Beim Thema UCC sind KMU konservativer eingestellt als Großunternehmen. Die Angst vor hohen Integrationskosten hemmt sie, in innovative Kommunikationslösungen zu investieren. Trotzdem wächst die Nachfrage nach UCC-Tools wie Videoconferencing. [...]
Dabei kam heraus, dass gerade KMU gegenüber dem Thema UCC konservativer eingestellt sind als Großunternehmen. So glauben nur 33 Prozent der Vertriebspartner, dass ihre Kunden aktuell eine globale UCC-Strategie verfolgen. Ein möglicher Grund dafür ist laut Frost & Sullivan, dass vielen Mittelständlern das Thema UCC noch zu komplex und nicht greifbar ist. KMU seien vielmehr auf der Suche nach einfachen, leicht einzusetzenden und günstigen Lösungen. Hier, so vermutet das Beratungshaus, ergibt sich für den Channel die Chance, mit Aufklärungsarbeit Geschäft zu generieren.
Einzelne Dienste im Umfeld von UCC werden aber auch heute schon oft bei KMU eingesetzt. So wenden laut der Umfrage 83 Prozent der Kunden Audiokonferenzen an – oder sie sind dabei, diese einzuführen. 66 Prozent nutzen Lösungen im FMC-Umfeld (Fixed Mobile Convergence), sie binden demnach mobile Endgeräte in ihre IT-Infrastruktur ein und 63 Prozent wiederum nutzen Presence. Video ist immerhin für 44 Prozent (Raumlösung) beziehungsweise 41 Prozent (Desktop Conferencing) ein Thema. Insgesamt gehen die Befragten davon aus, dass sich das Thema FMC noch verstärken wird, da immer mehr Mitarbeiter Smartphones und Tablets auch beruflich nutzen (BYOD). Frost & Sullivan folgert daraus, dass einfache, eher kostengünstige Lösungen bevorzugt würden. Entsprechend benötige der Markt – beispielsweise im Bereich Videokommunikation – mehr kostengünstige Lösungen, die auch für Mittelständler zu realisieren sind.
Nach Angaben der befragten Vertriebspartner scheint es KMU am wichtigsten zu sein, die Kosten zu senken – beispielsweise indem geringere Handy- oder Reisekosten anfallen (74 Prozent). Die Steigerung der Produktivität steht mit 73 Prozent an zweiter Stelle. Die Erreichbarkeit der Mitarbeiter wurde außerdem von 71 Prozent genannt, und zwar sowohl für Remote beziehungsweise Mobile Worker. Überraschend ist, dass immerhin 59 Prozent angaben, dass BYOD-Strategien ein wichtiger Grund für UCC sind. Auch die Anbindung von Homeoffices ist bei KMU ein großes Thema (53 Prozent). Am unwichtigsten ist das Thema Green IT mit 13 Prozent.
Einführungsbarrieren sind kleine Budgets, begrenzte hausinterne IT-Ressourcen und limitierte Kapazitäten der gesamten Belegschaft. Mehr als die Hälfte der befragten Partner nannten Integrationskosten (54 Prozent) und Lizenzkosten (51 Prozent) als wichtigste Hürde für die Einführung erweiterter UCC-Systeme. Am dritthäufigsten wurde das fehlende Bewusstsein der KMU zum Thema (47 Prozent) genannt – tatsächlich glauben nur 20 Prozent, dass die Zurückhaltung mit nicht ausgereifter Technik zusammenhängt.
Geht es nach dem Netzwerkspezialisten Cisco, wird vor allem Videoconferencing (VC) in den nächsten Jahren einen Aufschwung erfahren. Denn es drängt eine neue Generation an Führungskräften in die Managementebenen der Unternehmen vor und diese wird – wie auch andere Generationen zuvor – ihre eigenen Lieblingswege der Kommunikation und Zusammenarbeit wählen. Eine weltweite Studie, die das Unternehmen durchgeführt hat zeigt, dass die Mehrheit der zukünftigen Führungskräfte im beruflichen Alltag stärker auf qualitativ hochwertige Videokonferenzen in der Kommunikation setzt. Video wird demnach als wichtig angesehen, um den Vertrieb neuer Produkte und Services zu unterstützen. Außerdem ist Video-Collaboration längst nicht mehr den Vorstandsetagen vorbehalten, die über Videoräume mit aufwendiger Hardware-Ausstattung verfügen.
NOCH KAMERASCHEU
Trotzdem sind viele angehende Führungskräfte nach wie vor kamerascheu. Sie befürchten beispielsweise, dass ihr unaufgeräumter Schreibtisch zu sehen ist, bemängeln, dass sie während der Videoübertragung nichts essen können, oder möchten nicht im T-Shirt oder anderer Freizeitkleidung gesehen werden. Wobei es auch bei Besprechungen, an denen man persönlich teilnimmt wohl eher unüblich ist, etwas zu essen oder in Freizeitkleidung aufzutauchen. Kein Problem ist für die meisten dagegen die parallele Nutzung anderer Geräte. Neben den persönlichen Barrieren wirken sich aber auch technische Hindernisse bremsend auf den Einsatz der Technologien aus. Videokonferenzen seien oft zu komplex und umständlich in der Nutzung. Wäre die Technologie so einfach verwendbar und so weit verbreitet wie andere Kommunikationsmittel, würden 84 Prozent der Befragten vermehrt auf virtuelle Interaktionen setzen.
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