NetApp und der Business Value der IT

NetApp hilft mit seinem Shared- bzw. dezidierten Infrastruktur-Ansatz sowie mit der innovativen Cloud-Strategie, dass die Ressourcen der IT-Abteilung verstärkt in den Bereich fließen können, der den Erfolg eines Unternehmens ausmacht: Es geht um die Wertschöpfung. [...]

Egal ob Hardware oder Software, egal, welche Innovation: Am Ende des Tages geht es immer darum, den Wert der IT für das Business zu bestimmen und sie entsprechend einzusetzen. Matt Watts, Director Technology und Strategy EMEA bei NetApp, unterteilt die Landschaft in „Commodity IT“, „Business Value IT“ und jenen Bereich, der mit „neuen Geschäftschancen“ umschrieben werden kann. „63 Prozent der IT-Budgets gehen in den Erhalt laufender Systeme, 21 Prozent in Systeme, die das Wachstum des Unternehmens unterstützen – also Business Value IT – und nur 16 Prozent sind der Transformation gewidmet“, sagt Watts im Gespräch mit der COMPUTERWELT im Rahmen von „NetApp Insight 2013,“ das diesmal in der irischen Hauptstadt über die Bühne gegangen ist. Als Beispiel nannte er E-Mail, das man zwar haben muss, aber selbst keinen Business-Wert darstellt. „Um den Erfolg des Unternehmens bestmöglich unterstützen zu können, gilt es nun, die Ressourcen im Commodity-Bereich freizuschaufeln und in Richtung Business Value und Transformation zu verschieben.“

Vor diesem Hintergrund präsentierte der Storage-Spezialist neue Produkte und Strategien, die die richtigen Entscheidungen aus Business-Sicht erleichtern sollen. Ein bereits klassisches Beispiel für das Freimachen von Ressourcen im Commodity-Bereich ist die FlexPod-Reihe, die als konvergente Infrastruktur helfen soll, die Kosten und Komplexität zu senken. Sie ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen NetApp, von dem die Storage-Komponente stammen, und Cisco, das dafür Network und Server zur Verfügung stellt. Die Plattform, die im November 2013 das dreijährige Jubiläum feierte und bis dato über 3.000 Mal verkauft wurde, ist laut IDC die weltweite Nummer Eins am Markt integrierter Infrastrukturen.
 
Im Sommer wurde die Reihe auf drei Varianten erweitert. Neben FlexPod Express, das als Einsteigermodell für den KMU-Bereich bzw. für Niederlassungen von Großunternehmen gedacht ist, und FlexPod Datacenter, das gemischte Business- Workloads im Enterprise-Segment abdecken soll, steht nun mit FlexPod Select eine Produktfamilie zur Verfügung, die statt Shared- dezitierte High-Performance-Workloads wie etwa Big Data adressiert.
 
Auch die Storage-Komponente selbst wurden runderneuert. Mit E2700 und E5500 stellte das Unternehmen in Dublin zwei neue SAN-Arrays vor. Die E-Series bietet Funktionen wie Dynamic Disk Pools, intelligentes Cache Tiering mit SSD Cache, das AutoSupport Tool sowie das neueste Release von 12-Gbit-SAS. Da die Serie auf eine einfache Skalierbarkeit ausgelegt ist, eignet sie sich besonders für Workloads, die eine Zuverlässigkeit von 99,999 Prozent und eine durchgehend hohe Performance erfordern. Mit dem E2700, das für kleinere Remote-Standorte gedacht ist, können IT-Abteilungen Storage-Kapazität ganz nach Bedarf hinzufügen, ohne dafür laufende Applikationen neu konfigurieren zu müssen. Das E5500-Array ist für die unterschiedlichsten datenintensiven Work­loads konzipiert. Es erlaubt zum Beispiel eine Skalierung auf bis zu 1,5 PB pro System.

