen vier Schritte zur Risikominimierung. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*