„Noch zu wenige Anwendungsfälle“

Alexander Albler, CEO von NTS, hat mit der COMPUTERWELT über die veränderten Marktbedingungen durch die Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie das Angebot seines Unternehmens für heimische Kunden gesprochen. [...]

Was bedeutet Digitalisierung für die Industrie?
In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik. Unternehmen wollen ihren Kunden mithilfe digitaler Technologien einen besseren Service bieten, die internen Abläufe effizienter gestalten und sich mit neuen Geschäftsmodellen weitere Märkte und Kunden erschließen. Technische Grundlage dafür sind intelligente, digital vernetzte Systeme und Produktionsprozesse. Industrie 4.0 bestimmt dabei die gesamte Lebensphase eines Produktes: Von der Idee über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling.

Welche Rolle spielt Big Data dabei?
Der Trend, den die Digitalisierung bewirkt hat, geht in Richtung Transparenz – nicht nur in den internen Produktions- und Logistikprozessen, sondern auch über die Unternehmensgrenzen hinweg. Die Digitalisierung liefert Daten in Echtzeit und diese dienen Unternehmen zur Effizienzsteigerung und Entscheidungsfindung. Durch die höhere und schnellere Datenverfügbarkeit, beziehungsweise die entsprechende Auswertung der Daten, können Entscheidungen proaktiv und datengestützt getroffen werden.

Ist Industrie 4.0 auch in einem KMU-Land wie Österreich relevant?
In Österreich sehe ich viele Unternehmen durchaus interessiert, aber leider noch zurückhaltend in der Umsetzung. Das mag zum Teil auch daran liegen, dass es noch an Anwendungsfällen fehlt, insbesondere in Bezug auf kleine und mittlere Unternehmen. Viele Unternehmer sehen zwar, dass die digitale Revolution wichtige Impulse für ein zukünftiges Geschäftsmodell bietet – allerdings werden notwendige Investitionen noch nicht angedacht. Ich sehe in dieser Zurückhaltung ein großes Risiko, weil es bei der Digitalisierung letztlich um die Zukunftssicherung geht.

Wo müssen Unternehmen aus Ihrer Sicht noch dazulernen?
Unternehmen müssen sich durchaus bewusst werden, dass ihr aktuelles Geschäftsmodell befristet sein könnte. Denn die Digitalisierung greift in das Geschäftsmodell, die klassischen Vertriebswege und in die Produktion ein. Digitalisierung bietet Chancen. Chancen auf neue Geschäftsmodelle und neue Produkte. Es wird zunehmend mehr Platz für Startups und junge Unternehmen geben, denen der Markteintritt möglicherweise leichter fällt.

Was bietet NTS Kunden in diesem Bereich?
Wir bei NTS sehen unsere Aufgabe auch darin, unseren Kunden beratend zur Seite zu stehen und zukunftssichere Lösungen anzubieten – eben auf Basis unserer sehr breiten Produkt- und Servicepalette. Oft wurde die Notwendigkeit zur Digitalisierung bereits erkannt, aber die Unsicherheit bleibt. Wir stehen bei NTS für eine ganzheitliche Betrachtung und Beratung. Wir sehen uns dabei als Impulsgeber für eine digitale Strategie und als Unterstützer – denn nicht allein die Bereitstellung neuer Technologien führt zum Ziel.

Welche Rolle spielen Services wie 24-Stunden-Monitoring oder das Managen der Kunden-IT über die Cloud?
Eine sehr große Rolle. Unternehmen sind heute mehr denn je auf hohe Transparenz und Kontrolle angewiesen um Geschäftsprozesse ohne Beschränkungen durchführen zu können. Viele unserer Kunden verfolgen ein schrittweises Konzept auf dem Weg in die Cloud, dabei spricht man im Wesentlichen von IaaS, Infrastructure-as-a-Service, oder auch SaaS, Software-as-a-Service. Unsere Managed Services gewährleistet einen störungsfreien Betrieb der IT-Infrastruktur und entlasten unsere Kunden vom operativen Betrieb ihres Systems. Wir überwachen dabei die Kunden-IT-Infrastruktur auf Leistung und Fehler und machen parallel Performancedaten sichtbar und transparent. NTS bietet dabei abgestimmte Services für die Bereiche LAN, WAN, UC und Video – und das 24×7, also rund um die Uhr.

Security wird in Zeiten der Digitalisierung immer wichtiger. Im Produktionsumfeld umso mehr. Wie hilft NTS den Kunden dabei, ihr vernetztes System abzusichern?
IT-Security ist heute viel mehr als bloßes Abwehren von Attacken aus dem Internet mit Firewalls. Vielmehr geht es mittlerweile um die Prüfung der einzelnen Identität, um die Plausibilität und Nachvollziehbarkeit von Zugriffen. Es geht auch um die frühe Erkennung neuer Bedrohungen mittels Sensoren an vielen verschiedenen Punkten im Netzwerk.

Durch die zunehmende Vernetzung entstehen laufend neue Schwachstellen. Diese gibt es dann beispielsweise in Produktionsanlagen bei den Altanlagen, welche nie für eine so weitreichende Vernetzung gedacht waren, aber genauso bei neuen Anlagen mit unzureichenden Sicherheitskonzepten. Genau da setzten wir an, denn keine Technologie ist zu einhundert Prozent sicher. Der Mensch ist nach wie vor ein entscheidender Faktor, daher ist die Sensibilisierung für Sicherheitsthemen so wichtig.

Durch die Fokussierung auf unsere Kernkompetenzen und der damit verbundenen langjährigen Erfahrungen, erarbeiten wir maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte auf Basis innovativer Technologien und erprobter NTS-Serviceleistungen.


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