Das Prunkstück der Neuankündigungen ist das Flash-Array EF550: Es dient der Enterprise-Klasse für latenzkritische Daten und beschleunigt Datenbanken, Web-Services, die Virtual Desktop Infrastructure und andere geschäftskritische Applikationen. Das Array, das im nächsten Jahr auch Teil der High End-FlexPod-Familie werden soll, schafft Herstellerangaben zufolge mehr als 400.000 IOPS, eine Bandbreite von über 12 GB/s und Reaktions­zeiten von unter einer Millisekunde. Laut Matt Watts erhält man damit die Performance der großen Tier-1-Systemen, und das zu einem Zehntel der Kosten – gerechnet auf Basis von Preis pro IOPS.

Obwohl die vorgestellte Hardware der Commodity IT zuzurechnen ist, gehen etwa die FlexPod-Plattformen bereits in Richtung Business Value. Als typisches Beispiel nennt der EMEA-CTO Watts die Funktion FlexClone. Damit lassen sich in Sekundenschnelle virtuelle Kopien von Daten-Volumes replizieren. „In agilen Software-Projekten ist es immer wieder notwendig, Datenbanken zu klonen, um testen zu können. Mit traditionellen Infrastrukturen dauert dies oft Monate. Dank FlexClone lassen sich Jahre an Entwicklermanntagen einsparen.“

WE ARE A SOFTWARE COMPANY
David Gingell, Vice President Marketing EMEA bei NetApp, erläuterte im Interview mit der COMPUTERWELT, wie sich die Rolle der CIO mit den neuen Herausforderungen, die durch das Business gestellt werden, und den Möglichkeiten, die innovative Lösungen bieten, dramatisch ändern: „Aus dem Erbauer und Betreiber von Rechenzentren wird der Service Broker. Das ist notwendig, da der CIO immer deutlicher in Konkurrenz von externen Service Providern tritt – Stichwort Salesforce.com.“

Aufbauend auf dem Commodity IT/Business Value IT-Modell sei es notwendig, möglichst viele Applikationen in die Cloud zu bringen. NetApp selbst betreibt laut Gingell über 50 Prozent aller Applikationen über die Cloud, nur geschäftskritische Anwendungen werden auch weiterhin im Haus bleiben. Die für CIO entscheidende Frage sei nicht mehr, wie man Workloads verschiebt, sondern wie sich die Daten nahtlos und unterbrechungsfrei von einer Cloud-Umgebung – Privat, Public oder Hybrid – zur anderen migrieren lassen.

Für diesen Zweck stellt NetApp Data ONTAP zur Verfügung, laut IDC das weltweit führende Storage Operating System. Der US-Hersteller baut die Lösung zu einer universellen Plattform aus, die die gesamte Storage-Landschaft des Kunden einbeziehen soll – unabhängig von Datentyp und Speicherort. Neu ist die On-the-Fly-Hypervisor-Übersetzung, mit der sich Workloads innerhalb verschiedener Umgebungen verschieben lassen. Den Kunden stehen zudem eine umfangreiche Auswahl an Applikationen und Technologien zur Verfügung. Mehr als 175 Cloud-Service-Provider bieten bereits insgesamt über 300 Cloud-Services, die auf der NetApp-Lösung aufbauen.

Data ONTAP spielt für die Gesamtstrategie des Unternehmens eine derart zentrale Rolle, dass David Gingell im Interview den Satz fallen ließ: „We are a Software Company.“ Den zweiten Strang der „Firmen-DNA“ definierte er mit Partnerschaften. „FlexPod war nicht das Ergebnis eines Top-Management-Meetings, sondern die Zusammenarbeit der Entwickler beider Unternehmen.“ Wie gut die Kooperation funktioniert, zeige sich auch daran, dass der gesamte Verkaufprozess Hand in Hand gehe – von Presales bis zum Support. Neben NetApp und Cisco ist nun auch Citrix Teil der FlexPod-Support-Familie.

Eine interessante Parterschaft ist der Datenspeicher-Spezialist mit Amazon eingegangen. Mit NetApp Private Storage for AWS können Kunden einem Colocated Datacenter, das in der Nähe von Amazons Rechenzentrum liegt, Storage-Platz in einer Private Cloud anmieten – in Europa ist dies in Irland. Die Verarbeitung der Daten erfolgt jedoch im Powerhaus des globalen Hyperscale Cloud Providers. Grundlage für diese Lösung ist einmal mehr Data ONTAP. (su)


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