NetApp: Die Reise in das hybride Zeitalter

NetApp sieht die Hybrid Cloud als die künftig dominante IT-Infrastruktur in allen Unternehmen. Um den Umstieg möglichst leicht zu machen, bringt der Anbieter ein schnellwachsendes Portfolio aus integrierter Hardware, Software und Services auf die Schiene. [...]

Bei der NetApp Insight 2014 in Berlin, bei der erstmals Endkunden teilnahmen – was den Community-Gedanken unterstreichen sollte –, drehte sich fast alles um ein einziges Thema: Hybrid Cloud und wie man möglichst schnell und einfach dorthin gelangt.

Laut George Kurian, Vice President für Product Operation bei NetApp, sind die Voraussetzungen für die Reise in das hybride Zeitalter für die meisten Unternehmen nicht die besten. „Heute besteht die Cloud aus inkompatiblen Silos mit je nach Provider unterschiedlichen Datenmanagement-Systemen“, so Kurian. „NetApps Antwort auf dieses Problem: Ein einheitliches Management-Set für alle Umgebungen und alle Applikationen im Unternehmen mit voller Daten-Kontrolle.“ Realisiert ist diese Version in der sogenannten NetApp Data Fabric. Kurian vergleicht dieses System mit der internationalen Flugverkehrskontrolle. „Einheitliche Datenformate und konsistentes Management erlauben, dass Flugzeuge nahtlos von einer Zone zur anderen geleitet werden können. Analog dazu lassen sich mit Data Fabric Daten unterbrechungsfrei von einer Cloud-Umgebung zur anderen verschieben.“

Kerntechnologie des „Datengewebes“ ist Clustered Data ONTAP, das laut NetApp-CEO Tom Georgens weltweit führende Storage-Betriebssystem. Die aktuelle Version 8.3 soll unter anderem helfen, die Leistung von All-Flash-Systemen deutlich zu verbessern und inkludiert NetApp Metrocluster, ein Disaster Recovery-Tool für SAN- und NAS-Speicherdienste in einer Scale-Out-Architektur.

Neu ist Cloud ONTAP, das die Leistung von Clustered Data ONTAP in die Public Cloud bringen soll. In der ersten Version wird eine virtualisierte Software-Instanz von ONTAP 8.3 mit der Skalierbarkeit von Amazon Web Services (AWS) kombiniert. Das Ganze lässt sich sogar via Smartphone einrichten – und das innerhalb von zehn Minuten, so Kurian. Ebenfalls frisch im Net­App-Portfolio: das Cloud-basierte SteelStore, mit dem Kunden ihre bisherigen Backup-, Archiv- und Recovery-Lösungen ersetzen können.

Wie die Reise in das hybride Zeitalter organisatorisch über die Bühne gehen kann, erläutert NetApp-CIO Cynthia Stoddard im Gespräch mit der COMPUTERWELT. „Am Anfang stand bei uns die Erkenntnis, dass die künftige Welt nicht rein on premise sein wird.“ Als erster Schritt folgte eine Bestandsaufnahme der Businessanforderungen und der eigenen Infrastruktur – inklusive Schatten-IT. Der nächste Schritt war, ein Innovationslab einzurichten – „ein notwendiger Freiraum, um experimentieren zu können“. Als zentralen Baustein sieht Stoddard, die rund 550 Mitarbeiter verantwortet, die Definition einer zukunftsweisenden Architektur, um der Agilität des Unternehmens abträgliche Insellösungen zu vermeiden. Die Basis dafür kommt aus dem Haus: die oben erwähnte NetApp-Data-Fabric-Strategie. In einem sogenannten Enterprise Architecture Executive Commitee erarbeiteten Stoddards Teams und die Abteilungsleiter ein Cloud-Rahmenwerk, in dem definiert wurde, welche Workloads on premise bleiben und welche in die Cloud gehen sollten. Entscheidungskriterien waren unter anderem Business-Tauglichkeit und Art des Workloads, Datentyp sowie Sicherheitsanforderungen. Last but not least stand Change Management auf dem Programm, und das vor allem innerhalb des IT-Teams, weil „die Mitarbeiter Angst haben, dass sie ihre Fähigkeiten, die sie jahrelang aufgebaut haben, in der Cloud-Ära nicht mehr nutzen können.“ Übrigens: Die Erfahrungen, die CIO Cynthia Stoddard intern und in Zusammenarbeit mit Endkunden gesammelt hat, gibt es nun als Service mit dem Namen „Enterprise Transformation Workshop for Cloud“.

Vorbehalte gegenüber der Cloud sind auch rechtlicher Natur. Aus diesem Grund hat NetApp sein Private-Storage-for-Cloud-Programm erweitert, bei dem die Datenkontrolle komplett beim Kunden bleibt. Neben Amazon AWS und Microsoft Azure ist nun auch die IBM Softlayer-Plattform verfügbar. (wf)


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