Noch fehlt der Durchblick

Digitalisierung bringt ungeahnte Möglichkeiten für Unternehmen aller Branchen, aber die meisten halten nicht Schritt mit der Entwicklung. Auf CIO-Level sieht man das Thema aber eher entspannt. [...]

Die „Information Genera-
tion“, die weltweite Gemeinschaft digital vernetzter Bürger, ist stets online, tauscht Meinungen miteinander aus und hat jederzeit und an jedem Ort Zugriff auf alle Informationen, die sie benötigt. Die Studie „Information Generation: Transforming the Future, Today“, die das Institute For The Future und das Forschungsinstitut Vanson Bourne im Auftrag von EMC durchgeführt hat, versucht Aufschluss darüber zu geben, welchen Einfluss diese Generation auf die Wirtschaft und welche Erwartungen sie an Unternehmen hat und wie sich Unternehmen in diesem Prozess selbst sehen, wie sie sich fit für eine erfolgreiche Zukunft machen und welche Technologie-Trends die nächsten zehn Jahre prägen werden. Die meisten Teilnehmer der Studie glauben demnach, dass die jüngsten technologischen Fortschritte völlig neue Kundenerwartungen nach sich ziehen – bisher können aber nur wenige Unternehmen mit den Entwicklungen Schritt halten.

FÜNF ERFOLGSKRITERIEN
So glauben 96 Prozent der befragten Führungskräfte, dass neue Technologien die Geschäftsprinzipien für immer verändert haben und fast alle glauben, dass sich diese Entwicklung in den kommenden zehn Jahren noch beschleunigen wird. Vor allem würden Konsumenten derzeit einen schnellen Zugriff auf Services, rund um die Uhr und von überall aus erwarten. Sie möchten mehr mobile Geräte als bisher nutzen und die Services sollen individuell auf ihren persönlichen Geschmack und Bedarf abgestimmt sein. Angesichts dieser Herausforderung sind sich die Unternehmen darüber einig, dass eine Transformation ihrer Geschäftsmodelle notwendig ist. Fünf Erfolgskriterien sollen demnach zukünftig über ihren Erfolg oder Misserfolg entscheiden: Vorausschauendes Erkennen neuer Umsatzpotenziale; durch Transparenz das Vertrauen der Kunden und Partner sichern; Innovationen durch Agilität fördern; Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen und Handeln in Echtzeit.

Dass diese Kriterien in ihrem eigenen Unternehmen auch konsequent und allumfassend umgesetzt werden, davon sind die Teilnehmer der Studie allerdings nicht überzeugt. Nur 14 Prozent geben an, dass in ihrer Firma das Vertrauen von Kunden und Partnern durch Transparenz gesichert wird, jeweils zwölf Prozent erkennen vorausschauend neue Potenziale und handeln in Echtzeit, elf Prozent setzen auf Individualisierung und lediglich neun Prozent aller Befragten schätzen Ihr Business als agil und innovativ ein.

DIGITALISIERUNG FINDET BEREITS STATT
Weit entspannter und aufgeschlossener als die Führungsebene präsentieren sich aber die Mitarbeiter der Unternehmen. Diese sind laut einer Studie von Accenture gegenüber neuen digitalen Technologien weit aufgeschlossener als die Unternehmen selbst – und das, obwohl sie selbst von der Digitalisierung betroffen sind.

Das zeigt sich auch auf CIO-Ebene: „Wenn mir Digitalisierung Angst machen würde, dann sollte ich nicht IT-Leiter sein. Das ist eine Chance, das umzusetzen, wovon seit Jahren gesprochen wird: nämlich wie die IT das Geschäft besser unterstützen kann“, meint zum Beispiel Norbert Buresch, CIO der Kwizda Group im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Für Christian Pfundner, CIO bei Schrack Technik, passiert Digitalisierung bereist seit drei bis vier Jahren: „Wir haben in den letzten Jahren erkannt, dass wir, um die neuen Möglichkeiten nutzen zu können, ganz stark standardisieren müssen, Systeme zentralisieren müssen, Services vereinheitlichen müssen. Das haben wir gemacht. Wir haben in den wesentlichen Bereichen homogene Applikationsstrukturen, Schnittstellen sind entsprechend aufgesetzt. Damit betreiben wir ganz intensiv digitales Business.“ (pi/oli/cb)


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