„Nähe zu Bayern hilft bei Rekrutierung“

Seit über 30 Jahren legt Ramsauer & Stürmer Wert auf Partnerschaft und lebt das mit den Kunden. Das Unternehmen mit Firmenhauptsitz in Bergheim bei Salzburg ist mittlerweile einer der führenden Anbieter für ERP-Software. [...]

Was sind aus ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Salzburg?
Markus Neumayr:
In erster Linie bietet Salzburg hohe Lebensqualität und ist ein attraktiver Lebens- und Erholungsraum für eine ausgeglichene Work-Life Balance.
Die zentrale Lage innerhalb Österreichs und Europas ist ein idealer Ausgangspunkt für Kundenprojekte. Die Nähe zu Bayern bietet uns die Möglichkeit auch Mitarbeiter aus dem deutschen Raum zu rekrutieren und als kompetenter Anbieter von ERP-Lösungen im gesamten deutschen Sprachraum wahrgenommen zu werden.
 
Wo gibt es Aufholbedarf?
Aufholbedarf gibt es vor allem in der Ausbildung von IKT-Fachkräften sowie dem Breitbandausbau. Die Verbesserung der Breitbandversorgung in Salzburg mit flächendeckenden Übertragungsraten von mindestens 100 MBit/s ist dringend notwendig. Für Klein- und Mittelbetriebe bringt der Einsatz von Web-Technologien eine um zehn Prozent höhere Produktivität. Außerdem glaube ich, dass Employer Branding für den Arbeitsstandort Salzburg von großer Bedeutung ist, um sich im nationalen Wettbewerb um IT Fachkräfte positionieren zu können.
 
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und was sind Ihre Erwartungen für 2015?
2014 war für Ramsauer & Stürmer ein sehr gutes Jahr mit 16,8 Prozent Umsatzsteigerung und weiterem Mitarbeiterwachstum. Interessante Neuprojekte mit österreichischen Leitbetrieben brachten auch für das R&S-Team einen Motivationsschub. Für das heurige Jahr erwarten wir ein weiteres Wachstum und haben uns daher zu einem Ausbau der Firmenzentrale in Bergheim bei Salzburg entschlossen. Wir investieren auch in eine Photovoltaikanlage mit der wir 85 Prozent des Energiebedarfs abdecken, da ich als Unternehmer nicht nur soziale Verantwortung für meine Mitarbeiter habe, sondern auch eine ökologische.
 
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Salzburg und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Informationstechnologie ist inzwischen so komplex, dass eine fundierte Ausbildung unbedingt notwendig ist. Aufgrund der fehlenden spezifizierten IT-Ausbildungsplätze, wie zum Beispiel einem Studienlehrgang, der BWL-Kenntnisse mit IT-Knowhow vereint, und fehlender IT-Fachkräfte ist das Wachstum am Standort Salzburg nur mehr begrenzt möglich.
Wir sind daher gezwungen, auch auf andere Standorte wie zum Beispiel Wien auszuweichen, um die fehlenden Fachkräfte rekrutieren zu können. Wir haben aus diesem Grund für den Standort Wien heuer bereits wieder ein größeres Büro angemietet, was natürlich auch die Kosten in die Höhe treibt.
 
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Wie in allen Bereichen sind Mobile Lösungen auch im Softwarebereich im Trend. Im ERP-Bereich sehen wir mobile Lösungen als Funktionserweiterungen für bestimme Unternehmensbereiche wie zum Beispiel den Vertriebsaußendienst.
Der Fokus liegt auf der Abbildung der gesamten Organisation in der Software, um so ein vollintegriertes System abbilden zu können und die betriebswirtschaftlichen Abläufe mit Hilfe von Workflowprozessen zu vereinfachen.

Was war Ihr Vorzeigeprojekt 2014?
Die Umsetzung des ERP-Projektes bei der Stadlbauer Gruppe, einem international führenden Salzburger Spielwarenhersteller (Carrera). Wir konnten uns als österreichischer Anbieter gegen internationale Konkurrenz durchsetzen. Dies ist ein sehr spannendes Projekt, da alle Vertriebskanäle – B2B vom niedergelassenen Fachhandel über Großhandel, Key-Accounts, alternative Vertriebskanäle (Discounter) bis hin zu B2C – bedient werden und der Großteil der Produkte aus China kommt, was die Fernostabwicklung zur bedeutenden Komponente in der Supply Chain macht.


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