Neugestaltung des Mobilfunkmarkts

Durch die Übernahme von Orange durch Drei ändert sich der heimische Mobilfunkmarkt signifikant. Ab nun werden nur noch drei statt vier Anbieter für drahtlose Verbindungen sorgen. Die Anbieter beruhigen und wollen den Wettbewerb weiter intensiv führen. [...]

Nach monatelangen Verhandlungen und immer wieder auftauchenden Hindernissen von verschiedenen Seiten ist der Kauf von Orange Austria durch Drei  (Hutchison) nun abgeschlossen. Auch die Diskontmarke Yesss wurde von der Telekom Austria nun erfolgreich übernommen. Nach langwierigen Verhandlungen und der Zustimmung aller involvierten österreichischen und europäischen Behörden ist der Abschluss nun am 3. Jänner erfolgt. Drei ist damit hinter A1 und T-Mobile zum drittgrößten Anbieter aufgestiegen. „Wir sind glücklich, dass wir die Übernahme nach einem langwierigen regulatorischen Prozess endlich abschließen konnten“, sagt Drei- Geschäftsführer Jan Trionow. Drei wolle nun den Ausbau des LTE-Netzes in Österreich vorantreiben. Dazu steht zunächst die Neuvergabe der alten TV-Frequenzen, der sogenannten Digitalen Dividende, an, die den kosteneffizienten Ausbau des LTE-Netzes auch in ländlichen Gebieten ermöglichen soll.

NEUES BRANDING AB SOMMER
Die Marke Orange soll bis in den Sommer weitergeführt werden, für die Orange-Kunden soll laut Trionow „alles beim Alten“ bleiben. Ab dem Sommer soll Drei ein komplett neues Branding erhalten, und beide Kundenstämme werden neue Angebote erhalten. Geplant ist, künftig eine einheitliche Tariflandschaft für die zusammengeführte Kundenbasis anzubieten. Fest steht für den Drei-Chef auch, dass weiter ein „guter und lebendiger Wettbewerb“ stattfinden könne. Drei werde weiter intensiv versuchen, Marktanteile dazuzugewinnen, so Trionow. Nach Eigenangaben hat das Unternehmen durch den Kauf von Orange nun 22 Prozent Marktanteil. Marktführer A1 kommt auf 46 Prozent, T-Mobile auf 31 Prozent. Ein Bereich, in dem Trionow angreifen will, sind die Geschäftskunden, hier sei man mit dem Merger nun besser aufgestellt. Eine der Auf­lagen der Wettbewerbsbehörden sei es gewesen, durch die Öffnung des Netzes für virtuelle Mobilfunkbetreiber für Wettbewerb zu sorgen. Mit UPC hat Drei bereits einen Kunden.

Was den Mitarbeiterstand betrifft, werde es natürlich Veränderungen geben: „Natürlich wird es einen Mitarbeiterabbau geben, aber wir wissen noch nicht, wie viele Mitarbeiter es sein werden“, so Trionow. Betreffen wird das etwa die Mitarbeiter der kombiniert 150 Handy-Shops von Orange und Drei. Davon sollen etwa 100 Geschäfte erhalten bleiben. Insgesamt erwartet sich Trionow durch die zu erwartenden Synergien Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro, die auch an die Kunden weitergegeben werden sollen. Für den Kauf von Yesss bezahlte die Telekom Austria 390 Millionen Euro an den bisherigen Eigentümer Orange. Beim Kauf hat die Telekom auch die Markenrechte für „One“ übernommen. Was sie damit machen wird, ist laut Geschäftsführer Hannes Ametsreiter aber noch offen. (cb)


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