Nanolösungen im Kampf gegen Datenflut

LeaseWeb-Studie: Big Data und Internet of Things üben Druck auf Rechenzentren aus. Racetrack-Speicher kommen 2020. [...]

Big Data wird immer mehr zu einem Problem für Rechenzentren. Laut einer aktuellen Studie von Hostinganbieter LeaseWeb gehen 77 Prozent der befragten IT-Experten davon aus, dass die wachsende globale Datenflut zu einer zunehmend großen Herausforderung für Rechenzentren wird. Tendenz steigend: Für das Jahr 2020 gehen bereits 82 Prozent der Fachleute von Problemen aus.

Diese Zahlen verwundern nicht angesichts der Geschwindigkeit, mit der Big Data derzeit voranschreitet. So rechnen die Marktforscher von IDC damit, dass sich das weltweite Datenvolumen bis 2020 verzehnfachen wird – von derzeit 4,4 auf 44 Zettabyte. Laut Benjamin Schönfeld, Geschäftsführer von LeaseWeb Deutschland, muss der stetig wachsenden Datenflut mit effizienten und innovativen Lösungen entgegengetreten werden. Einen Ausweg sieht der Speicherexperte unter anderem in nanobasierten Speichertechnologien.

Die Experten sind sich laut der LeaseWeb-Studie einig, dass die meisten Rechenzentren in punkto Kapazitäten (Server, Storage, Netzwerk) wachsen werden (73 Prozent). Schönfeld sieht in modernen Nanolösungen großes Potenzial, um den Speichermarkt und damit auch die Rechenzentrumslandschaft zu revolutionieren: „Diese innovativen Technologien ermöglichen, verglichen mit heutigen Flashspeichern, das Hundertfache der aktuell möglichen Speicherdichte und extrem kurze Zugriffszeiten.“ Die Datacenter Expert Group im eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. geht davon aus, dass die ersten nanobasierten Racetrack-Speicher schon 2020 serienreif sein werden und dann bisherige Speicherarchitekturen kontinuierlich ablösen. Dementsprechend rechnen auch 71 Prozent der von LeaseWeb befragten IT-Experten damit, dass die Nanotechnologie im Jahr 2020 das Problem des wachsenden Speicherbedarfs lösen wird.
Racetrack, dessen Konzept 2008 von Stuart Parkin und seinem Team bei IBM entwickelt wurde, speichert die einzelnen Speicherbits in Nanodrähten aus ferromagnetischem Material. Die Information wird in Form von gegensätzlich magnetisierten Regionen (Domänen) in den Nanodrähten gespeichert, wobei zwischen 10 und 100 Bits in einem Nanodraht untergebracht werden können.

Der Geschäftsführer von LeaseWeb Deutschland sieht die rasch voranschreitende globale Digitalisierung als Hauptursache für die stetig und immer schneller steigende weltweite Datenmenge an. „Vor allem das Internet der Dinge und die damit verbundene zunehmende Verbreitung von vernetzten Produkten sowie funk- und softwarebasierten Geschäftsmodellen werden dafür sorgen, dass sich der Datenbestand künftig alle zwei Jahre verdoppeln wird“, betont Schönfeld. Noch im Jahr 2002 lag die geschätzte Speicherkapazität aller Rechenzentren weltweit bei einem Petabyte (PB). Heute bewegen sich die Datenmengen bereits im Zettabyte-Bereich. Ein Zettabyte ist eine Zahl mit 21 Nullen und entspricht einer Trilliarde Byte. (pi/wf)


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